Ein Opa, auf den Mama hätte hören sollen. Ein 14-Jähriger, der "Mit 66 Jahren" trällert. Eine tätowierte Knöllchenverteilerin, die für falsches Antworten bestraft wird. Und ein ziemlich unerotischer Wunsch. Das Familien-Special von "Wer wird Millionär?" am Donnerstagabend hatte ein feines Kandidaten-Potpourri zu bieten.

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Weihnachten sei ja das Fest der Familie, sagt man. Und somit passte es natürlich wunderbar, dass Günther Jauch in diesen Tagen zu einem zweiteiligen Familien-Special lädt.

Darin dürfen sechs Familien – bestehend aus jeweils drei Mitgliedern und aus ebenso vielen Generationen – ihr Wissen unter Beweis stellen.

Die Familien dürfen sich dabei aussuchen, in welcher Reihenfolge ihre Mitglieder gegenüber von Jauch Platz nehmen und vor welcher neuen Frage sie den Staffelstab übergeben.

Flachkopf oder Spitzkopf – das ist hier die Frage

Den Beginn machte der Kleefuß-Clan aus Remagen: Opa Rainer, Tochter Sarah und Enkelin Nele. Nele startete, ließ aber schon nach wenigen Fragen Opa Rainer ran, der einen durch und durch abgezockten Eindruck machte und mit einer Weihnachtsmütze Jauch gegenüber saß.

Dass diese in der Sendung nicht eine Sekunde zum Thema wurde und alles so tat, als ob Weihnachtsmützen tragende Opas das Normalste auf der Welt wären, entbehrte nicht einer gewissen Komik – Weihnachtszeit hin oder her.

Opa beantwortete jedenfalls auch nur zwei Fragen und nahm dann seinen Hut, beziehungsweise seine Mütze. Sarah war nun am Zug, die sich erstmals von folgender Frage verunsichern ließ:

Flachkopf oder lieber Spitzkopf – so lautet für viele jedes Jahr die Frage bei der Auswahl der…?

  • A: Schokoladen-Nikoläuse
  • B: Adventskranzkerzen
  • C: Christbaumspitze
  • D: Weihnachtsgans

"Ich steh auf dem Schlauch", so die Kandidatin lapidar. Sie musste auf das Schwarmwissen des Publikums setzen, das eindeutig für Antwort "B" votierte und sich als erstklassige Hilfe erwies.

Mithilfe des Telefonjokers wiederum schaffte es Familie Kleefuß schließlich bis zur 64.000-Euro-Frage, deren Beantwortung für Unstimmigkeiten in der Familie sorgte:

Was war das Besondere an der vergangenen NBA-Saison?

  • A: Trumps Boykott-Aufruf
  • B: zwei Deutsche im Finale
  • C: Titel ging nach Kanada
  • D: Michael Jordans Comeback

Sarah Kleefuß tappte im Dunklen, meinte aber Antwort "C" ausschließen zu können. Und auch der Rest der Familie hinter ihr auf der Bank, den sie offiziell ein Mal befragen dufte – quasi ein weiterer Joker bei diesem Special – hatte nicht die leiseste Ahnung.

Opa, einstiger Banker und somit Experte in Geldfragen, wollte passen. Seine schlüssige Argumentation: "32.000 ist das doppelte von 16.000."

Hätte sie doch mal auf Opa Kleefuß gehört

Sollte die Weihnachtszeit für Familie Kleefuß bisher friedlich verlaufen sein, so könnte der Donnerstagabend eine Trendwende mit sich gebracht haben. Denn Sarah loggte Antwort "B" ein und setzte damit auf das falsche Pferd.

Denn durch den Sieg der Toronto Raptors hat erstmals in der Geschichte der NBA ein kanadisches Team die Meisterschaft gewonnen. Und Opa? Opa kochte unter seiner Weihnachtsmütze vermutlich, gab aber nach außen hin den coolen Banker.

14-jähriger Leon intoniert "Mit 66 Jahren"

Die nächste Auswahlfrage meisterte Tanja Mlakar am schnellsten. Sie kam mit Vater Thomas und Sohnemann Leon zu Jauch in die Sendung. Auch die Essener Familie setzte mit drei Jokern auf Sicherheit, hinzu kam natürlich noch der Familienjoker.

Den Reigen eröffnete der 14-jährige Leon, der nicht nur die ersten vier Fragen mit Bravour meisterte, sondern als passionierter Sänger auch Udo Jürgens' "Mit 66 Jahren" erstklassig zum Besten gab. Nach der vierten Frage übergab er an seine Mutter, die sich mit dieser 8.000-Euro-Frage konfrontiert sah:

"Wird über eine mögliche "Vergrößerung der Körperfläche" debattiert, geht es zumeist um…?

  • A: Astronomie
  • B: Rotwein
  • C: Fußball
  • D: Schönheitschirurgie

Mama Tanja ließ das Publikum zum Zug kommen, das sich allerdings nicht wirklich entscheiden konnte. "Nicht verzagen, Opa und Enkel fragen", lautete dann die Devise der Kandidatin. Die beiden "Jungs" sprachen sich klar und unmissverständlich für den "Fußball" aus, was die Familie die nächste Gewinnstufe erreichen ließ. Dann übernahm Opa das Ruder, der es mit der folgenden 32.000-Euro-Frage zu tun bekam:

Wo befindet sich der weltweit höchste Berg, wenn man nicht vom Meeresspiegel, sondern vom Meeresboden aus misst?

  • A: auf Hawaii
  • B: in Südamerika
  • C: in der Antarktis
  • D: in den Alpen

Opa, der bis dahin alle Fragen, die Enkel und Tochter gestellt bekamen, beantworten hätte können, war jetzt erstmals unsicher. Er bat den Moderator, die Nummer seines Sohnes zu wählen.

