• 22:38 Uhr: ➤ UN-Nothilfekoordinator: "Gaza ist zu einem Ort des Todes" geworden
  • 21:04 Uhr: Hamas-Massaker: Militär verteidigt Untersuchung eigener Versäumnisse
  • 19:32 Uhr: Hisbollah-Chef: Mehr als 670 Einsätze gegen Israel ausgeführt
  • 17:35 Uhr: Konflikt mit Israel: Schon mehr als 76.000 Vertriebene im Libanon
  • 16:51 Uhr: Unicef: 90 Prozent der Kinder im Gazastreifen nicht ausreichend ernährt
  • 16:20 Uhr: Hisbollah-Chef Nasrallah: Al-Aruris Tötung bleibt nicht ohne Reaktion
  • 14:30 Uhr: Mediziner berichten von grausigen Zuständen in Gaza-Krankenhäusern

Mehr News zum Krieg in Nahost

➤ UN-Nothilfekoordinator: "Gaza ist zu einem Ort des Todes" geworden

  • 22:38 Uhr

Rund drei Monate nach Beginn des Gaza-Kriegs wird die Situation in dem Palästinensergebiet UN-Angaben zufolge immer dramatischer. "Gaza ist zu einem Ort des Todes und der Verzweiflung geworden", sagte der Chef des UN-Nothilfebüros OCHA, Martin Griffiths, am Freitag. Selbst Gebiete, in denen sich Zivilisten nach israelischer Aufforderung aufhielten, seien bombardiert worden. Auch medizinische Einrichtungen würden "unerbittlich angegriffen". Von wem die Attacken jeweils ausgingen, teilte er nicht mit.

Israels Armee hat in dem abgeriegelten Küstengebiet immer wieder Einsätze in und um Kliniken durchgeführt. Sie wirft der islamistischen Hamas vor, diese für Terrorzwecke zu missbrauchen.

Die wenigen Krankenhäuser, die noch teilweise funktionsfähig seien, würden von verzweifelten Schutzsuchenden überlaufen, sagte Griffiths. "Es bahnt sich eine gesundheitliche Katastrophe an." in den überfüllten Notunterkünften breiteten sich Infektionskrankheiten aus. Zugleich drohe den Menschen eine Hungersnot. Täglich brächten in dieser Situation noch rund 180 Frauen pro Tag ein Kind zur Welt.

"Vor allem für Kinder waren die letzten 12 Wochen traumatisch", so der UN-Nothilfekoordinator. "Kein Essen. Kein Wasser. Keine Schule. Nichts als die schrecklichen Geräusche des Krieges, Tag für Tag." Der Gazastreifen sei schlicht "unbewohnbar" geworden. Zehntausende seien getötet und verletzt worden, vor allem Frauen und Minderjährige, so Griffiths. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden seit Kriegsbeginn mehr als 22.000 Menschen getötet.

Zugleich gebe es immer noch Raketenangriffe auf Israel und 120 Geiseln würden weiter im Gazastreifen festgehalten, betonte Griffiths. Er appellierte an alle Parteien, ihren völkerrechtlichen Verpflichtungen nachzukommen und forderte erneut ein sofortiges Ende des Kriegs. "Gaza hat uns das Schlimmste der Menschheit gezeigt." (dpa)

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Machtverhältnisse in Nahost: Verbündete USA/Israel, Verbündete Iran © dpa-infografik GmbH

Die weiteren Nachrichten zum Krieg in Nahost vom 5. Januar:

Hamas-Massaker: Militär verteidigt Untersuchung eigener Versäumnisse

  • 21:04 Uhr

Nach heftiger Kritik einiger rechtsextremer israelischer Minister hat Israels Armee eine geplante Untersuchung zur Aufarbeitung eigener Fehler, die das Hamas-Massaker vom 7. Oktober ermöglicht haben, verteidigt. Das Militär müsse aus seinen Fehlern lernen, sagte Sprecher Daniel Hagari am Freitagabend. Die Untersuchung habe noch nicht begonnen, betonte er. Es handelt sich den Angaben nach um eine interne Untersuchung, zu der auch ehemalige Verteidigungsbeamte herangezogen werden sollen. Ergebnisse der Aufarbeitung sollen Hagari zufolge öffentlich bekannt gegeben werden.

