Noch nie waren die deutschen Basketballerinnen bei Olympia, nun winkt in Brasilien eine große Chance. Sorgen gibt es vor dem Start in das Qualifikationsturnier für Paris um Starspielerin Satou Sabally.
Es ist heiß in Belem, auch Anfang Februar. Das Thermometer steigt auf über 30 Grad, und das ungewohnte brasilianische Klima hat Satou Sabally wohl zugesetzt. Wegen einer Erkältung musste der deutsche Basketballstar im Training aussetzen, dabei ist auf dem Weg nach Paris kaum Zeit. Ab Donnerstag spielt das Nationalteam um sein Olympiaticket, es wäre das erste, Sabally wird gebraucht.
Letzte Woche hatte die 25-Jährige einen neuen Vertrag in den USA unterschrieben. Sie spielt weiter für die Dallas Wings aus der Profiliga WNBA, ihre Zukunft ist geregelt, doch jetzt geht es erst einmal um andere Ziele. "Davon habe ich immer geträumt, seit ich ein kleines Kind war", sagt Sabally und meint damit Olympia, "ich hätte nie gedacht, dass wir so nah dran kommen könnten."
Große Aufgabe für Deutschland
Vier Mannschaften kämpfen in Belem, dem "Tor zum Amazonas", gut 160 Kilometer südlich des Äquators, um drei Plätze für die Sommerspiele. Das klingt machbar, doch die Aufgabe hat es ganz schön in sich. Es geht gegen Gastgeber Brasilien, Weltranglistenachter, Serbien (10.) und Australien (3.). Die deutschen Frauen, durch ihren starken sechsten Platz bei der EM dabei, sind aktuell die Nummer 25, stehen im Formbarometer des Weltverbandes FIBA aber vor Serbien und Brasilien.
Ob Underdog oder nicht, die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) muss beim Turnier mindestens einen Sieg für Paris holen. Los geht es am Donnerstag gegen Serbien, Europameister von 2021, am Samstag wartet der dreimalige Olympia-Silbermedaillengewinner Australien (beide 21.00 Uhr MEZ) und am Sonntag (24.00/alle kostenfrei bei MagentaSport) Brasilien.
Erst seit Montag ist Bundestrainerin Lisa Thomaidis wegen Verpflichtungen in der Heimat in Belem, am Sonntag waren die letzten der 13 Spielerinnen eingetroffen. Im Kader muss die Kanadierin noch eine Streichung vornehmen. Gesetzt ist wie Sabally ihre jüngere Schwester Nyara (23/New York Liberty), das gilt auch die wichtigen Spanien-Legionärinnen Leonie Fiebich (Saragossa) und Marie Gülich (Valencia).
Auf Sabally ruhen Deutschlands Hoffnungen
Viel wird gut zweieinhalb Jahre vor der Heim-WM von Unterschiedsspielerin Satou Sabally abhängen. Die Berlinerin, 2022 Fünfte bei der Wahl der wertvollsten WNBA-Spielerin (MVP), hat das stärkste Jahr ihrer Karriere hinter sich. Nach dem Saisonende in den USA spielte sie für Shandong Shangao BC in China.
Vor den Gegnern hat sie großen Respekt. "Serbien ist physisch sehr stark. Die Australierinnen gehören zu den besseren Teams in unserer Gruppe, da sie auch sehr viel professionelle Spielerinnen mit WNBA-Erfahrung haben", so Sabally, "Brasilien ist auch ein erfahrenes Team."
Das Turnier sei eine "sehr große Challenge" und eine "krasse Erfahrung", die Teilnahme an den Spielen "nicht umsonst ein Traum", sagt Sabally. Sie will sich dafür zerreißen. "100 Prozent geben, mit Selbstvertrauen spielen. Das ist alles, was man tun kann." (sid/ska)
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