In den Umfragen zur US-Präsidentschaftswahl führt Hillary Clinton vor Donald Trump. Doch ihr möglicher Vize musste zuletzt eine Schlappe hinnehmen. Dabei ist Clinton auf ihre "Schattenleute" angewiesen - beispielsweise auf Huma Abedin. Neben ihr und Tim Kaine haben noch zwei weitere Personen einen enormen Einfluss auf die mögliche erste Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika.
Die Demokratin
Huma Abedin: Clintons rechte Hand
Huma Abedin gilt als engste Vertraute Clintons, die sie einmal eine "zweite Tochter" nannte. Abedin erregt Aufmerksamkeit. Sie ist hübsch, brünett, 41 Jahre jung, hat indisch-pakistanische Wurzeln. Sie selber sagte früher, sie würde wohl im Mode-Business arbeiten, wäre sie nicht in der Politik gelandet.
Abedin genießt innerhalb der Demokraten einen exzellenten Ruf, gilt als gesetzt für den möglichen Posten der Stabschefin. Ihre Loyalität sucht ihresgleichen, verwundert aber nicht, blickt man auf ihren Aufstieg. Abedin war einst Praktikantin im Büro von Hillary, später Referentin, stellvertretende Büroleiterin, Beraterin für Nahost-Fragen, jetzt ist sie die Vizechefin der Präsidentschaftskampagne, verantwortlich für fast alles, von Interviews bis zur Modeauswahl.
Doch: Abedin hat private Probleme. Erst jüngst trennte sie sich von ihrem Ehemann, dem Ex-Kongressabgeordnete Anthony Weiner, wegen dessen schlüpfriger Twitter-Affäre. Zudem steht sie im Zentrum der sogenannten E-Mail-Affäre, die Clinton nicht abschütteln kann. Das "Time Magazine" nannte sie einst einen "aufsteigenden Stern in der amerikanischen Politik". Die Wahl dürfte darüber entscheiden.
Tim Kaine: Der Mann für die Attacke gegen Donald Trump
Ihr Kandidat für die Vizepräsidentschaft ist ihre Speerspitze gegen Trump, bildlich gesprochen. "Donald Trump hat Frauen Schweine, Schlampen und Hündinnen und Mexikaner Vergewaltiger genannt", wetterte der 58-Jährige jüngst gegen den Präsidentschaftskandidaten der Republikaner.
Wie die "New York Times" berichtetet, riet ihr Ehemann Bill Hillary Clinton zu Kaine, der sich sowohl in innen- als auch sicherheitspolitischen Fragen bewährt habe. Er kann, was Clinton nicht kann: auch mal ordentlich austeilen.
Der Jurist stammt aus einfachen Verhältnissen, er unterstützte 1980 und 1981 für mehrere Monate katholische Missionare in Honduras. Kaine gilt als demütiger Katholik, lehnt sowohl die Todesstrafe als auch Abtreibungen ab. "Mein Glaube ist maßgeblich für alles, was ich mache", sagte der Senator aus Virginia einmal der Lokalzeitung "Patch".
Kaine hat für Clinton einen Makel und einen riesigen Vorteil. Zum einen unterstützte er bei den Vorwahlen 2008 den aktuellen Präsidenten
Zum anderen spricht Kaine aus seiner Zeit in Honduras fließend Spanisch. Ihm wird eine besondere Nähe zu Wählern mit lateinamerikanischen Wurzeln nachgesagt, jener Wählergruppe, die Clinton für sich zu gewinnen sucht.
John David Podesta: Dem Weißen Haus verpflichtet
Die "New York Times" schrieb einst, Podesta sei für Clinton ein rechter Haken mit einem Punch. Also einer, der einem Gegner den entscheidenden Treffer versetzt. Das renommierte "Time Magazine" widmete dem 67 Jahre alten Wahlkampfmanager ein ausführliches Portrait.
Demnach sei er das "Zentrum in Clintons Orbit", ein "Kommandeur", der jeden Zug absegne. Der Stratege behalte im turbulenten Wahlkampf stets den Überblick, er habe Clinton mit ihren Fehltritten konfrontiert, um sie disziplinieren. So soll auch der Slogan der vermeintlich selbstgefälligen Lady von ihm stammen: "Ich kämpfe für Euch."
Podesta hat sich über Jahre das Vertrauen der Clintons erworben. Einst gehörte er dem Stab von Bill an, managte die öffentliche Verteidigung nach der Affäre des damaligen amerikanischen Präsidenten mit der Praktikantin Monica Lewinsky. Zwischen 1998 bis 2001 war er Stabschef im Weißen Haus, der letzte unter Bill Clinton.
Bill Clinton: Hillarys intimster Berater
Lewinsky, Gennifer Flowers, Paula Jones – Bill soll Hillary Clinton während ihrer Ehe reihenweise mit anderen Frauen betrogen haben. Und so wirkt er seit geraumer Zeit wie ein Schuldner, der seiner Gläubigerin huldigt. In Reden spricht er von der "wunderbaren Frau" Hillary, darüber, wie er sie einst kennenlernte.
Er wirbt offensiv. Der Mann, der zwischen 1993 und 2001 selbst Präsident der Vereinigten Staaten war. Er kennt das Geschäft, weiß, wann es besser ist, sich zu ducken oder zum Gegenschlag auszuholen. All das macht ihn zum intimsten Berater und vielleicht stärksten Verbündeten Hillarys.
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