Bei einer Sitzung des israelischen Kabinetts in der Nacht zu Freitag hatte es israelischen Medienberichten zufolge einen heftigen Streit gegeben. Rechtsgerichtete Minister griffen dabei Generalstabschef Herzi Halevi scharf an, nachdem er die Einsetzung einer Kommission zur Aufarbeitung der Fehler der Armee angekündigt hatte. Die rechten Kabinettsmitglieder kritisierten demnach etwa den Zeitpunkt, weil die Kämpfe im Gazastreifen noch andauerten. Auch die Berufung des früheren Verteidigungsministers Schaul Mofas, der 2005 den Rückzug Israels aus dem Gazastreifen überwacht hatte, an die Spitze der Kommission sei auf scharfen Protest gestoßen. Mehrere rechtsextreme Minister fordern derzeit eine Wiederbesiedlung des Gazastreifen nach dem Krieg. Verteidigungsminister Joav Galant lehnt dies ab. (dpa)

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Hisbollah-Chef: Mehr als 670 Einsätze gegen Israel ausgeführt

  • 19:32 Uhr

Die Hisbollah hat nach Aussagen ihres Generalsekretärs seit dem 08. Oktober mehr als 670 Einsätze im Grenzgebiet zu Israel ausgeführt. Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah sagte in einer Ansprache am Freitag, dass diese Angriffe ein "Gleichgewicht der Abschreckung" hergestellt hätten. Mögliche Verhandlungen zu einer Einigung an der Grenze würden aber erst nach Beendigung der "Aggression gegen Gaza" stattfinden. "Wir stehen vor einer echten Chance, jeden Zentimeter unseres Landes vollständig zu befreien", sagte Nasrallah.

Der Chef der vom Iran unterstützen Schiitenorganisation forderte die Bewohner Nordisraels dazu auf, Druck auf die israelische Regierung auszuüben. Um die Front an der Grenze zum Libanon zu beruhigen, müsste die "Aggressionen gegen Gaza" gestoppt werden. "Die Lösung für die Siedler im Norden besteht darin, sich an ihre Regierung zu wenden und zu fordern, dass sie die Aggression gegen Gaza stoppt."

Seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Massaker von Hamas-Terroristen und anderer Extremisten in Israel am 7. Oktober kommt es in der Grenzregion fast täglich zu Konfrontationen zwischen Israels Armee und der Hisbollah. Dabei gab es Todesopfer auf beiden Seiten.

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Konflikt mit Israel: Schon mehr als 76.000 Vertriebene im Libanon

  • 17:35 Uhr

In Israels nördlichem Nachbarland Libanon sind nach Angaben der Organisation für Migration (IOM) wegen wachsender Spannungen seit Oktober mehr als 76.000 Menschen vertrieben worden. Stand 2. Januar waren es nach den Zahlen des IOM-Nahostbüros 76.018 Menschen, die wegen "bewaffneter Konfrontationen" ihre Häuser und Wohnungen verlassen haben, wie das Büro am Freitag auf der Online-Plattform X (früher Twitter) schrieb.

In der letzten Woche des Jahres 2023 seien gut 3.000 Menschen neu vertrieben worden. 94 Prozent der Vertriebenen stammten aus drei Distrikten direkt an der Grenze zu Israel. Nur gut 1.000 von ihnen kamen nach diesen Angaben in Notunterkünften unter, die anderen leben bei Verwandten und Freunden. Auf israelischer Seite sind nach Angaben von Israels Verteidigungsminister Joav Galant mehr als 80.000 Israelis aus ihren Heimatorten im Grenzgebiet evakuiert worden.

Aus dem Libanon werden seit der Eskalation in Folge des palästinensischen Terrorüberfalls auf Israel am 7. Oktober vermehrt Geschosse nach Israel gefeuert. Israel reagiert mit Angriffen auf Stellungen der Schiitenmiliz Hisbollah. Die israelische Armee berichtete am Freitag, Einrichtungen der mit dem Iran verbündeten Miliz seien bombardiert worden. Es habe sich um militärische Posten der Hisbollah und Orte gehandelt, von denen aus Terroristen ihre Angriffe vorbereitet hätten. (dpa)

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Unicef: 90 Prozent der Kinder im Gazastreifen nicht ausreichend ernährt

  • 16:51 Uhr

Nach drei Monaten Krieg im Gazastreifen spitzt sich dem UN-Kinderhilfswerk Unicef zufolge die Lage auch für Minderjährige weiter zu. 90 Prozent aller 1,1 Millionen junger Menschen in der Region seien Ende Dezember einer Untersuchung zufolge nicht vollständig mit Nährstoffen versorgt gewesen.

