Außenminister Heiko Maas hat sich bei seinem Besuch in Ankara von dem Syrienplan der Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer distanziert. Dieses Vorgehen wurde von vielen Politikern scharf kritisiert.

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Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen hat den Auftritt von Außenminister Heiko Maas (SPD) in der Türkei scharf kritisiert. "Das ist ein peinlicher Moment deutscher Außenpolitik", sagte Röttgen den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

"Die Türkei unternimmt eine völkerrechtswidrige Invasion in Syrien und der deutsche Außenminister reist in die Türkei, um sich bestätigen zu lassen, dass eine internationale Sicherheitszone unter UN-Mandat statt türkischer Besatzung keine gute Idee sei."

Geschlossenes Auftreten ist notwendig

Eine solche Schutzzone hatte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) vorgeschlagen. Maas hatte in Ankara ebenso wie sein türkischer Kollege Mevlüt Cavusoglu dem Vorschlag der CDU-Chefin aktuell keine Chance eingeräumt.

seinem Gespräch mit Cavusoglu habe er kaum eine Rolle gespielt. "Für Dinge, die im Moment eher theoretischen Charakter haben, hat uns die Zeit gefehlt, weil den Menschen in Syrien die Zeit für theoretische Debatten fehlt."

Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) kritisierte: "Die Menschen erwarten ein geschlossenes Auftreten der Koalition und besonders der Bundesregierung. Das ist im Inland notwendig, aber natürlich gerade im Ausland", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur.

Bundesregierung erinnert an einen Hühnerstall

Schärfer hatte sich zuvor Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) geäußert. "Es ist in der Tat seit Jahrzehnten für jeden Politiker klar, dass man vom Ausland aus weder Politiker der Opposition noch der eigenen Regierung kritisiert", schrieb er bei Twitter.

FDP-Chef Christian Lindner kommentierte in dem Kurznachrichtendienst: "Der Heiko Maas nutzt eine Türkei-Reise, um den GroKo-Zwist zu Syrien auf die Weltbühne zu tragen. In außenpolitischen Fragen erinnert die Bundesregierung an einen Hühnerstall - und schadet damit deutschen Interessen. Die Kanzlerin muss hier sofort Klarheit schaffen." (ff/dpa)

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