Der Wahlkampf nimmt Fahrt auf. Die Unionsparteien liegen in Führung – doch die AfD wird stärker. Kann Alice Weidel für Friedrich Merz noch gefährlich werden?

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Deutschland im Winterwahlkampf. Die Kanzlerpartei SPD ist abgeschlagen, die Union souverän in Führung. Und die AfD? Sie ist zweitstärkste Kraft – und steigt weiter in den Umfragen. 22 Prozent misst Insa für die Rechtsaußenpartei. Damit liegt die AfD nur noch neun Prozentpunkte hinter CDU und CSU (31 Prozent).

Mit Parteichefin Alice Weidel stellt die AfD erstmals eine Kanzlerkandidatin. Auf ihrem Parteitag am Wochenende in Riesa haben die Rechten klargemacht, dass sie regieren wollen. Und einen neuen Hauptgegner ausgerufen: die Union und Friedrich Merz.

Laut Insa können sich inzwischen 30 Prozent der Deutschen vorstellen, AfD zu wählen. Ein neuer Höchststand. Während die Union trotz Ampel-Chaos und Regierungsbruch seit Wochen nur bei 30 bis 33 Prozent liegt, trumpfen die Rechten auf. Und das, obwohl sich die Partei immer radikaler gibt.

"Die Wahl in diesem Jahr könnte daher knapper ausgehen als heute vermutet", sagt Insa-Chef Hermann Binkert in der "Bild"-Zeitung. Er glaube allerdings nicht, dass die Weidel-Truppe noch an der Union vorbeiziehe.

Starke AfD: Die Sorge der Union wächst

Doch bei den Konservativen – allen voran in der CSUwächst laut "Bild" die Sorge, dass der Vorsprung weiter schmilzt. Rückblick: Auch vor der Wahl 2021 lagen CDU und CSU lange in Führung. Doch dann verspielte die Union den Wahlsieg. SPD-Kandidat Olaf Scholz zog ins Kanzleramt ein. Und die Union nahm erstmals seit 16 Jahren Platz auf den Oppositionsbänken.

Das soll nicht wieder passieren. Wie die "Bild" weiter schreibt, hat CDU-Chef Merz jetzt vor allem Wähler von SPD, Grünen und FDP im Blick. Das Potenzial an zusätzlichen Wählern dort liege bei 23 Prozent. So soll es Allensbach-Meinungsforscherin Renate Köcher bei der CDU-Klausur am Samstag referiert haben. Zum Vergleich: Die AfD kann den Ampel-Parteien demnach höchstens acht Prozent abluchsen.

Politikexperte Prof. Eckhard Jesse von der TU Chemnitz warnt jedoch via "Bild": "Orientiert die Union sich nur nach der einen Seite, so verliert sie auf der anderen Seite."

Es klingt nach einem Spagat. CDU-Chef Friedrich Merz muss bis zum 23. Februar zeigen, ob ihm der gelingt. Dann wählt Deutschland. (fah)

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