Und obwohl der Filius zur "Antarktis" tendierte, ließ sich der alte Herr nicht aufs Glatteis führen. Er loggte cool Antwort "A" ein und durfte sich danach selbst auf die Schulter klopfen, denn gefragt war der "Mauna Kea".

Der hawaiianische Berg gilt mit seinen 10.204 Metern - bezieht man bei der Messung auch die Fläche unterhalb der Meeresoberfläche mit ein - als höchster Berg der Welt. Dass der Wels keine Schuppen hat, wusste Opa dann aber nicht mehr. Er passte, bescherte der Familie aber fulminante 32.000 Euro.

Mama arbeitet beim Ordnungsamt, Dr. Sommer bei der "BRAVO"

Sandra Borggreve, die mit Mama und Tochter kam und Tag für Tag beim Ordnungsamt ihren Dienst verrichtet, sorgte angesichts ihrer zahlreichen Tätowierungen für den nächsten Schmunzler des Abends.

Die professionelle Knöllchenverteilerin ließ zunächst Tochter Laurel-Michelle den Vortritt. Die kannte zwar bis zu diesem Abend die Hauptstadt der USA nicht, an Dr. Sommer aber konnte sie sich dann doch noch erinnern:

"Wer" feierte am 20. Oktober sein 50-jähriges "Dienstjubiläum"?

  • A: Mag. Winter
  • B: Dipl.-Ing. Frühling
  • C: Dr. Sommer
  • D: Prof. Herbst

"Ich überlege die ganze Zeit, ob die Tatsache, dass Laurel-Michelle diese Frage im Moment nicht beantworten kann, weil sie keinen dieser vier Herren kennt, ein Fortschritt ist oder ihr da was fehlt", wollte Jauch wissen, als die junge Dame lange überlegte.

"Dann ist es Dr. Sommer", schoss es nach Jauchs Gedankenspiel aber plötzlich aus ihr heraus. Der Moderator wollte natürlich jetzt in Erfahrung bringen, warum sie dies mit einem Mal zu wissen glaubte.

"Da gab’s doch diese Zeitschrift", erinnerte sich Laurel-Michelle und ließ den Moderator Antwort "C" einloggen. "Da hab ich ja eine schöne Vorlage geliefert", so ein grinsender Jauch.

"Scheiß drauf" geht schon mal in die Hose

Dann war Mutter Sandra an der Reihe. Sie hatte zwar Startschwierigkeiten, landete dann aber doch bei der 8.000-Euro-Frage:

Wie viele Schläge darf dem Regelwerk nach ein Minigolfspieler pro Bahn maximal benötigen, um den Ball einzulochen?

  • A: fünf
  • B: sechs
  • C: sieben
  • D: acht

Mit Minigolf hatte die Knöllchenverteilerin wenig am Hut, weshalb sie vom Telefonjoker Gebrauch machte, der Antwort "D" als die richtige vermutete. Sandra legte den "50:50"-Joker nach, der die "acht" hinter Antwort "D" auch tatsächlich stehenließ.

"Ich nehm‘ ‚acht‘, Scheiß drauf", so die resolute Kandidatin "Die richtige Antwort ist ‚sechs‘", klärte sie Jauch schließlich nüchtern auf. Familie Borggreve war damit leider raus und muss nun 500 Euro dritteln.

Jauch irritiert: "Es gibt erotischere Wünsche"

Danach bekam Jauch Besuch aus Menden in Nordrein-Westfalen, konkret von Heike Büning, Mutter Karin und Tochter Leonie. Letztere machte sich als Erste in die Mitte auf und raste – mit einer Ausnahme – nur so durch die Fragen.

Mutter tat sich dann ein wenig schwerer, was wiederum Oma, die als Letzte der Bünings in den Ring stieg, enttäuschte, wie sie gestand. Aber auch sie musste sich erst einmal bei der 16.000-Euro-Frage beweisen, was ihr offenbar nicht so leicht fiel:

Wer wird dich nie aufgeben, enttäuschen, im Stich lassen, zum Weinen bringen, nie Lebewohl sagen, lügen und dich nie verletzten?

  • A: Billy Idol
  • B: George Michael
  • C: Rick Astley
  • D: Paul Young

Denn im Genre "Pop" erwies sich Oma nicht unbedingt als sattelfest. Sie musste den Zusatzjoker um Rat fragen, der zu wissen meinte, dass Antwort "C" die richtige sei.

Er half Oma, die offenbar auch noch nie "gerickrollt" wurde, damit gehörig aus der Patsche. Endstation für Oma bzw. Familie Büning war dann aber bei dieser Frage:

Was existierte – parallel zur Weimarer Republik – von 1919 bis 1933.

  • A: Völkerbund
  • B: Künstlergruppe "Brücke"
  • C: Bauhaus
  • D: APO

Oma hatte eine Vermutung, traute sich aber nicht wirklich einzuloggen und hoffte auf den Telefonjoker. Leider war sich der auch nicht sicher, was Oma trotz Vermutung dazu veranlasste, das Handtuch werfen.

Und welche Investitionen werden dem Gewinn über 32.000 Euro folgen? Während die Enkeltochter auf ein kleines Auto abzielt, möchte die Oma die Familie auf einen Urlaub einladen.

Mama hingegen hat eine neue Haustür im Auge, was Jauch irritierte. "Es gibt erotischere Wünsche", so der Moderator über die Sehnsucht, die sich wohl in jedem Bauhaus stillen lässt. Apropos: Die richtige Antwort auf die finale Frage wäre übrigens "Bauhaus" gewesen.

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