• Bei der Landtagswahl in Niedersachsen ist die SPD von Ministerpräsident Stephan Weil klar stärkste Kraft geworden.
  • Die Grünen fahren ein Rekordergebnis zu; sie sind Weils Wunschpartner für die künftige Regierung.
  • Die AfD gewinnt ebenfalls stark und schafft ein zweistelliges Ergebnis. Die FPD verpasst dagegen den Einzug in den Landtag bangen. Auch die Linke wird dem neuen Landtag nicht angehören.

Mehr aktuelle News finden Sie hier

Alle Infos, Hochrechnungen und das Ergebnis der Landtagswahl in Niedersachsen 2022 finden Sie hier und in unserem Liveticker.

Landtagswahl 2022 in Niedersachsen: Alle Ergebnisse, Hochrechnungen, Stimmenanteile und Sitzverteilung

Stimmenanteile

Stimmenanteile + Sitzverteilung

Das Wahlrecht bei der Landtagswahl in Niedersachsen

Es gilt das Zwei-Stimmen-System. Mit dem ersten Kreuz auf dem Stimmzettel entscheiden sich die Wählerinnen und Wähler für eine Kandidatin oder einen Kandidaten in ihrem Wahlkreis. Wer dort die meisten Stimmen holt, ist gewählt. Mit dem zweiten Kreuz wird die Landesliste einer Partei gewählt. Laut Landtag werden 48 Mandate über die Landesliste vergeben, somit besteht der Landtag mit den 87 direkt Gewählten aus mindestens 135 Abgeordneten. Wer 18 Jahre oder älter ist, die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt und seit mindestens drei Monaten im Bundesland seinen Wohnsitz hat, darf demnach wählen.

Das war die Ausgangslage

Es waren vier Parteien in Fraktionsstärke im Landtag vertreten - SPD, CDU, Grüne und FDP. Die AfD hatte ihren Fraktionsstatus nach Streitigkeiten und mehreren Austritten im Jahr 2020 verloren. Stärkste Kraft war die SPD mit 54 Sitzen, gefolgt von der CDU mit 50 Abgeordneten. Grüne und FDP hatten jeweils 11 Sitze. Ebenso hoch war die Zahl der Fraktionslosen, zu denen auch je ein ehemaliges Mitglied der SPD-Fraktion und der Grünen-Fraktion gehörten. Die Linke hatte den Einzug 2017 mit 4,6 Prozent knapp verpasst.

Was sagten die Umfragen?

In den jüngsten Umfragen lag die SPD knapp vor der CDU und Rot-Grün hätte eine knappe Mehrheit. Die Sozialdemokraten kamen auf 29 bis 32 Prozent, die CDU auf 26 bis 28 Prozent. Die Grünen steuern auf ein Rekordergebnis zu (17 bis 22 Prozent), die FDP muss dagegen um ihren Platz im Landtag zittern (5 bis 7 Prozent). Die AfD (7 bis 9 Prozent) könnte von der Krisenstimmung profitieren. Die Linke (3 bis 4 Prozent) würde den jüngsten Zahlen zufolge die Rückkehr in den Landtag verpassen. In den Umfragen fällt zudem auf, dass Ministerpräsident Weil gegenüber Herausforderer Althusmann einen gehörigen Amtsinhaberbonus hat.

Sonntagsfrage

Die Spitzenkandidaten

Ministerpräsident Weil (63) steht bereits seit Anfang 2012 an der Spitze der niedersächsischen SPD - ein Jahr später wurde er Regierungschef, damals noch in einem rot-grünen Bündnis. Sein Herausforderer von der CDU, Bernd Althusmann (55), ist derzeit Wirtschaftsminister, von 2010 bis 2013 war er Kultusminister. Die Grünen-Spitzenkandidatin Julia Willie Hamburg (36) ist seit 2013 im Landtag, seit 2020 führt sie ihre Fraktion an. Das prägende Gesicht der FDP ist Stefan Birkner (49): seit 2011 als Landes- und seit 2017 auch als Fraktionschef. Zudem war Birkner von 2012 bis 2013 Umweltminister. Die AfD setzte auf Listenplatz 1 mit Stefan Marzischewski-Drewes (57) auf einen landespolitischen Neuling.

Lesen Sie auch: Fünf Aspekte, die Sie zur Niedersachsen-Wahl wissen müssen

Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.