• Die Einstiegsfrage machte bei "Wer wird Millionär" einem Musiker das Leben schwer.
  • Eine andere Kandidatin fiel auf 500 Euro zurück.
  • Eine Ohrwurm-Frage brachte einen Statiker gehörig ins Wanken.
Eine Kritik
Diese Kritik stellt die Sicht von Bodo Klarsfeld dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

Endlich wieder "Wer wird Millionär?" (WWM). Deutschland atmete auf, kommen Spaß und Unterhaltung in Zeiten wie diesen doch deutlich zu kurz.

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Mit dabei hatte Moderator Günther Jauch am Montagabend 18 überaus erfolgreiche Ex-Kandidaten, die auf der Tribüne Platz nahmen und dort als Publikumsjoker und im Falle der Risikovariante als Zusatzjoker fungierten. Wegen der Corona-Pandemie finden die WWM-Sendungen derzeit wieder ohne Publikum statt.

WWM: Der Barbier aus Valencia? Barcelona? Malaga?

Anette Rock-Rieger konnte es kaum fassen, als Jauch ihren Namen nach der erfolgreichen und raschen Beantwortung der Auswahlfrage nannte. "Herr Jauch, ich bin im Glück", sagte die Dame aus Baden-Württemberg euphorisch.

Die Euphorie verflog aber rasch, als sie keine Ahnung hatte, dass der Barbier Figaro aus der Rossini-Oper seine Arbeit in Sevilla verrichtet. Die 18 Expertenjoker, die zu 100 Prozent für die Hauptstadt Andalusiens votierten, halfen der Guten aber aus der Patsche. Dann diese Frage für 4.000 Euro:

Als was machte "BNT162b2" kürzlich Schlagzeilen?

A: erdähnlicher Planet

B: Computervirus

C: Unkrautvernichtungsmittel

D: Corona-Impfstoff

"Ich habe eine kleine Tendenz zum erdähnlichen Planeten", offenbarte Rock-Rieger. Der 50:50-Joker, der die Antworten B und D stehenließ, torpedierte ihre leise Vermutung jedoch umgehend.

"Corona-Impfstoff? Das hätte man doch gehört", dachte Rock-Rieger laut. Und weil man davon doch schon gehört hätte, ließ sie den Computervirus einloggen. "Das ist leider falsch", sagte Jauch nüchtern, sei doch "BNT162b2" die Bezeichnung des BioNTech/Pfizer-Impfstoffs.

"Meine Gebete wurden erhört. Sonst hätte ich zum Alkohol greifen müssen", meinte jemand auf Twitter, dem die überdrehte Art Rock-Riegers nervlich zusetzte. Sie fiel auf 500 Euro zurück und tat einem durchaus leid.

Punkrocker scheitert fast an 50-Euro-Frage

Danach war es Sebastian Hafner aka "Sibbi", Sänger der Punkrock-Band Itchy, der gegenüber Jauch Platz nehmen durfte. Ein Punkrocker, der bei WWM auf einen satten Gewinn abzielt? Sieht man auch nicht alle Tage! Hafners Masterplan wäre um ein Haar bereits bei der Eingangsfrage für 50 Euro gescheitert:

Welches Verb kommt oft im Zusammenhang mit Jubiläen zum Einsatz?

A: tägen

B: monäten

C: quartälen

D: jähren

Der Kandidat wollte schon "tägen" einloggen, als ihn Jauchs erstaunter Blick noch einmal in sich gehen und schließlich Antwort D nehmen ließ. "Schöner Anzug", dankte es der Punkrocker mit Augen für feinen Zwirn dem Moderator später mit einem Kompliment.

"Wer wird Millionär?": Musiker rockt sich durch die Fragen

Hafner agierte aber danach durchaus geschickt und wusste seine Joker effizient einzusetzen. Bei der 32.000-Euro-Frage etwa half ihm ein "Telefonfreund" weiter, der wusste, dass es sich bei einem "Kantenhocker" um ein dekoratives Element im Bücherregal handelt.

Auch, dass eine Pressekonferenz von Rudy Giuliani – Trump-Anwalt und Ex-Bürgermeister von New York – im vergangenen November auf dem Parkplatz einer Landschaftsgärtnerei stattfand, wusste der Musiker. Dann diese Frage für bereits 125.000 Euro:

An der sogenannten K-T-Grenze ...

A: war der Eiserne Vorhang

B: gefriert Wasser zu Eis

C: starben die Dinosaurier aus

D: ist ein Ölwechsel fällig

Er selbst konnte zwei Dinge ausschließen, wollte dann aber doch lieber einen der ehemaligen Kandidaten fragen. "Ich hab' auch nur eine Vermutung. Ich glaube, dass es die Kreide-Trias-Grenze sein könnte, in der die Dinosaurier ausgestorben sind", sagte einer der Experten auf der Tribüne.

