Neu bei WEB.DE: Kinder & Jugendliche sicher im Netz

Wie mache ich mein Kind fit fürs Internet? Und zwar in Bezug auf Sicherheit? Schließlich bergen die digitalen Medien auch jede Menge Gefahren. In der neuen Themenreihe "Cyber-Sicherheit für Kids" geben wir praktische Tipps, wie Sie Ihrem Nachwuchs helfen können, sich zu schützen.
Inhaltsverzeichnis:

1. Cyber-Sicherheit: Oft erst Thema, wenn es zu spät ist
2. Unser Angebot: Tipps, mit denen Sie Ihre Kinder stark machen
3. A wie Aufklärung
4. Wie führt man ein gutes Aufklärungsgespräch über Cyber-Sicherheit?
5. Liste häufiger Gefahren – mit Handlungsempfehlungen
6. Zu guter Letzt: Zeigen Sie Ihrem Kind, wo es Schutz und Hilfe findet
7. So geht es mit unserer Themenreihe weiter
 

1. Cyber-Sicherheit: Oft erst Thema, wenn es zu spät ist

Wann spricht man über die Gefahren im Internet? Leider oft erst, wenn es zu spät ist. Wenn z. B. Ihr Kind Opfer von Cybermobbing geworden ist, Fotos aus der Schulsportumkleide im Netz kursieren oder Ihr Nachwuchs beim Videospielen auf Ihrem Smartphone aus Versehen eine App herunterlädt, die sich als versteckte Kostenfalle entpuppt (oder eine verseuchte App, die Malware auf Ihrem Gerät installiert).

2. Unser Angebot: Tipps, mit denen Sie Ihre Kinder stark machen

Um solche Szenarien zu verhindern, wollen wir Ihnen, liebe Eltern und auch anderen Bezugs-bzw. Betreuungspersonen, einfache Tipps an die Hand geben, wie Sie Kinder fit und handlungsfähig machen für die vielfältigen Gefahren im World Wide Web.

Dazu gehört natürlich ein sicherer technischer Grundstock, z. B. in Form einer speziellen Suchmaschine für die jüngeren Kinder. Ebenso die Vermittlung von Knowhow zum Thema Datenschutz in einfacher, kindgerechter Sprache.
In unseren nächsten Tipps werden wir näher darauf eingehen. Beginnen wollen wir aber mit einem anderen Thema, und zwar ganz an der Basis:

3. A wie Aufklärung

Als E-Mail-Anbieter ist Sicherheit eins unserer wichtigsten Themen, und wir sehen in den Rückmeldungen zu unseren Sicherheitsartikeln hier im Blog:
Man kann gar nicht früh genug anfangen, über das Thema Cyber-Sicherheit zu sprechen und ein Bewusstsein dafür schaffen, dass es im Internet zwar extrem viele Möglichkeiten und Vorteile zu entdecken gibt, aber auch Nachteile bzw. Gefahren darin versteckt sind.
Das Internet als digitaler Spiel- und Lernort bietet viele Möglichkeiten. Aber auch die Gefahren sollten Sie mit Ihren Kindern thematisieren.
Das Internet als digitaler Spiel- und Lernort bietet viele Möglichkeiten. Aber auch die Gefahren sollten Sie mit Ihren Kindern thematisieren.

Früh übt sich

Je eher man anfängt, sich also damit auseinanderzusetzen, desto besser. Doch dies können unsere Kinder nicht von allein. Ihnen fehlt die Erfahrung und das Bewusstsein für Gefahren.
Nur, weil sie vielleicht Snapchat nutzen oder WhatsApp für den Chat mit Freunden, heißt das noch lange nicht, dass sie sich im Internet auskennen.
Vielmehr benötigen sie dazu unsere Unterstützung.
Hier nun ein paar Tipps, wie Sie sich dem Thema gemeinsam mit Ihrem Kind idealerweise annähern können.
 
An wen genau richten sich diese Tipps?
Unsere Tipps richten sich an Eltern/Erziehungsberechtigte mit Kindern ab dem Grundschulalter. Entscheiden Sie selbst, welche Aspekte Sie in welcher Intensität thematisieren wollen und was vielleicht zur aktuellen Mediennutzung und zum Alter Ihres Kindes am besten passt.

