- 22:53 Uhr: ➤ Netanjahu: Libanon könnte Zerstörung wie im Gazastreifen erleiden
- 20:25 Uhr: Israel: Aussichtsreicher Nasrallah-Nachfolger vermutlich tot
- 19:31 Uhr: Katar richtet Luftbrücke für Hilfsgüter in den Libanon ein
- 19:14 Uhr: Armee entdeckt direkt nach Israel führenden Hisbollah-Tunnel
- 17:46 Uhr: Israels Verteidigungsminister: Hisbollah nach Tötung Nasrallahs "gebrochene Organisation"
- 16:10 Uhr: Hisbollah offen für Waffenruhe – aber auch kampfbereit
- 14:29 Uhr: UN-Vertreter befürchten Gaza-Zustände im Libanon
- 11:41 Uhr: Iran warnt Israel vor Angriff auf Infrastruktur
- 10:43 Uhr: Armee: Bodenoffensive im Libanon ausgeweitet
- 08:19 Uhr: Israelische Luftwaffe: Kommandant des Hisbollah-Hauptquartiers getötet
- 08:04 Uhr: London zieht Angehörige von Botschaftspersonal in Israel ab
➤ Netanjahu: Libanon könnte Zerstörung wie im Gazastreifen erleiden
- 22:53 Uhr
Der israelische Regierungschef
"Ich sage Ihnen, dem libanesischen Volk: Befreien Sie Ihr Land von der Hisbollah, damit dieser Krieg enden kann", fuhr Netanjahu fort. Seinen Worten zufolge haben die israelischen Streitkräfte schon "tausende Terroristen ausgeschaltet", darunter Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah sowie "Nasrallahs Nachfolger und den Nachfolger seines Nachfolgers". Am Samstag war aus Hisbollah-Kreisen verlautet, dass der Kontakt zu dem ranghohen Kommandeur Haschem Safieddin, der als möglicher Nachfolger Nasrallahs gehandelt wurde, verloren gegangen sei. (AFP)
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Die weiteren Nachrichten zum Krieg in Nahost vom 8. Oktober:
Israel: Aussichtsreicher Nasrallah-Nachfolger vermutlich tot
- 20:25 Uhr
Der aussichtsreichste Kandidat für die Nachfolge des getöteten Hisbollah-Generalsekretärs Hassan Nasrallah, Haschim Safi al-Din, ist nach Angaben des israelischen Verteidigungsministers vermutlich ebenfalls tot. "Die Hisbollah ist eine kopflose Organisation – Nasrallah wurde ausgeschaltet und sein Nachfolger wurde wahrscheinlich ebenfalls ausgeschaltet", sagte Joav Galant nach Angaben seines Büros. Der Minister erwähnte Safi al-Din, den Chef des Hisbollah-Exekutivrats, dabei nicht namentlich.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte in einer am Dienstagabend veröffentlichten Videoansprache, Israel habe "Tausende Terroristen ausgeschaltet, darunter Nasrallah selbst und Nasrallahs Nachfolger und den Nachfolger seines Nachfolgers." Auch er nannte dabei den Namen Safi al-Dins nicht.
Es gebe in der libanesischen Schiitenmiliz niemanden mehr, der Entscheidungen treffe, sagte Verteidigungsminister Galant weiter. Auch die Angriffsfähigkeiten der Hisbollah hätten schwere Rückschläge erlitten. Wenn sich der Rauch im Libanon lichte, werde der Iran erkennen, dass er sein größtes Kapital verloren habe, so Galant mit Blick auf die proiranische Miliz.
Der Nachrichtensender Al-Dschasira hatte vor einigen Tagen berichtet, die Hisbollah habe den Kontakt zu Safi al-Din verloren. Die Hisbollah wies die Berichte als falsch zurück.
Der hochrangige Hisbollah-Anführer war Berichten zufolge Ziel eines massiven israelischen Bombardements in der libanesischen Hauptstadt Beirut in der vergangenen Woche. Er ist ein Cousin des getöteten Nasrallahs und soll gute Verbindungen zum Iran haben. Nasrallah war kürzlich bei einem großangelegten israelischen Luftangriff südlich von Beirut getötet worden. (dpa)
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Katar richtet Luftbrücke für Hilfsgüter in den Libanon ein
- 19:31 Uhr
Gut zwei Wochen nach Beginn der israelischen Luftangriffe im Libanon hat Katar eine Luftbrücke für medizinische Güter und Nahrungsmittel in das Land eingerichtet. "Heute haben wir die Luftbrücke mit mehreren Flugzeugen eröffnet, die Lebensmittel, Material für Unterkünfte und medizinische Güter transportieren", erklärte die katarische Ministerin für internationale Zusammenarbeit, Lolwah al-Chater, am Dienstag bei einem Besuch in einem Krankenhaus in Beirut.
