Das deutsche Eishockey-Team schafft es nach nach 70 Jahren das erste Mal wieder in ein WM-Finale. Die Mannschaft von Bundestrainer Harold Kreis gewann mit 4:3 gegen die USA. Im Enspiel am Sonntag treffen die Deutschen auf Kanada.
Trotz eines Fehlstarts haben die deutschen Eishockey-Nationalspieler Geschichte geschrieben und ihre erste WM-Medaille seit 70 Jahren gewonnen. Das Team von Bundestrainer Harold Kreis bezwang im Halbfinale nach einem frühen 0:2-Rückstand die zuvor ungeschlagenen USA mit 4:3 (2:2, 0:1, 1:0, 1:0) nach Verlängerung und hat damit zumindest Silber sicher. Im Endspiel am Sonntag (19.20 Uhr MESZ/Sport1 und MagentaSport) ist Rekordweltmeister Kanada der Gegner.
Die Münchner Frederik Tiffels (13.) und Maksymilian Szuber (17.) sowie der Berliner Marcel Noebels (59.) und erneut Tiffels in der Verlängerung (68.) erzielten vor 8011 Zuschauern in Tampere die Tore für die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB), die zuletzt 1953 als Zweiter eine WM-Medaille gewonnen hatte. Es war der sechste Sieg in Folge in Finnland, nachdem das Kreis-Team mit drei knappen Niederlagen gestartet war.
USA treffen im kleinen Finale auf Lettland
Für die Amerikaner, die in der Vorrunde die deutsche Mannschaft noch mit 3:2 besiegt hatten, trafen Alex Tuch (2.), Rocco Grimaldi (4.) und Michael Eyssimont (29.). Für sie geht es am Sonntag (14.20 Uhr MESZ/Sport1 und MagentaSport) im kleinen Finale gegen Lettland wieder nur um Bronze. Seit dem letzten WM-Titel 1960 sprangen nur noch sieben dritte Plätze heraus.
Mit viel Selbstvertrauen und Zuversicht startete die DEB-Auswahl in ihr drittes WM-Halbfinale nach 2010 und 2021 - doch nach 71 Sekunden gab es bereits den ersten herben Dämpfer. Eine sehenswerte Kombination in Hochgeschwindigkeit schloss Tuch mit dem frühen Führungstreffer der Amerikaner ab. Nur zweieinhalb Minuten später hatte Torhüter Mathias Niederberger erneut das Nachsehen, als Grimaldi die Scheibe in den Winkel schoss.
Nico Sturm sorgte für den Ausgleich
Das deutsche Team brauchte nach dem Schock zehn Minuten, um ins Spiel zu kommen. Im ersten Powerplay gelang etwas glücklich der Anschluss: Daniel Fischbuchs Schuss fälschte Tiffels ab, der Puck rutschte US-Goalie Casey DeSmith durch die Schienen. Der Ausgleich gehörte zu großen Teilen Nico Sturm, der Szuber freispielte, der WM-Debütant traf genau in den Winkel.
Zu Beginn des Mittelabschnitts hatte Fischbuch erneut in Überzahl das 3:2 auf dem Schläger (21.). Moritz Seider traf wenig später die Latte (23.). Dann jubelten die Amerikaner, als die Scheibe Niederberger durchrutschte - doch der Videobeweis zeigte: Der Puck hatte die Torlinie nicht vollständig überquert (25.). Vier Minuten später zählte die erneute Führung der USA: Eyssimont stocherte die Scheibe aus Niederbergers Fanghand über die Linie.
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"Die Amerikaner spielen blitzschnell nach vorne, da heißt es volle Konzentration", sagte Kapitän Moritz Müller in der zweiten Drittelpause bei Sport1: "Wir sind einen Schuss davon entfernt, um die Goldmedaille mitzuspielen, wir müssen jetzt alles raushauen, was drin ist, wir können auch noch besser spielen." Das bewies das Team im Schlussabschnitt und erzwang die Verlängerung.(SID/jst)
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