Terror in Paris: Die französische Hauptstadt wird in der Nacht von Freitag auf Samstag von mehreren Attentaten heimgesucht. Mindestens 128 Menschen sterben bei Angriffen an verschiedenen Orten. Auch das Fußballländerspiel zwischen Frankreich und Deutschland wird von den Attentätern ins Visier genommen. Die wichtigsten Fragen und Antworten nach dieser Nacht des Horrors.

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Was wissen wir?

- Bei einer Terrorserie in Paris werden mindestens 127 Menschen getötet und mehr als 180 Menschen verletzt. Andere Medien, wie CNN und die "Bild" berichten bereits von 153 Toten. Diese Zahl ist jedoch noch nicht offiziell bestätigt.

- Die Attentäter schossen an sechs verschiedenen Orten in Paris wild um sich und zündeten mehrere Bomben. Allein in der Konzerthalle "Bataclan", wo gerade ein Auftritt der amerikanischen Band "Eagles of Death Metal" stattfand, richteten sie ein Massaker mit rund 100 Toten an. Vier Tote gab es in der Nähe des Stadions Stade de France, wo gerade das Länderspiel Deutschland gegen Frankreich stattfand.


- Nach Polizeiangaben starben mindestens acht Angreifer. Sieben davon sprengten sich selbst in die Luft. Ein Terrorist wurde von der Polizei erschossen.

Wo fanden die Attentate statt?

- In der Nähe des Stade de France, wo die deutsche Nationalmannschaft zum Zeitpunkt der Anschläge gegen Frankreich spielte: Ein Attentäter soll sich in einem Café selbst in die Luft gesprengt haben, ein weiterer soll Handgranaten geworfen haben. Ermittler berichten von vier Toten, darunter drei Terroristen.

- Im Musikklub Bataclan richteten die Terroristen das größte Massaker an: Dort starben rund 100 Menschen.

- In der Rue de Charonne, einer Straße im 11. Arrondissment, in der es viele Bars gibt, starben 18 Menschen.

- Auf dem Boulevard Voltaire wurde ein Mensch getötet.

- Am Café Bonne Bière in der Rue de la Fontaine au Roi in der Nähe des Kanals Saint-Martin gab es offenbar fünf Tote.

- 14 Menschen starben beim Restaurant Le Petit Cambodge in der Angel des Rues Bichat et Alibert.

Was sind die Hintergründe?

Die genauen Hintergründe der Angriffe sind auch nach Stunden noch unklar. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen wegen Terrorismus ein.

Wie Augenzeugen berichten, hätten die Attentäter gerufen, sie würden ihre Brüder rächen, die Frankreich in Syrien töte. Auch den Ruf "Allah ist groß" wollen die Augenzeugen gehört haben. Ein islamistischer Hintergrund kann demnach nicht ausgeschlossen werden.

Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) feiern die Anschlagsserie in Paris via Twitter.

Der französische Ministerpräsident Francois Hollande macht den Islamischen Staat für die Anschlagsserie verantwortlich. Es handele sich um einen Kriegsakt, sagte der Staatschef.

Inzwischen ist ein Bekennerschreiben des IS aufgetaucht. Darin heißt es "Eine treue Gruppe der Armee des Kalifats [...] griff die Hauptstadt der Unzucht und Laster an". Es seien Sprengstoffgürtel und Maschinenpistolen eingesetzt worden. Die Terrormiliz droht Frankreich in dem Schreiben mit weiteren Anschlägen.

Sind noch Attentäter auf der Flucht?

Auch darüber gibt es unterschiedliche Angaben. Nach Polizeiangaben starben mindestens acht Angreifer. Sieben davon sprengten sich selbst in die Luft, einer wurde erschossen.

Unklar ist, ob sich noch weitere Attentäter oder Komplizen auf der Flucht befinden.


Wie der Bayerische Rundfunk berichtet, haben Fahnder der Rosenheimer Polizei bereits am Donnerstag einen Mann festgenommen, der zum Kreis der Attentäter von Paris gehören soll. Der Mann stammt aus Montenegro. In seinem Auto entdeckten die Fahnder Pistolen, Revolver, Munition, Maschinenpistolen und Sprengstoff. Er soll sich auf dem Weg nach Paris befunden haben. Eine offizielle Bestätigung steht noch aus.

Sind Deutsche unter den Opfern?

Auch das weiß man noch nicht. Das Auswärtige Amt hat bereits einen Krisenstab eingerichtet, "der mit der Botschaft Paris und den französischen Behörden die ganze Nacht über in Kontakt stand", sagte ein Sprecher in Berlin.

Wie reagiert die Welt auf die Anschläge von Paris?

Mit Trauer und Solidarität. Viele Gebäude erstrahlten in den Farben der Tricolore - darunter auch das One World Trade Center in New York.


Wo ist die deutsche Nationalmannschaft?

Die deutsche Nationalmannschaft, die am Freitagabend ein Freundschafsspiel gegen Frankreich absolvierte, verbrachte die Nacht im Stadion und wurde am frühen Samstagmorgen ausgeflogen. Bastian Schweinsteiger und seine Teamkollegen sind bereits in Deutschland gelandet.

Die DFB-Elf wird morgen nicht nach Hannover reisen. Wie Teammanager Oliver Bierhoff mitteilte, wolle man den Spielern erst einmal Zeit zum Durchatmen geben.

Ob das Freundschaftsspiel am Dienstag gegen die Niederlande abgesagt wird, steht noch nicht fest.

(Mit Material der dpa)

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