Doha arbeite "an mittel- und langfristigen Plänen zur Eindämmung der humanitären Krise" im Libanon, fügte sie hinzu.
Die israelische Armee fliegt seit dem 23. September Luftangriffe gegen Ziele der Hisbollah im Libanon. Dabei wurden bisher mehr als 1150 Menschen getötet und mehr als eine Million Menschen vertrieben.
Der libanesische Gesundheitsminister Firass Abiad erklärte, die Hilfe aus Katar werde dazu beitragen, den Mangel an medizinischen und Hilfsgütern zu beheben. Sie sei "lebenswichtig" für die Vertriebenen und Verletzten.
Am Dienstag war bereits ein französisches Flugzeug mit Hilfsgütern an Bord in Beirut gelandet - einer mehrerer Hilfsflüge, die seit Beginn der Angriffe auf dem einzigen internationalen Flughafen des Libanon gelandet sind. Hilfsgüter wurden unter anderem aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, der Türkei, dem Irak Ägypten, Jordanien und Rumänien eingeflogen.
Am Montag hatten die USA ihren Verbündeten Israel aufgerufen, den Flughafen von Beirut und die Zufahrtsstraße dorthin nicht zu beschießen - nachdem zuvor in der Nähe ein israelischer Angriff stattgefunden hatte.
Der Libanon strebe an, "seine Flughäfen, Seehäfen und Grenzübergänge - vor allem den internationalen Flughafen Rafik Hariri - funktionstüchtig zu halten", erklärte Verkehrsminister Ali Hamieh. In den laufenden internationalen Gesprächen habe der Libanon "eine Art Zusicherung" erhalten, dass der Flughafen von israelischen Angriffen verschont bleibe. Es gebe jedoch "einen großen Unterschied zwischen einer Zusicherung und einer Garantie", betonte er.
Hamieh wies zudem israelische Vorwürfe zurück, die Hisbollah nutze den Flughafen und die Grenzübergänge für Waffenschmuggel. Jedes Flugzeug, dass Waffen geladen habe, müsse von der libanesischen Armee genehmigt werden, erklärte er. (AFP)
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Armee: Nach Israel führender Hisbollah-Tunnel entdeckt
- 19:14 Uhr
Nach Darstellung der israelischen Armee hat die libanesische Hisbollah einen Tunnel bis in israelisches Gebiet gegraben. Die bereits vor einigen Monaten entdeckte unterirdische Route habe keinen Ausgang gehabt, teilte ein Sprecher des Militärs mit. "Es handelt sich um einen neuen Tunnel", sagte er und bezog sich damit darauf, dass bereits vor mehreren Jahren derartige Tunnel gefunden worden waren. Der "neue" Tunnel sei noch in Arbeit gewesen und nun zerstört worden. Laut dem Sprecher reichte er rund zehn Meter nach Israel hinein.
Armeeangaben zufolge führte die unterirdische Route von der Gegend des libanesischen Orts Marwahin bis nach Zarit im Nordwesten Israels. In dem Tunnel hätten sich auch Waffen und Sprengsätze befunden.
Der Tunnel soll Teil eines Plans der vom Iran unterstützten Miliz gewesen sein, Israel zu infiltrieren, um dort Menschen zu töten und zu entführen, so der Sprecher der Armee weiter.
Israels Armee hatte bereits vor einigen Jahren von der Schiitenmiliz Hisbollah angelegte Tunnel an der Grenze zwischen dem Libanon und Israel zerstört. (dpa)
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Israels Verteidigungsminister: Hisbollah nach Tötung Nasrallahs "gebrochene Organisation"
- 17:46 Uhr
Die Hisbollah-Miliz ist nach der Tötung ihres Chefs Hassan Nasrallah nach Ansicht des israelischen Verteidigungsministers Joav Gallant "zerschlagen und gebrochen". Die Hisbollah sei "eine zerschlagene und gebrochene Organisation ohne nennenswerte Kommando- und Feuerkapazitäten, deren Führung nach der Eliminierung von Hassan Nasrallah zerfallen ist", erklärte Gallant am Dienstag bei einer Besprechung mit dem Nordkommando der israelischen Armee.
