Obwohl der eigene Auslandsgeheimdienst CIA durchblicken ließ, Belege für eine direkte Verstrickung des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman in den Mord an dem Journalisten Jamal Khashoggi in Istanbul gefunden zu haben, hatte Donald Trump Saudi-Arabien nahezu vorbehaltlose Rückendeckung zugesichert. Die Türkei erhebt nun schwere Vorwürfe gegen den US-Präsidenten.
Nach den Solidaritätserklärungen von
"Eigentlich hat Trump gesagt: 'Ich drücke ein Auge zu, ganz egal, was passiert'", sagte Außenminister Mevlüt Cavusoglu dem Sender CNN Türk am Freitag. "Dieser Mord war kein Zufall, alles war geplant."
Trump hatte sich am Dienstag mit einer umstrittenen Stellungnahme auf die Seite von Riad geschlagen.
Trump steht zu Riad im Interesse der USA
"Die Vereinigten Staaten beabsichtigen, ein unverbrüchlicher Partner Saudi-Arabiens zu bleiben, um die Interessen unseres Landes, Israels und aller anderen Partner in der Region zu gewährleisten", sagte er am Dienstag.
Am Donnerstag legte er nach und wies die Darstellung zurück, die CIA habe Belege für eine Verwicklung des saudischen Kronprinzen in den Khashoggi-Mord. "Sie sind nicht zu einem abschließenden Ergebnis gekommen", sagte Trump.
Die Türkei versucht seit Wochen, die USA als engen Partner von Riad dazu zu bringen, die Aufklärung des Falles voranzutreiben. Unter anderem nutzt sie dafür in regierungsnahen Medien lancierte Informationen.
Bericht: Bin Salman wollte Khashoggi "zum Schweigen bringen"
Am Donnerstag hatte die Zeitung "Hürriyet" berichtet, dass die CIA Aufnahmen eines Telefongespräch habe, in dem der saudische Kronprinz
Das habe die CIA-Direktorin Gina Haspel bei ihrem Besuch im vergangenen Monat "signalisiert". Cavusoglu rückte allerdings am Freitag von dem Bericht ab.
"Die USA haben keine Informationen mit uns geteilt, ob sie eine Audio-Aufnahme haben oder nicht", sagte er.
Im Bericht der "Hürriyet" war davon die Rede, eine offizielle Untersuchung des Mordfalles, könne "weitere atemberaubende Beweise liefern, da die CIA noch mehr Telefongespräche mitgeschnitten hat, als der Öffentlichkeit bislang bekannt ist". (dpa/mwo)
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