"Die meisten Familien gaben an, dass ihre Kinder nur Getreide – einschließlich Brot – oder Milch bekommen, was der Definition von 'schwerer Nahrungsmittelarmut' entspricht", teilte Unicef am Freitag mit. Derweil sei auch die Zahl der Durchfallerkrankungen extrem gestiegen.

Seit nunmehr drei Monaten führt Israel im Gazastreifen Krieg gegen die islamistische Hamas. Die Zahl der getöteten Palästinenser ist nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde auf 22.600 gestiegen. Auslöser des Krieges war das Massaker am 7. Oktober, das Terroristen der Hamas und anderer Gruppen in Israel verübt hatten. Dabei wurden rund 1.200 Menschen getötet. (dpa)

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Hisbollah-Chef Nasrallah: Al-Aruris Tötung bleibt nicht ohne Reaktion

  • 16:20 Uhr

Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah hat zum wiederholten Mal Vergeltung für die Tötung des Hamas-Anführers Saleh al-Aruri angekündigt. "Die Ermordung Al-Aruris (...) wird sicherlich nicht ohne Reaktion und Strafe bleiben", sagte der Generalsekretär der proiranischen Schiitenorganisation am Freitag in einer Ansprache. Der Libanon würde bloßgestellt, wenn die Tötung ohne Reaktion bliebe. Die Antwort werde zwangsläufig kommen.

Al-Aruri wurde am Dienstag in der libanesischen Hauptstadt Beirut mutmaßlich von Israel getötet. Seine Tötung hatte Befürchtungen neuen Auftrieb gegeben, dass der Gaza-Krieg auch den Libanon erfassen könnte. Seit Beginn der israelischen Offensive in dem Küstenstreifen nach dem Massaker von Hamas-Terroristen und anderen Extremisten in Israel am 7. Oktober kommt es in der Grenzregion fast täglich zu Konfrontationen zwischen Israels Armee und der Hisbollah. (dpa)

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Mediziner berichten von grausigen Zuständen in Gaza-Krankenhäusern

  • 14:30 Uhr

Ausländische Hilfsorganisationen haben von grausigen Zuständen in den wenigen noch im Gazastreifen arbeitenden Krankenhäusern berichtet. "Wir sehen Verletzungen, die überwiegend durch Explosionen und Splitter verursacht wurden", wird der Leitende Chirurg des Universitätskrankenhauses Oxford und Klinischer Leiter des Medizinischen Notfallteams, Nick Maynard, in einer Mitteilung der privaten Hilfsorganisation International Rescue Committee (IRC) zitiert.

"Viele Erwachsene, Kinder und Babys werden mit traumatischen Amputationen von Armen und Beinen eingeliefert. Wir haben kleine Kinder mit den furchtbarsten Verbrennungen im Gesicht gesehen", fügte Maynard hinzu. Flure, Treppenhäuser, Empfangsbereiche, Stationen – auf jedem Quadratzentimeter des Krankenhauses lägen Patienten auf dem Boden, sagte er. Viele seien schwer unterernährt.

Ein erstes Medizinisches Notfallteam von Medical Aid for Palestinians (MAP/Großbritannien) und IRC sei inzwischen in einem Krankenhaus im Gazastreifen im Einsatz, um die vielen Opfer israelischer Bombardierungen zu versorgen, teilte IRC weiter mit. "Die Szenen in Gaza sind erschütternd. Schon in den ersten Stunden im Krankenhaus behandelte ich einen etwa einjährigen Jungen, der bei der Bombardierung seinen rechten Arm und sein rechtes Bein verloren hatte – auf dem Boden, da keine Tragen zur Verfügung standen", sagte die Kinderärztin Seema Jilani von IRC. "Waisenkinder und Babys kommen mit schweren Verbrennungen an, stehen unter Schock, zittern vor Angst und leben kaum noch." (dpa/tas)

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Angriffe im Roten Meer: Reederei Maersk meidet "bis auf Weiteres" Durchfahrt

  • 14:13 Uhr

Wegen der anhaltenden Angriffe jemenitischer Rebellen auf Frachtschiffe im Roten Meer will der dänische Reederei-Konzern Maersk das Gewässer "bis auf Weiteres" meiden. "Alle Maersk-Schiffe (...) werden nach Süden um das Kap der Guten Hoffnung umgeleitet", erklärte das Unternehmen am Freitag. "Alle verfügbaren Informationen bestätigen, dass das Sicherheitsrisiko weiterhin auf einem sehr hohen Niveau liegt."

Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas Anfang Oktober hat die im Jemen ansässige pro-iranische Huthi-Miliz wiederholt Frachtschiffe im Roten Meer attackiert. Die Huthis erklärten, sie griffen aus Solidarität mit den Palästinensern Schiffe an, die Verbindungen zu Israel hätten. Seit Mitte November wurden 25 Handelsschiffe angegriffen.

Das Rote Meer und der Suezkanal verbinden das Mittelmeer mit dem Indischen Ozean und bilden so eine zentrale Handelsstraße, über die bis zu zwölf Prozent des Welthandels abgewickelt werden. Der Jemen liegt an der Meerenge Bab al-Mandeb zwischen dem Roten Meer und dem Golf von Aden.

Der Chef der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (IMO), Arsenio Dominguez, hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass aktuell 18 Reedereien ihre Schiffe umleiten. Sie fahren statt durchs Rote Meer um Afrika herum. Das bedeutet laut Dominguez eine Verlängerung der Fahrtzeit um zehn Tage und "steigende Frachtraten". (AFP/tas)

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Medien: Heftiger Streit bei Sitzung israelischer Regierung

  • 12:03 Uhr

Drei Monate nach Beginn des Gaza-Kriegs ist es bei einer Sitzung des israelischen Kabinetts Medienberichten zufolge zu einem heftigen Streit zwischen rechtsgerichteten Ministern und Generalstabschef Herzi Halevi gekommen. Die Minister hätten den General scharf angegriffen, nachdem er die Einsetzung einer Kommission angekündigt hatte. Diese soll untersuchen, welche Fehler der Armee den Überraschungsangriff der islamistischen Hamas am 7. Oktober auf Israel ermöglicht haben.

Bei der Sitzung in der Nacht zu Freitag sei es zu einem "lauten und wütenden Streit" gekommen, berichteten der staatliche Sender Kan und die Zeitungen "Times of Israel" und "Jerusalem Post". Kan zitierte einen Teilnehmer mit den Worten, es sei "totale Anarchie" ausgebrochen. Regierungschef Benjamin Netanjahu habe die Sitzung, bei der es eigentlich um die Zukunft des Gazastreifens nach dem Krieg gehen sollte, schließlich vertagt, nachdem schon mehrere Militärs erbost den Raum verlassen hätten.

Halevi sei verbal persönlich angegriffen worden. Die rechten Kabinettsmitglieder hätten vor allem den Zeitpunkt der angekündigten Untersuchung kritisiert, während die Kämpfe noch andauerten. Auch die Berufung des früheren Verteidigungsministers Schaul Mofas an die Spitze der Untersuchungskommission sei auf scharfen Protest rechter Minister gestoßen, heißt es in den von der Regierung noch unbestätigten Medienberichten.

Mofas hatte als Verteidigungsminister den Rückzug Israels aus dem Gazastreifen 2005 überwacht. Rechte Minister wie Polizeiminister Itamar Ben-Gvir von der rechtsextremen Partei Otzma Jehudit und von Finanzminister Bezalel Smotrich fordern nun jedoch eine Wiederbesiedlung des Gazastreifen nach dem Krieg und eine dauerhafte Militärpräsenz in dem Küstenstreifen. Das lehnt Verteidigungsminister Joav Galant ab, dessen Plan für den "Tag danach" vorsieht, die Palästinenser für den Gazastreifen in die Verantwortung zu nehmen. "Es wird keine Präsenz israelischer Zivilisten im Gazastreifen geben, nachdem die Kriegsziele erreicht wurden", betonte Galant am Donnerstag. (dpa/tas)

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Hamas-Anführer: Israel gräbt sich mit Gaza-Krieg "sein eigenes Grab"

  • 10:29 Uhr

Nach Einschätzung des ehemaligen Vorsitzenden der islamistischen Hamas, Chaled Maschaal, gräbt sich Israel mit seinem Krieg im Gazastreifen "sein eigenes Grab". Die terroristische Organisation verbreitete am Donnerstagabend die Ansprache Maschaals. Anlass war die Tötung des Vize-Leiters des Politbüros der Hamas am Dienstagabend in der libanesischen Hauptstadt Beirut. Maschaal warf Israel vor, seine "Aggressionen" ins Ausland auszuweiten, "weil sie denken, dass dies den Widerstand bricht".