"Mir ist das trotzdem zu heiß, ich nehm' die 64.000 Euro", ging Sebastian Hafner am Ende seines erfolgreichen Auftritts lieber auf Nummer sicher. "Es wäre die Kreide-Tertiär-Grenze gewesen", klärte Jauch noch auf. Einen Teil des Geldes möchte "Sibbi" Hafner in eine "richtig gute Kaffeemaschine" investieren.

Statiker gerät bei "Wer wird Millionär" bei Ohrwurm-Frage ins Wanken

Auch der Statiker Johannes Langer durfte sich über ein Match gegen Günther Jauch am Montagabend freuen. Nachdem ihm bei der 1.000-Euro-Frage die geballte Intelligenz auf der Tribüne bestätigt hatte, dass es sich im Falle des Ohrwurms – und nicht der Schnapsdrossel, der Naschkatze oder der Azubiene – um ein Insekt handelt, kam beim Mann aus Greven erst Stabilität auf. Die Frage für 4.000 Euro:

Ein Kandidat, der die Antwort auf eine Frage nicht weiß, ist, um es mit dem Jugendwort des Jahres auszudrücken, ...?

A: lost

B: poor

C: sick

D: crazy

"Die Jugendwörter des Jahres hab ich mir tatsächlich gestern angeguckt", freute sich Langer, der umgehend "lost" einloggen ließ und damit weiter war. Deutlich mehr quälte ihn Jauch später mit der 16.000-Euro-Frage:

"Frühstück um 7", "Mittagessen um 12", "Abendessen um 5" – so merken sich Medizinstudenten den Aufbau ...?

A: des Gehirns

B: der Wirbelsäule

C: des Kniegelenks

D: der Lunge

Langer spekulierte. Sein Fazit: "Lirum, larum, es könnte alles sein." Der Statiker setzte jetzt voll auf Sicherheit und ließ Jauch die Nummer eines befreundeten Biologen wählen. "Ich bin auch relativ lost bei der Frage, um es Neudeutsch zu sagen", vermeldete der Moderator noch zuvor. Auch der Telefonjoker war verloren: "Tut mir leid, das weiß ich auch nicht", gestand der Biologe am anderen Ende der Leitung.

Der Zusatzjoker musste her. Und tatsächlich: Ein paar der Experten auf der Tribüne sprangen blitzartig auf. "Den Merkspruch hab' ich noch nie gehört. Das einzige, was aber Sinn ergibt, ist die Wirbelsäule, die sieben Halswirbel, zwölf Brustwirbel und fünf Lendenwirbel hat", sagte der Arzt auf der Tribüne. Klar, dass sich der hier auskannte.

Langer kommt mit Sandkiste und Spielgerät heim

Dass es der "Tote Hosen"-Sänger Campino war, der im Oktober mit dem Titel "Hope Street" auf Anhieb Platz 1 der deutschen Sachbuch-Beststellerliste eroberte, wusste Langer ohne fremde Hilfe. Danach die Frage für 64.000 Euro:

Im Pi’apa genannten hawaiianischen Alphabet, das nur aus acht Konsonanten und fünf Vokalen besteht, gibt es kein ...?

A: H

B: L

C: N

D: S

"Ich hab' keine Ahnung und würde den 50:50-Joker nehmen", gestand der Grevener, dem der Joker die Antworten B und D freilegte. "Wenn ich was sagen müsste, würde ich L sagen, aber ich werde aussteigen", machte es Langer, dem das hawaiianische Wort "Aloha" nicht einfallen wollte, dann kurz.

"Den Buchstaben S gibt es nicht im hawaiianischen Alphabet", verriet Jauch, der noch vom Kandidaten wissen wollte, was er mit dem Geld so treiben werde. "Wir haben gebaut und sind Anfang des Jahres umgezogen. Die Kinder wollen eine Sandkiste und ein großes Spielgerät", sagte Langer.

Bei Jauch sind auch Yogis nicht immer relaxed

Dass man als Yogi nicht immer ruhig und ausgeglichen ist, demonstrierte Dagmar Stuhr. Sie ist Designerin, führt zwei Yoga-Studios und kam noch kurz vor der Schlusssirene zum Zug. Die Münchnerin stand bei dieser 300-Euro-Frage ganz massiv auf der Leitung:

Nicht der Körperteil des anderen, sondern der eigene ist gemeint, wenn man jemandem redensartlich ...?

A: die Ohren lang zieht

B: das Herz bricht

C: den Mund wässrig macht

D: die Daumen drückt

"Ich bin wirklich verwirrt und aufgeregt", erklärte die Kandidatin, die für lange Minuten ein Brett vor dem Kopf hatte, die Frage aber letztlich mit Jauchs Hilfe und der Antwort D meisterte. Stuhr steht derzeit bei 1.000 Euro und darf nächsten Montag wieder ran.

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