Eigentlich will Sandra Maischberger in ihrer Talkshow Antworten auf die Frage liefern, ob sich Deutschland angesichts der Flüchtlingsdebatte politisch nach rechts bewegt. Doch mehrere Gäste inklusive der Talk-Masterin verzetteln sich in einem Kleinkrieg mit einem AfD-Spitzenpolitiker. Nur einer behält bei all der Polemik stets den Durchblick.
Was ist das Thema?
Flüchtlinge. Toleranz. Rassisten. Rechtsradikale. Und nicht zuletzt die Frage, wie rechts Deutschland wirklich ist. Als Aufhänger dient der Diskussion ein Zitat von Vize-Kanzler
Wer sind die Gäste?
Margot Käßmann ist mit dabei. Deutschlands wohl bekannteste Theologin wird gerne eingeladen, wenn Sender auch der Kirche eine Stimme geben wollen. Die ehemalige Landesbischöfin "schämt" sich für die Bilder, die um die Welt gehen. Ansonsten trägt sie kaum zur Debatte bei. Und schon gar nicht zur Lösung der eingangs gestellten Frage. Man kommt zum Eindruck: Sie ist halt auch da. Zumindest einen polemischen Vergleich hat sie im Repertoire: "Ich möchte nicht in die Dreißiger Jahre zurück."
Sie ist damit nicht allein. Denn auch Volker Beck von Bündnis 90/Die Grünen macht eher den Eindruck, als stünde er mit Spickzettel bewaffnet in einer parlamentarischen Runde. Der innenpolitische Sprecher verzettelt sich in einem Kleinkrieg mit der Alternative für Deutschland (AfD), zeigt einen Tweet ihrer Parteivorsitzenden
Detlef D! Soost. Was hat denn der da verloren, denkt man sich. Der Tänzer und Choreograph hat deutsche und afrikanische Wurzeln, wuchs in der DDR auf. Er soll dem Ganzen eine Prise Reales verleihen. Tut er auch, erzählt von Angriffen Rechtsradikaler in der S-Bahn und in einem Shopping-Zentrum, "die haben uns durch das ganze Center verfolgt". In einer mitunter schwer wirkenden Debatte ist er der Mann für klare Ansagen. "Das sind Kriminelle. Sie sind für mich Angsthasen, sie stellen sich nicht, sind feige und greifen in der Nacht an."
Olaf Sundermeyer. Der Rechtsextremismus-Experte kommt spät in die Sendung. Trägt dann aber viel Substanzielles zur Diskussion bei. Und ist damit eine Ausnahme.
Was war das Rede-Duell des Abends?
Alle gegen Gauland. Den mag offensichtlich keiner. Vor allem Volker Beck nicht. Gauland wehrt sich: "Was Sie jetzt machen, ist Hetze. Sie wollen nichts, als die AfD in die Ecke drängen, nur weil wir sagen, dass wir keine unkontrollierte Einwanderung wollen. Was ist denn mit den TV-Bildern aus den Zügen …?" Der Grünen-Politiker attackiert den 74-Jährigen: "Perfide, wie 'Herr Gauleiter' hier den ganzen Abend versucht, diese Leute mit Verständnis zu übergießen. Herr Gauland setzt sich schön bürgerlich in die Sendung und das Fußvolk verrichtet die schmutzige Arbeit." Harter Tobak. Der AfD-Mann bleibt cool, geht in die Offensive, lässt dabei kaum jemand aus. In Richtung Klöckner sagt er: "Ich bin gespannt, was die CDU sagt, wenn wir mal tatsächlich über eine Million (Flüchtlinge, Anmerk, d. Red.] haben."
Was war der Moment des Abends?
Als Sundermeyer kommt. Bei all den Kleinkriegen erfrischend aussagekräftig: "Fremdenfeindlichkeit ist ein gesamtdeutsches Problem", sagt er und referiert über Kölner Hooligans gegen Salafisten, Dresdner Rechtsextreme und Pegida. "Ein Rassist ist nicht gleich Rechtsextremist." Man gewinnt sofort den Eindruck: Der Mann will hier was sagen, und nicht eigenen Eitelkeiten frönen.
Wie hat sich Maischberger geschlagen?
Mäßig. Denn offenbar hat auch sie keinen Bock auf den AfD-Mann. "Sagt sogar die AfD", meint sie einmal tendenziös und erklärt mit Verweis auf die Aussagen Gaulands': "Dafür haben wir ihn eingeladen." Einen Roten Faden kann sie auch nicht bieten.
Was ist das Ergebnis?
Gute Frage. Am Schluss geht
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