Beim Großen Preis von Monaco kommt es gleich zu Beginn zu einem schweren Crash. Für drei Fahrer ist das Rennen direkt gelaufen. Die Rennleitung spricht anschließend von einem normalen Unfall, nach dem Rennen gibt es Kritik.

Mehr News zur Formel 1

Gleich zwei Geschichten hat der Große Preis von Monaco am vergangenen Wochenende geschrieben: Zum einen wäre da Ferrari-Pilot Charles Leclerc, der seinen ersten Sieg in der Heimat feiern konnte.

Zum anderen sorgte ein spektakulärer Crash direkt zu Beginn für reichlich Aufsehen: In der ersten Runde streifte Haas-Fahrer Kevin Magnussen bei einem Überholversuch zunächst die Leitplanken, kurz danach berührte er mit seinem Wagen das Heck von Red-Bull-Pilot Sergio Pérez.

Ausgeschiedener Hülkenberg: "Es ist bitter für mich"

Der Mexikaner schlug mit seinem Auto heftig in die Streckenbegrenzung, vom Red Bull blieb nur noch ein Wrack übrig. Zudem räumte er auch noch Nico Hülkenberg im zweiten Haas-Rennwagen ab. "Verdammt, das war unnötig", funkte Hülkenberg an die Box, für den das Rennen wie für Pérez und Magnussen bereits nach kurzer Zeit beendet war: "Es ist bitter für mich. Ich war nicht wirklich involviert und bin trotzdem mit rausgenommen worden. Das direkt nach 500 Metern ist frustrierend und schade", betonte er blaut Sky.

Der Moment des Unfalls: Haas-Pilot Kevin Magnussen streift den Red Bull von Sergio Pérez.
Der Moment des Unfalls: Haas-Pilot Kevin Magnussen streift den Red Bull von Sergio Pérez. © IMAGO/Nordphoto/Bratic

Nach dem Unfall wurde die rote Flagge gezeigt, das Rennen musste wegen der Reparatur- und Aufräumarbeiten auf der Strecke für rund 40 Minuten unterbrochen werden. Verletzt wurde bei dem heftigen Crash glücklicherweise niemand, nach dem Rennen gab es dennoch teilweise herbe Kritik.

Pérez kritisiert Konkurrent Magnussen

"Es war zu diesem Zeitpunkt im Rennen vollkommen unnötig", sagte Pérez laut Bericht über den Überholversuch von Magnussen, der zum Unfall führte. "Von unserem Startplatz aus gab es überhaupt keinen Zwang, so etwas zu machen", erklärte er weiter. Es sei nicht nötig gewesen, mit dermaßen viel Risiko in die erste Runde zu gehen.

Über den Crash sei er sehr enttäuscht, erklärte der Red-Bull-Fahrer, der den Zusammenstoß letztendlich dann doch noch recht nüchtern betrachtete: "Ich bin hier schon sehr oft gefahren und manchmal hat man nur zwei Optionen, einfach vom Gas gehen oder weiter drauf bleiben. Da war dann eben dieser große Kontakt."

Charles Leclerc ist in seinem Ferrari auf dem Weg zum Sieg beim Heimrennen in Monaco

Der Heimsieg für Charles Leclerc vertreibt einen Fluch

Ein Sieg mit Potenzial zur Initialzündung, ein angeschlagener Weltmeister und die Hoffnung auf neue Spannung: Der achte von 24 Läufen sorgt in der Formel-1-Saison für Erfrischung - nur nicht bei Titelverteidiger Max Verstappen. (Bild: picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Luca Bruno)

Auf einem engen Stadtkurs wie dem in Monaco kommt es manchmal eben zu solchen Unfällen, stellte Hülkenberg nach dem Rennen klar. "Es passiert manche Jahre hier leider und in manchen Jahren geht es gut", sagte er.

Schuld am Unfall will er seinem Teamkollegen Magnussen allerdings laut Sky nicht geben: "Es war natürlich blöd zwischen Kevin und Checo (Sergio Pérez, Anm.d.Red.), die sich nicht ganz einig geworden sind. Ich weiß nicht, ob Checo Kevin gesehen hat. Checo hätte Platz lassen können, gleichzeitig war Kevin sehr optimistisch, da drauf zu bleiben, wo die Strecke enger wird und wo die kleinen Knicke hoch zu Kurve drei sind."

"Es ist wieder ein Unfall, in den Magnussen involviert war."

Helmut Marko, Motorsportchef von Red Bull

Deutlicher wurde da schon Helmut Marko, der Motorsportchef von Red Bull, der nach dem Rennen darauf anspielte, dass Magnussen in der Formel 1 immer wieder für diskussionswürdige Aktionen und Fahrmanöver sorgt. "Es ist wieder ein Unfall, in den Magnussen involviert war. Das soll man sich genau in den Wiederholungen anschauen. Gott sei Dank ist es gut ausgegangen, aber es war eine sehr kritische Situation“, sagte Marko bei Sky.

Die Rennleitung entschied, dass es sich bei dem Crash um einen normalen Rennunfall handelte, keiner der Fahrer wurde deshalb mit einer individuellen Strafe belegt. Bei Marko sorgte das zumindest für leichte Verwunderung, wie er nach dem Rennen erklärte. "Ich war überrascht, wie schnell sie diesen Vorfall ad acta gelegt haben. Es sind Entscheidungen, die man kaum beeinflussen kann. Zum einen ist es die Gefährlichkeit und andererseits liegt der Schaden bei zwei bis drei Millionen. Das ist mit der Budget-Regelung für uns ein großes Handicap."

Das sagt Magnussen zum Crash in Monaco

Magnussen selbst äußerte sich bei Sky ebenfalls zum Unfall, eine Schuld bei sich sehe er nicht: "Die Strecke ist nicht komplett gerade und die Wände kommen auf einen zu. Ich war auf der Innenseite und ich habe darauf vertraut, dass er (Pérez, Anm.d.Red.) den Platz lässt. Das hat er nicht. Dann habe ich die Wand und gleichzeitig ihn berührt", stellte der Haas-Pilot klar und sagte weiter: "Man muss halt Platz lassen. Vielleicht hat er mich nicht gesehen, ich weiß nicht."

Für Ex-Fahrer und F1-Experte Timo Glock ist laut Bericht allerdings klar, dass Magnussen in der Situation letztendlich hätte nachgeben müssen: "Er weiß, wie es hoch zum Casino geht und dass es nicht nur geradeaus geht. Er hätte zurückziehen müssen und er hätte einen Unfall vermeiden können."

Verwendete Quellen

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.