Wie sehr kann man das Alltagskorsett lockern, ohne einen Rückfall in der Corona-Pandemie zu riskieren? Kanzlerin Merkel geht den vorsichtigen Weg und hat dabei prominente Wegbegleiter.
Bundeskanzlerin Angela
CDU-Chefin
Laschet empfindet "Zuspruch und Ermutigung wie noch nie in meinem politischen Leben"
Vor allem Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident
Der "Welt" (Samstag) sagte Laschet zu seinem Kurs in der Coronakrise: "Ich erlebe Kritik, auch polemische, aber auch so viel Zuspruch und Ermutigung wie noch nie in meinem politischen Leben." Laschet warb zugleich für die Geschlossenheit der Länder und wandte sich gegen einen "Überbietungswettbewerbe egal welcher Art".
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Röttgen bemängelt: Lockerungen gehen zu weit
Der CDU-Außenexperte
"Wir sind in den Lockerungen weiter gegangen, als es die objektive Entwicklung der Pandemie rechtfertigt", sagte Röttgen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Samstag). "Wenn sich das Gefühl ausbreitet, es gelte jetzt Entwarnung und alles werde bald wieder normal, werden wir das in zwei Wochen in den Infektionszahlen sehr schmerzhaft merken", warnte der CDU-Außenexperte.
Ex-Unionsfraktionschef Merz mahnte mit Blick auf die Aufhebung von Beschränkungen im Alltagsleben: "Das muss behutsam und mit Augenmaß gemacht werden. Merz rechnete in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) mit einer langen Phase geben, "in der wir 'coronagerecht' leben und arbeiten müssen".
AKK wünscht sich "mehr Gleichmäßigkeit"
CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer äußerte im SWR-Interview der Woche die Sorge, dass die Bund-Länder-Vereinbarungen "doch zum Teil sehr unterschiedlich ausgelegt worden sind". "Es ist auch für die Bundesländer, die dann vorsichtiger unterwegs sind, immer sehr schwer, auch mit Blick auf die eigene Bevölkerung, eine solche Linie zu halten, wenn es Nachbarn gibt, die das anders tun", beklagte die Ministerin. Sie wünsche sich hier "mehr Gleichmäßigkeit".
Saarlands Ministerpräsident
Er sprach sich zugleich dafür aus, bei Ladenöffnungen nicht die maximale Größe von 800 Quadratmeter zum Maßstab zu nehmen, sondern 20 Quadratmeter pro Kunde. Bei der Konferenz mit den Ministerpräsidenten und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am 30. April werde er das vorschlagen.
Spahn plädiert für pragmatische Lockerungen
Gesundheitsminister
Der CDU-Politiker plädierte für pragmatische Lockerungen von Beschränkungen in der Coronakrise. "Partys oder Volksfeste bergen ein extrem hohes Risiko", sagte Spahn. "Wer dagegen mit dem nötigen Abstand zu anderen in einem Geschäft einkaufen geht oder sich beim Sport im Fitnessstudio fit hält, sollte das tun können."
In den Bereichen Kitas und Schulen werde die Akzeptanz der Bürger für die Einschränkungen gerade deutlich strapaziert, sagte der Minister. Die Zumutungen für Kinder, berufstätige Eltern und Alleinerziehende seien sehr groß. Auch habe er den Eindruck, dass die Länder nicht einheitlich vorgingen.
KMK arbeitet Konzept zur Schulöffnung aus
Am Montag wollen die Kultusminister der Länder in einer Telefonkonferenz über möglichst einheitliche Vorkehrungen bei der schrittweisen Öffnung der Schulen sprechen. Der Gesundheitsschutz habe "selbstverständlich oberste Priorität". sagte die KMK-Vorsitzende Stefanie Hubig (SPD).
Die KMK werde die Endabstimmung eines Konzepts herbeiführen, über das Kanzlerin Merkel und die Länderchefs beraten können. "Darin machen wir Empfehlungen von der Schülerbeförderung, über die einzuhaltenden Hygiene- und Abstandsregelungen, der Pausenorganisation bis hin zur Gruppengröße und den Unterrichtszeiten."
Von den Lockerungen bisher ausgenommen sind Gaststätten und Hotellerie. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hält eine Wiedereröffnung von Gaststätten Ende Mai für denkbar. Die Gastronomie brauche Perspektiven, sagte der CDU-Politiker am Freitagabend in der Sendung "ARD Extra". "Das ist jetzt nicht möglich. Aber für Ende Mai fasse ich das hier auch im Freistaat Sachsen durchaus ins Auge", sagte Kretschmer. Immer vor dem Hintergrund, dass die Infektionszahlen beherrschbar seien, fügte er hinzu. (hub/dpa)
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