Herausforderer Joe Biden dürfte im Swing State Michigan einen Sieg einfahren. Sowohl die TV-Sender Fox News und CNN als auch die US-Nachrichtenagentur AP sehen den Demokraten voran.

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Das wird knapp. Nach aktuellen Hochrechnungen hat Joe Biden einen wichtigen Swing State für sich erobert.

Der Herausforderer hat in Michigan derzeit 2.504.453 Stimmen, der amtierende Präsident Trump 2.492.228. Lange hatte Trump die meisten Wählerstimmen erhalten - und damit auch die Wahlmänner für das "Electoral College". Offenbar hat sich das Blatt gewendet, als mehr und mehr Briefwahlstimmen ausgezählt wurden.

Zwischenergebnisse bei 90 Prozent der ausgezählten Stimmen sehen Biden momentan zwar nur mit 0,2 Prozentpunkten oder etwas mehr als Zehntausend Stimmen vor Präsident Donald Trump. Es wird allerdings erwartet, dass die restlichen Stimmen mehrheitlich für den Demokraten ausfallen.

US-Wahl 2020: 16 Wahlleute in Michigan für Biden?

Die verantwortliche örtliche Staatssekretärin Jocelyn Benson schrieb am Mittwoch bei Twitter, dass vor allem in den Regionen um die Städte Detroit, Flint und Grand Rapids noch Stimmen ausgezählt würden. Detroit gilt als Bastion der Demokraten.

Die 16 Wahlleute des Bundesstaats gingen 2016 mit hauchdünner Mehrheit an Trump. Er lag damals 0,3 Prozentpunkte vor Hillary Clinton. In diesem Jahr sahen Umfragen den Demokraten Biden klar in Front. Mit dem Wechsel der Stimmenverhältnisse in Michigan rücken die für den Sieg der US-Wahl nötigen 270 Wahlleute-Stimmen für Biden in Reichweite.

Biden hat nach den vorläufigen Ergebnissen landesweit rund 2,6 Millionen Stimmen mehr gewonnen als Amtsinhaber Trump. Die absolute Zahl der Stimmen spielt keine Rolle für das den Mehrheiten der Einzelstaaten bestimmte Rennen um das Weiße Haus. Nach Erhebungen der Nachrichtenagentur AP und anderer Medien entfielen bis Mittwochnachmittag (MEZ) mindestens 68,9 Millionen Stimmen auf Biden und 66,3 Millionen auf Trump.

Kongress geht wieder an die Demokraten

Bei den Kongresswahlen behaupteten die Demokraten die Mehrheit, im Kampf um die Plätze im Senat war es ebenfalls ein enges Duell. Sowohl Kongress- als auch Senatswahlen fanden parallel zur US-Präsidentschaftswahl statt. Alle Abgeordneten des Repräsentantenhauses wurden neu gewählt; im Senat ging es um rund ein Drittel der Sitze.

Im Repräsentantenhaus dürften die Demokraten in der nächsten Legislaturperiode über eine noch deutlichere Mehrheit verfügen als bisher: Laut Prognosen der Sender Fox News und ABC vom Dienstagabend (Ortszeit) gewann die Oppositionspartei dort vier bis fünf Sitze hinzu. Derzeit stellt die Oppositionspartei in der Parlamentskammer 232 der 435 Abgeordneten. (dpa/afp/sap)

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