Am Donnerstagabend feiert Niko Springer sein Debüt bei der Darts-WM. Gegen seinen Gegner Scott Williams ist er aber lediglich Außenseiter. Bei der letzten WM sorgte der Engländer für einen Skandal.

Mehr News zum Thema Sport

Große Vorfreude bei Niko Springer: Am Donnerstagabend (22:15 Uhr) feiert der 24-Jährige sein Debüt bei der Darts-WM in London. In der ersten Runde bekommt es der Mainzer gleich mit einem besonders schweren Gegner zu tun: Mit Scott Williams trifft Springer auf einen Spieler, der es bei der vergangenen Weltmeisterschaft bis ins Halbfinale geschafft hat. Damals scheiterte Williams deutlich am späteren Weltmeister Luke Humphries.

In Erinnerung bleibt aber eher Williams' Drittrundenauftritt gegen den deutschen Spieler Martin Schindler – beziehungsweise vielmehr seine Aussagen, die er nach dem knappen 4:3-Sieg getätigt hatte. Denn der Engländer sorgte mit einem seltsamen Spruch für einen Skandal.

"Das Spiel war unglaublich für den neutralen Fan. Ich hatte das Publikum noch nie so auf meiner Seite", sagte Williams damals nach dem Match bei Sky Sports – und fügte hinzu: Ich weiß, dass wir zwei Weltkriege und eine Weltmeisterschaft gewonnen haben, aber hier waren so viele Deutsche. Alles, was ich hören konnte, waren diese Jungs. Oh, was für ein Spiel!"

Was folgte, war ein Shitstorm in den sozialen Medien angesichts des merkwürdigen Weltkriegs-Spruchs. Auch Sky sah sich zu einer Reaktion gezwungen: Moderatorin Anna Woolhouse entschuldigte sich nach dem Interview für die Verwendung "beleidigender Sprache".

Williams entschuldigte sich nach Weltkriegs-Spruch

Später bat Williams in den sozialen Medien um Entschuldigung: "Was ich vorhin auf der Bühne gesagt habe, war ein bisschen dumm", schrieb der Engländer auf X. "Es war nicht beabsichtigt, die Gefühle von irgendjemandem zu verletzen, und ich entschuldige mich vielmals". Die Aussage sei im "Eifer des Gefechts" gefallen, erklärte Williams.

Die Aussage von Williams hat ihren Ursprung wohl in einem Lied englischer Fußballfans, das vornehmlich bei Spielen gegen das deutsche Nationalteam gesungen wird. In diesem besingen die Engländer die beiden gewonnenen Weltkriege sowie den 4:2-Erfolg der "Three Lions" im WM-Finale 1966 gegen Deutschland auf die Melodie des Lieds "Camptown Races".

Schindler kritisierte Williams' Verhalten

Die Atmosphäre im Alexandra Palace war beim damaligen Match besonders aufgeheizt. Auch wegen Williams, der immer wieder mit den Fans in der Halle interagierte. "Ich nehme es den englischen Fans nicht übel. Dass die für ihren Landsmann sind, wenn ein Engländer gegen einen Deutschen spielt, ist eine ganz normale Sache. Das ist in Deutschland nicht anders", sagte Schindler, der von dem Weltkriegs-Vergleich überhaupt nichts mitbekommen hatte, gegenüber "n-tv.de".

Genervt von Williams' Verhalten war er aber dennoch: "Aber ich habe mir persönlich immer gesagt, dass ich die Fans nicht dazu ermutigen will, immer mehr zu buhen und zu pfeifen. Scott Williams hat das heute gemacht."

Am Donnerstagabend trifft Williams bei einer WM also wieder auf einen Gegner aus Deutschland. Einen Weltkriegs-Spruch wird er sich im Falle eines Sieges diesmal aber wohl verkneifen.

Verwendete Quellen

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.