"Der Feind glaubt auch, dass durch die Ermordung von Anführern der Widerstand gebrochen und die Führung geschwächt wird", sagte der Hamas-Anführer. "Das ist eine große Illusion." Immer wenn ein Anführer ausscheide, werde ein neuer aufsteigen.

Al-Aruri war am Dienstagabend im südlichen Vorort Beiruts getötet worden – mutmaßlich von Israel. Das israelische Militär wollte Berichte über eine gezielte Tötung bisher nicht kommentieren. Insgesamt kamen bei dem Angriff sieben Mitglieder der Hamas und Verbündeter ums Leben. (dpa)

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Deutsches Rotes Kreuz fordert Deeskalation im Gazastreifen

  • 08:52 Uhr

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat bessere Bedingungen für humanitäre Hilfe im Gazastreifen gefordert. "Es muss eine Deeskalation geben", sagte der DRK-Bereichsleiter für Internationale Zusammenarbeit, Christof Johnen, am Freitag im ARD-"Morgenmagazin". Humanitäre Hilfe, "so wie sie planvoll ablaufen sollte", sei derzeit im Gazastreifen nicht möglich, verdeutlichte Johnen.

Es müsse sich "eine Situation herausbilden, in der Hilfe sicher geleistet werden kann", forderte Johnen. Die Sicherheit der Helfer müsse gewährleistet sein.

Ein Flugzeug mit Hilfsgütern an Bord soll am Sonntag von Leipzig aus in Richtung Ägypten abfliegen. Johnen zufolge werden vor allem Zelte, Zeltplanen, Werkzeuge und logistisches Gerät an Bord sein. Dass die Hilfe unter Umständen nicht bei denjenigen ankomme, die sie am meisten brauchen, sei ein "großes Dilemma", sagte er. "Die Lösung kann aber nicht sein, dann gar keine Hilfe mehr zu leisten."

Für die Kontrolle von Hilfslieferungen in den Gazastreifen durch israelische Sicherheitskräfte zeigte der DRK-Bereichsleiter Verständnis. Es sei "selbstverständlich", dass solche Kontrollen stattfänden. Die Frage sei allerdings, "ob dieser Prozess beschleunigt" werden könne, sagte Johnen. (AFP/tas)

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UN-Nothilfebüro: Tagelang kein Zugang zum Norden Gazas

  • 07:05 Uhr

Hilfsorganisationen können nach Angaben des UN-Nothilfebüros OCHA seit Tagen keine dringend benötigte lebensrettende Hilfe in den Norden Gazas liefern. Wie OCHA in der Nacht zum Freitag mitteilte, seien UN- und ihre Partnerorganisationen vier Tage lang nicht in der Lage gewesen, humanitäre Hilfe nördlich des Flusses Wadi Gaza zu liefern, da der Zugang zu den Gebieten verzögert oder verweigert worden sei und in dem Gebiet weiter gekämpft werde. Zu den dringend benötigten Hilfslieferungen gehörten Medikamente, um mehr als 100.000 Menschen einen Monat zu versorgen.

Man fordere einen dringenden, sicheren, dauerhaften und ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe zu den Gebieten nördlich des Wadi Gaza, die seit mehr als einem Monat vom Süden abgeschnitten seien, hieß es. Seit nunmehr drei Monaten herrscht im Gazastreifen Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas. Die Zahl der getöteten Palästinenser ist nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde auf 22.438 gestiegen. Auslöser des Krieges war das Massaker am 7. Oktober, das Terroristen der Hamas und anderer Gruppen in Israel verübt hatten. Dabei wurden rund 1.200 Menschen getötet. (dpa)

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Mit Material der dpa und AFP

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