Deutschland spielt gegen die USA im Halbfinale der Basketball-WM. Das Spiel können Fans allerdings nur in einem Live-Stream verfolgen - und nicht etwa im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Verbandspräsident Weiss hadert öffentlich mit der Lage.
Der deutsche Basketball-Präsident Ingo Weiss hat sich wenige Stunden vor dem Halbfinale gegen die USA erneut über die TV-Situation bei der WM beschwert. Dass sich kein Sender gefunden habe, "der die Rechte von Magenta erwirbt und die Spiele zeigt, das erzürnt mich", sagte Weiss der "Bild" am Freitag in Manila.
Das erste deutsche WM-Halbfinale seit 21 Jahren wird am Freitag (14:40 Uhr) ausschließlich bei Magentasport übertragen und ist dort kostenfrei zu sehen. "Vielleicht sind ARD und ZDF auch zu konservativ, sich an spannende Sportarten wie Basketball heranzuwagen", mutmaßte Weiss.
Der Telekom-Sender überträgt alle deutschen WM-Spiele gratis und die weiteren Begegnungen kostenpflichtig. Anfang der Woche hatte sich Magenta noch eine Sublizenzierung für die K.-o.-Runde in Manila offen gelassen. "Wenn eine Kooperation für beide Seiten sinnvoll ist, dann kann eine Verwertung der Inhalte über andere Medienpartner möglich sein", sagte ein Sprecher der dpa. Doch bis zum USA-Spiel ergab sich keine Einigung.
Basketball-Boss Weiss: "Mit dem Quoten-Argument muss mir niemand kommen"
Verbandsboss Weiss ist davon enttäuscht. "Mit dem Quoten-Argument muss mir niemand kommen – die öffentlich-rechtlichen Sender haben einen Auftrag. Ich hoffe, dass sich bei den Sendern noch etwas bewegt", sagte er. Am Sonntag finden in der Hauptstadt der Philippinen das Finale (14:40 Uhr) sowie das Spiel um Platz drei (10:30 Uhr) statt. Deutschland spielt in jedem Fall um eine Medaille.
Schon bei der Heim-EM im Vorjahr hatte Weiss harsche Kritik an den öffentlich-rechtlichen Sendern geübt. RTL stieg damals ab dem Viertelfinale ein und erzielte ordentliche Quoten. Diesmal verzichtete der Privatsender auf den Erwerb einer Sublizenz. (dpa/lh)
Lesen Sie auch: Trotz Verlusts einer Niere wird Simanic zur serbischen Kraftquelle
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.