"Die Hisbollah ist eine Organisation ohne Anführer", fügte Gallant laut einer Erklärung seines Büros hinzu. "Nasrallah wurde eliminiert, sein Nachfolger wurde wahrscheinlich ebenfalls eliminiert und die gesamte Führungsspitze ist weg", sagte Gallant offenbar mit Blick auf den ranghohen Hisbollah-Kommandeur Haschem Safieddin, der als möglicher Nachfolger Nasrallahs gehandelt wurde. Es gebe bei der Hisbollah niemanden mehr, "der Entscheidungen trifft".
Hisbollah-Vizechef Naim Kassem, der die Miliz nach der Tötung Nasrallahs übergangsweise anführt, sagte indes in einer Fernsehansprache, die israelischen Angriffe seien zwar "schmerzhaft" gewesen, die Hisbollah sei jedoch weiterhin "perfekt organisiert" und ihre Fähigkeiten blieben "gut". (AFP/bearbeitet von lag)
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Hisbollah offen für Waffenruhe – aber auch kampfbereit
- 16:10 Uhr
Die libanesische Schiitenorganisation Hisbollah hat sich nach Worten ihres Vizechefs offen für eine Waffenruhe mit Israel gezeigt. In einer im Fernsehen übertragenen Rede sagte der stellvertretende Chef der Islamisten, Naim Kassim, er unterstütze eine entsprechende Initiative des Parlamentsvorsitzenden Nabih Berri. "Wenn der Feind seinen Krieg fortsetzt, wird das Feld entscheiden", drohte Kassim zugleich. Man werde nicht um eine Lösung betteln. "Wir werden weitermachen, wir werden Opfer bringen", sagte er.
Zuletzt hatte Israel der Hisbollah mit der Tötung ranghoher Mitglieder, unter ihnen auch Generalsekretär Hassan Nasrallah, schwere Schläge zugefügt. Zu einer möglichen Nachfolge sagte Kassim, dass nun nicht der richtige Zeitpunkt sei. Bei den Verhandlungen über eine mögliche Waffenruhe vertraue er dem Parlamentsvorsitzenden Berri, der als Verbündeter der Hisbollah gilt.
Israels Militär setzt unterdessen seine Luftangriffe und Bodenoffensive im Libanon fort. Auch die Hisbollah schoss erneut Dutzende Raketen auf Israel. (dpa/bearbeitet von lag)
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UN-Vertreter befürchten Gaza-Zustände im Libanon
- 14:29 Uhr
UN-Organisationen befürchten, dass die Menschen im Libanon angesichts anhaltender israelischer Angriffe das gleiche Schicksal treffen könnte wie jene im Gazastreifen. "Wir sehen dieselben Muster, die wir in Gaza gesehen haben," sagte Jeremy Laurence, der Sprecher des Menschenrechtsbüros der Vereinten Nationen in Genf. Auf beiden Kriegsschauplätzen würden dieselben militärischen Methoden angewendet, sagte Laurence. Er verwies darauf, dass im Libanon bereits eine Million Menschen auf der Flucht seien. "Die Zerstörung im Libanon und in Gaza ist unvorstellbar", sagte er.
Im Zuge des Konflikts zwischen der Hisbollah-Miliz und Israel seien im Süden des Libanons 1.900 Hektar Agrarland abgebrannt, 12.000 Hektar würden nicht mehr bewirtschaftet, berichtete ein Repräsentant des Welternährungsprogramms (WFP), Matthew Hollingworth, in einer Videoschalte aus Beirut. Derzeit unterstützt das WFP etwa 200.000 Menschen pro Tag mit Lebensmitteln, diese Zahl soll demnach auf 1 Million erhöht werden.
Die Menschen im Libanon hätten Angst, dass ihnen das passieren könnte, was den Menschen im Gazastreifen widerfahren sei, schilderte Hollingworth, der bis Juni im Gazastreifen tätig gewesen war. "Ich denke vom Aufwachen bis zum Schlafengehen daran, dass wir in die gleiche Spirale des Untergangs geraten könnten", sagte er. (dpa/bearbeitet von lag)
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Iran warnt Israel vor Angriff auf Infrastruktur
- 11:41 Uhr
Der Iran hat Israel davor gewarnt, seine Infrastruktur anzugreifen. "Jeglicher Angriff auf die iranische Infrastruktur wird eine noch stärkere Antwort nach sich ziehen", zitierte das iranische Staatsfernsehen Außenminister Abbas Araghschi am Dienstag. Nach dem iranischen Angriff auf Israel in der vergangenen Woche wird ein israelischer Gegenangriff erwartet - möglicherweise auf iranische Atom- oder Erdölanlagen.