4. Wie führt man ein gutes Aufklärungsgespräch über Cyber-Sicherheit?

Schritt 1: Schaffen Sie einen angenehmen Gesprächsrahmen

Bitte nicht zwischen Tür und Angel: Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für das Gespräch, kündigen Sie es vielleicht morgens schon beim Frühstück an. Dann kann sich Ihr Kind schon darauf einstellen.
Sorgen Sie dann beim Gespräch selbst dafür, dass Sie ungestört sind und lassen Sie sich nicht ablenken (idealerweise auch nicht vom eigenen Handy).

Schritt 2: Benennen Sie die Gefahren und empfehlen Sie Ihrem Kind, was es in der jeweiligen Situation tun sollte

Sagen Sie Ihrem Kind dann, worum es konkret geht: Dass das Internet grundsätzlich eine fantastische Sache ist, es aber aufgrund der Anonymität im Netz noch mehr bzw. andere Risiken und Bedrohungen birgt als das echte Leben.
Im Folgenden haben wir eine Liste häufiger, bekannter Gefahren für Sie aufgelistet, zu denen Sie sich auch vorab über die jeweils verlinkten Blog-Artikel informieren können.

Wenn Sie die Themen mit Ihrem Kind durchgehen, nutzen Sie ruhig auch mal die englischen Fachbegriffe und erläutern Sie diese. Wir bieten Ihnen auch jeweils gleich eine Handlungsempfehlung (Botschaft) an, die Sie Ihrem Kind mitgeben können: "Wenn Fall X eintritt, handle so."

5. Liste verbreiteter Gefahren – mit Handlungsempfehlungen

"Technische" Gefahren:

Unsichere Passwörter: Sie sind die häufigste Ursache für gehackte E-Mail-Postfächer, Geräte, Systeme und andere Online-Accounts. Phishing-Mails/Phishing-Links: Hinter drängenden, teilweise aggressiven, Aufforderungen verbergen sich Datendiebe, die es auf Passwörter und andere Zugangs- sowie Zahlungsdaten abgesehen haben.
  • Ihre Botschaft: Klicke niemals auf unbekannte Links in E-Mails, SMS oder Messengern, die Dich auf Seiten weiterleiten, auf denen Du Deine Daten eingeben sollst. Die Datendiebe können die Informationen nämlich missbrauchen.
Unsichere Apps: Apps, die man irgendwo im Affekt herunterlädt, bringen eventuell auch gleich fiese Schadsoftware mit und versteckte Kosten.
  • Ihre Botschaft: Lade nur Apps in den offiziellen Stores (Apple, Google) herunter bzw. sprich mit mir. Wir schauen gemeinsam – u. a. auch darauf, welche Daten die App von Dir haben möchte – z. B. Standortdaten. Wir wägen dann gemeinsam ab: Download ja oder nein.

"Soziale" Gefahren:

