Alle testen oder gezielt testen? In dieser Frage sind sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn offenbar nicht ganz einig und liefern sich ein mediales Verbalduell.

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Bayern will als erstes Bundesland Corona-Tests für jedermann einführen - unabhängig davon, ob man Symptome hat oder einem besonderen Risiko ausgesetzt ist. Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) kündigte am Sonntag eine "Corona-Testoffensive" an.

"Allen Bürgerinnen und Bürgern Bayerns wird deshalb zeitnah angeboten, sich bei einem niedergelassenen Vertragsarzt auch ohne Symptome testen zu lassen." Die Kosten will der Freistaat übernehmen, soweit das nicht etwa die Krankenkasse macht.

Spahn warnt: "Test ist immer nur Momentaufnahme"

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) reagierte zurückhaltend. "Umfangreiches Testen ist sinnvoll, insbesondere um regionale Ausbrüche schnell einzudämmen. Dazu haben wir das Testkonzept des Bundes bereits vor Wochen angepasst", sagte er am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Zusätzliche Testangebote durch die Länder könnten das ergänzen. "Allerdings ist ein Test immer nur eine Momentaufnahme. Er darf nicht in falscher Sicherheit wiegen."

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert eine zielgenaue Strategie. Grundsätzlich sei das Vorgehen Bayerns richtig. "Allerdings müssen wir dafür sorgen, dass die richtigen Leute getestet und die Tests selbst billiger werden", sagte Lauterbach der Funke Mediengruppe. Im Herbst seien Massentests nötig.

Markus Söder verteidigt Corona-Testoffensive

Am Montagmorgen verteidigte Bayern Ministerpräsident Markus Söder noch einmal die Strategie des Freistaats. Es gebe im Kampf gegen das Virus keine Alternative, als zum einen zu testen und zum anderen Abstand zu halten, sagte Söder im ZDF-"Morgenmagazin".

"Testen ist die Grundvoraussetzung für alles: um zu wissen, wer ist infiziert, um Infektionsketten zu ermitteln, diese dann auch letztlich zu verfolgen und brechen zu können."

Die Reaktion von Spahn ließ nicht lange auf sich warten. Nur kurze Zeit nach Söders Auftritt im ZDF twitterte der Bundesgesundheitsminister, dass gezieltes Testen wichtiger sei und rief die in Absprache mit dem Robert-Koch-Institut entworfene nationale Teststrategie in Erinnerung.

Die bayerische Strategie steht nach Söders Darstellung allerdings nicht im Widerspruch zum Anspruch, fokussiert dort zu testen, wo Menschen besonders gefährdet sind. Es gebe Serientests in Alten- und Behindertenheimen, in Krankenhäusern und nach den Ferien auch in Schulen für Lehrer und Erzieher, erklärte er.

Ergebnis soll innerhalb von 24 Stunden vorliegen

Bayern biete auch eine 24-Stunden-Garantie für alle, die Symptome zeigten, damit diese nicht lange auf ihr Testergebnis warten müssten, erläuterte CSU-Chef Söder seine Pläne. Darüber hinaus werde denen ein Angebot gemacht, die für sich einfach Sicherheit haben wollten.

"Das wird nicht so sein, dass alle es sofort annehmen. Aber das ist ein Angebot für die Menschen, und ich glaube ein sehr, sehr gutes." Sicherheit sei zudem "der wichtigste Konjunkturimpuls" zur Wiederbelebung der Wirtschaft, fügte Söder mit Blick auf die Abstimmung von Bundestag und Bundesrat über das Konjunkturpaket der Bundesregierung an diesem Montag hinzu. (hub/dpa)

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In einer klinischen Studie soll der Impfstoff mit rund 6.000 Freiwilligen getestet werden. Sollten die Tests erfolgreich sein, könnte der Impfstoff bereits im Herbst bereitstehen.
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