Am Freitag hatte US-Präsident Joe Biden Israel davon abgeraten, Erdölanlagen im Iran ins Visier zu nehmen. Rassul Sanairad von den iranischen Revolutionsgarden hatte einen Angriff auf iranische Energieinfrastruktur als "rote Linie" bezeichnet. Wie die Nachrichtenagentur Fars berichtete, brachte Sanairad auch "die Möglichkeit einer Änderung der Nuklearstrategie" des Iran ins Spiel. Ein Angriff auf iranische Atomanlagen werde sich "auf die Art der Reaktion Teherans auswirken", sagte General Sanairad demnach.
Der Iran hatte Israel am 1. Oktober zum zweiten Mal binnen sechs Monaten direkt angegriffen. Nach Angaben der israelischen Armee konnte ein großer Teil der rund 200 iranischen Raketen abgefangen werden. Teheran reagierte damit nach eigenen Angaben auf die israelische Militäroffensive im Südlibanon gegen die pro-iranische Hisbollah-Miliz und die Tötung von deren Anführer Hassan Nasrallah. (dpa/bearbeitet von lag)
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Armee: Bodenoffensive im Libanon ausgeweitet
- 10:43 Uhr
Die israelische Armee hat ihre Bodenoffensive im Libanon nach eigenen Angaben ausgeweitet. Eine vierte Division sei in das nördliche Nachbarland vorgerückt, um die dort eingesetzten Verbände gegen die islamistische Hisbollah-Miliz zu verstärken, teilte die Armee mit. Eine Division ist ein militärischer Großverband mit mehreren Brigaden und umfasst in der Regel mehrere Tausend Soldaten.
Die 146. Reservedivision sei seit Montag im westlichen Sektor des Südlibanons im Einsatz, hieß es. Zuvor waren weitere israelische Bezirke im westlichen Bereich der faktischen Grenze Israels zum Libanon zu geschlossenen militärischen Zonen erklärt worden. Die anderen drei israelischen Divisionen seien im mittleren und östlichen Sektor der Front im Einsatz, hieß es.
Die Hisbollah greift Israel seit einem Jahr mit Raketen und Granaten an – aus "Solidarität" mit der Hamas im Gazastreifen, wie sie sagt. Israel will die Miliz von der Grenze vertreiben, damit rund 60.000 evakuierte Israelis in ihre Häuser zurückkehren können. (dpa/bearbeitet von lag)
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Israelische Luftwaffe: Kommandant des Hisbollah-Hauptquartiers getötet
- 08:19 Uhr
Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben bei einem Angriff in der libanesischen Hauptstadt Beirut erneut einen hochrangigen Hisbollah-Kommandeur getötet. Bei einer gezielten Attacke sei am Montag der Chef des Hauptquartiers der islamistischen Miliz, Suhail Hussein Husseini, getötet worden, teilte die Armee am Dienstagmorgen mit.
Er sei auch Mitglied des Dschihad-Rats der Hisbollah gewesen, dem obersten militärischen Gremium der vom Iran gestützten schiitischen Extremistenorganisation. Der Armee zufolge war Husseini auch verantwortlich für Waffenlieferungen aus dem Iran nach Libanon und die anschließende Verteilung. (dpa/bearbeitet von tas)
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London zieht Angehörige von Botschaftspersonal in Israel ab
- 08:04 Uhr
Wegen der zugespitzten Lage im Nahen Osten hat Großbritannien vorsichtshalber die Angehörigen seiner Botschaftsmitarbeiter in Israel aus dem Land gebracht. Es handele sich um eine vorübergehende Maßnahme, hieß es in den aktualisierten Reisehinweisen des britischen Außenministeriums für Israel. "Unsere Mitarbeiter bleiben vor Ort."
Auch Angehörige entsandter deutscher Diplomaten haben die Region verlassen, wie Auswärtiges Amt und Bundesverteidigungsministerium Ende September mitgeteilt hatten. "Die Botschaften bleiben arbeitsfähig, aber Familienangehörige der entsandten Beschäftigten und von deutschen Mittlerorganisationen sowie nicht dringend benötigtes Personal fliegen aus", hieß es damals. Dadurch würden "die Arbeits- und Handlungsfähigkeit der Botschaften und Vertretungen in keinster Weise eingeschränkt". (dpa)
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