Fake News, auch Hoax, früher auch gern mal als "Ente" bezeichnet, z. B. in einer Zeitung: Es geht dabei um gezielte Desinformation durch falsche Fakten aber auch gefälschte Bilder. Früher in Zeitungen, heute in digitalen Medien.
  • Ihre Botschaft: Nicht alles, was im Internet steht, ist echt und wahr. Auch dann nicht, wenn es ein Influencer auf seinem YouTube-Channel postet, oder wenn eine Nachricht per Kettenbrief an "alle" über Messenger wie WhatsApp weitergeleitet wird.
Verletzung der Privatsphäre: Eine Mitspielerin vom Sport macht ungefragt Fotos (vielleicht sogar in sensiblem Ambiente, z. B. in der Sportumkleide oder in einer unvorteilhaften Situation) und veröffentlicht diese in einem Chat oder anderer Stelle im Netz.
  • Ihre Botschaft: Weise die fotografierende Person direkt in der Situation darauf hin, dass Du das nicht willst bzw. verlange die sofortige Löschung der Fotos (insbesondere, wenn Sie schon online sind). Das ist Dein gutes (Datenschutz-)Recht!
Pornographische, gewaltverherrlichende oder diskriminierende Inhalte: Nicht jugendfreie Videos und Bilder finden sich zuhauf im Netz. Diese grassieren leider bisweilen gern auch schon mal in der Grundschule. Auch rassistische, frauenfeindliche, homophobe oder andere diskriminierende Inhalte sind leider an der Tagesordnung.
  • Ihre Botschaft: Ich möchte nicht, dass Du Dir so etwas ansiehst, denn diese Inhalte können Dir Angst machen oder Dir auch langfristig in der Seele schaden. Klicke es bitte weg und teile mir solche Vorfälle mit.
Cybermobbing: Fiese Nachrede – "Jemanden fertigmachen" – auch gezieltes Streuen von Falschinformationen (Fake News, siehe Stichpunkt oben) über eine Person oder Veröffentlichen von privaten Fotos. Geschieht vorzugsweise in Chats/Messengern wie z. B. WhatsApp-Gruppen – geht häufig auch mit Hate Speech – Hassrede im Netz – einher.
  • Ihre Botschaft: Positioniere Dich klar gegen bösartige, hasserfüllte Kommentare und distanziere Dich, wenn Du eine solche Dynamik in einer Gruppe beobachtest. Sprich mich unbedingt an, wenn Du selbst davon betroffen bist. Und auch dann, wenn Du Angst hast, dass es Dich gefährdet, wenn du offen dagegen angehst und dich deswegen nicht selbst traust etwas zu machen. Fälle in der Klasse kannst Du auch der Klassenlehrerin melden.
Cyberstalking: Gezieltes Nachstellen bis hin zur Bedrohung wie im echten Leben – via E-Mail, aber auch über Chats oder Social-Media-Plattformen wie Instagram oder Snapchat.
  • Ihre Botschaft: Zeige auf, dass es bei der Kontaktaufnahme/Kommunikation mit Dir persönliche rote Linien für Dich gibt, die nicht überschritten werden dürfen. Stelle klar: Nein heißt NEIN! Lass' Dich auch nicht auf Diskussionen ein. Und: Cyberstalking ist – wie analoges Stalking auch – strafbar!
Sexuelle Anbahnungen: Leider bietet das Internet durch die hohe Anonymität auch viel Raum, um gezielt mit Minderjährigen anzubandeln. Vor allem in Chats und Social Media-Plattformen werden dafür häufig gefälschte Profile benutzt
  • Ihre Botschaft: Bitte nutze nur die Social-Media-Accounts, die wir gemeinsam vereinbart haben und melde es mir, wenn Dir jemand komische Anfragen sexueller Natur schickt oder wenn jemand seltsame Dinge von Dir verlangt (à la: Schicke mir doch mal Oben-ohne-Fotos von Dir).
Doxing: Hier verbreitet jemand im großen Stil ungefragt private Informationen über andere Personen im Netz. Das können intime Details sein, aber auch die politische oder sexuelle Orientierung bis hin zur vollständigen Anschrift. Gedoxed zu sein, ist daher auch eine Art von Mobbing.
  • Ihre Botschaft: Gehe stets sorgsam mit Deinen persönlichen Daten im Netz um, sperre Dein Profil für Fremde und vertraue nicht jedem alles an. Teile keine sensiblen Informationen im Netz. Vertrauen kann ausgenutzt werden. Auch von Menschen, die heute Deine Freunde sind, morgen aber nicht mehr.
Tipp: Sprechen Sie mit Ihrem Kind über mögliche Folgen von Cybermobbing und Co. Gehen Sie auf Fragen ein und versuchen Sie, Ihr Kind mit einzubinden, etwa indem Sie es fragen, ob es z. B. schon mal in der Schule einen Fall von Mobbing gegeben hat.

6. Zu guter Letzt: Zeigen Sie Ihrem Kind, wo es Schutz und Hilfe findet

Bieten Sie Ihrem Kind an, dass es sich jederzeit an Sie wenden kann, wenn ihm im Netz etwas auffällt. Betonen Sie: "Auch, wenn Du vielleicht einen Fehler gemacht hast: Ich bin immer Deine erste Anlaufstelle."
Stellen Sie klar, dass jeder Fehler macht und man sich für nichts schämen muss und jedes Thema seinen Platz hat. Ihre übergeordnete Botschaft sollte lauten: Gemeinsam finden wir eine Lösung!

Weisen Sie auch auf weitergehende Möglichkeiten hin, Gefahren zu melden: Dass es z. B: offizielle Meldestellen gibt, an die man sich wenden kann:
Das können Online-Wachen der Polizei sein, aber auch Phishing-Meldestellen oder Anlaufstellen für Opfer von Hate Speech oder Cyberstalking.

7. So geht es mit der Themenreihe weiter:

Wir hoffen, Sie fanden diesen Artikel zu unserer neuen Themenreihe hilfreich? Dann freuen Sie sich auf viele weitere Artikel, in denen wir die einzelnen Gefahren gezielt mit Blick auf Kinder und Jugendliche für Sie beleuchten. Natürlich immer auch inklusive Tipps und Handlungsempfehlungen.

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