Zum Auftakt der neuen Staffel von "Joko und Klaas gegen ProSieben" zieht einer der beiden blank - an den Füßen. Und Steven Gätjen bekommt einen Spitznamen, den er so schnell nicht mehr loswird.
Eines muss man den Shows von
Nicht, weil auf ProSieben gefühlt kaum eine Minute vergeht, in der nicht irgendein Produkt irgendwo ins Bild ragt. Nein, das gehört zum Spiel. Winterscheidt und Heufer-Umlauf stehen im Studio, links neben ihnen ein großer Block in der Größe eines Tiny Houses. "Werbung" steht drauf, es ist ein, Achtung, Kalauer: "Werbeblock".
Im Schneckentempo bewegt er sich von links nach rechts, während die beiden Moderatoren Aufgaben lösen müssen. Schaffen sie es nicht, geht es in die Werbung. Der Traum jeder Sales-Abteilung. Gelingt es ihnen, Dinge wie Gabel oder Ei auf eingeschlagenen Nägeln zu balancieren, bleibt den Zuschauern der Werbeblock erspart. Theoretisch.
Ob die Unterbrechung wirklich ausgefallen wäre, erfahren die Zuschauer nicht. Schon nach wenigen Minuten ist das Spiel verloren. Es folgt: Werbung. Für die ersten drei Spots ist das amüsant, nach mehreren Minuten nicht mehr ganz so sehr.
"Joko und Klaas gegen ProSieben": Anke Engelke und Bastian Pastewka machen ihre eigene Show
Aber das Warten lohnt sich. Die Werbung ist schnell vergessen, als
Das nächste Spiel ist auch nicht die große Stärke des Moderatoren-Duos. Sie müssen golfen. Natürlich nicht einfach so, mit zwei zusammengeschweißten Schlägern, einem Tennisschläger, einer Couch, sogar Klaas als Abschlagfläche.
Dramatisch wird es erst, als Joko den Golfball auf der Brust seines Fernseh-Partners drapiert. Die beiden jammern, sie schimpfen und am Ende stellen sie fest: "Tut mir leid, ich hab dramatisiert." Der letzte Put mit einem Schläger aus Lego gelingt, Joko und Klaas holen auf.
Nur "Steven Mausimaus” versteht das Spiel
Was dann passiert, versteht keiner so genau. Joko und Klaas müssen Aufgaben einschätzen, auf einer Skala von eins bis hundert. Etwa, wie peinlich der Spitzname ist, den Klaas Moderator
Weniger kompliziert geht es in der folgenden Runde zu. Ein Lkw rollt mit ohrenbetäubendem Lärm im "Mad Max"-Style herein, auf der Ladefläche ein Tor. Die beiden sollen eine Art Endzeit-Fußball spielen, gegen "Bachelor" Paul Janke und Schauspieler
Einer fährt den Truck im Kreis, der andere klammert sich an das Tor und versucht die Bälle abzuwehren, die auf ihn einprasseln. Joko gibt sich alle Mühe, trotzdem wirkt das eher chaotisch. Bei Axel Stein im Tor wirkt das souveräner, auch weil Joko und Klaas nur ein Tor schießen. Nach zwei Runden lacht Axel Stein: Endstand 19:1. Das war deutlich.
Eine Runde vor dem Finale gibt es aber noch. Schauspieler
Überraschend setzen sich Joko und Klaas schnell ab. Ist Schaad nicht Schauspieler? Doch plötzlich wacht er auf. "Matrix", "Pulp Fiction", "Leon - der Profi", Schaad lässt dem Moderatoren-Duo keine Chance und holt fünf Punkte in Folge. Joko und Klaas verlieren und ziehen mit nur zwei von sechs gewonnenen Spielen ins Finale ein. Irgendwann, kurz vor 23 Uhr, wie immer bei dieser Show viel zu spät.
"Iiihh, du bist widerlich!”, ruft Klaas
Im Finale müssen die beiden in fünf Minuten 33 Gegenstände aufheben. Klingt einfach, ist es natürlich nicht. Benutzt werden dürfen nur die Füße. Weil sie zwei Spiele gewonnen haben, gibt es eine Minute extra Zeit. Die Begeisterung hält sich in Grenzen, Klaas bedankt sich ironisch beim Sender.
Es geht los und zunächst sieht es gar nicht schlecht aus. Klaas zieht die Schuhe aus, Joko wenig später. So stellen die beiden Pilz-Figuren, Pfefferstreuer und Baseballschläger auf. Als Joko Winterscheidt auch noch seine Socken von den Füßen rollt, ist das Klaas Heufer-Umlauf zu viel. "Iiihhh, du bist widerlich!", brüllt er ihm zu. Doch sein Show-Partner kommt jetzt richtig in Fahrt. Ein Gegenstand nach dem anderen steht, doch mit dem Baseballschläger hat Joko Probleme. Immer wieder fällt er um, die letzten Sekunden laufen, da ist es vorbei.
Joko und Klaas verlieren. Fans der Show wissen, was das heißt: Diesmal bekommen die beiden keine 15 Sendezeit, in der sie soziale Missstände anprangern oder vollkommenen Blödsinn machen können. Stattdessen legt ihnen ihr Sender in der nächsten Show alberne Filter auf die Gesichter. Lustig? Ansichtssache. Aber immer noch besser als ein weiterer "Werbeblock", der sich als Spiel tarnt.
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