Michael Schumacher machte sich während seiner Formel-1-Karriere viele Feinde - jedoch ausschließlich auf der Rennstrecke. Im Auto soll er "skrupellos, aggressiv und unfair" gewesen sein, hat nun Ex-Pilot Nick Heidfeld gesagt.

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Michael Schumacher ist der erfolgreichste Pilot der Formel-1-Geschichte. Der heute 51-Jährige fuhr zwischen 1991 und 2006 zu sieben WM-Titeln.

In seiner Karriere, die von 2010 bis 2012 in die zweite Runde ging, gab Schumacher aber nicht immer den fairen Sportsmann. 1994 etwa, im WM-Finale von Australien, nahm Schumacher eine Kollision mit seinem direkten Titel-Konkurrenten Damon Hill in Kauf, um auf der Rennstrecke vor ihm an Position eins zu bleiben.

Zwar schied Schumacher aus, doch konnte auch Hill nach einem Boxenstopp nicht weiterfahren. Schumacher wurde erstmals Weltmeister - und das mit einem faden Beigeschmack.

Schumacher machte sich auf der Rennstrecke keine Freunde

"Er ist auf der Rennstrecke (...) skrupellos, extrem aggressiv, manchmal unfair gewesen", sagte nun der ehemalige Formel-1-Pilot Nick Heidfeld in dem Formel-1-Podcast "Beyond The Grid" über den Rekord-Champion. "Auf der Rennstrecke hat (Schumacher, Anm. d. Red.) einige dumme Dinge angestellt, die inakzeptabel waren."

Zwar nannte Heidfeld, der von 2000 bis 2011 in der Formel 1 an den Start ging, keine konkreten Beispiele. Doch stehen etwa auch die Geschehnisse beim Großen Preis von Monaco 2006 für Schumachers Eigenart auf der Strecke.

Die Szene grob skizziert: Der damalige Ferrari-Pilot nutzte im Qualifying eine enge Kurve für ein vermeintliches Park-Manöver und versuchte so, die Pole Position von WM-Rivale Fernando Alonso zu verhindern.

"Für mich ist er ein Drecksack. Er soll mit der Formel 1 aufhören, denn er schadet unserem Sport. Das ist der unsportlichste Tag, den ich jemals in der Formel 1 erlebt habe", sagte anschließend Ex-Formel-1-Champion Keke Rosberg, Vater des ehemaligen deutschen Piloten und WM-Siegers Nico Rosberg.

Heidfeld: Schumacher "außerhalb des Autos der netteste Mensch"

Zwischen dem Schumacher auf der Rennstrecke und abseits dieser sei aber zu unterscheiden, sagte Heidfeld im Podcast weiter. "Außerhalb des Autos ist er der netteste Mensch." Schumacher sei "einfach eine nette Person".

Heidfeld meinte, Schumacher habe ein "so warmes Herz" und sei ein liebevoller Familienmensch. Ganz im Gegensatz zu seinem Auftreten auf der Rennstrecke.

Um den siebenmaligen Weltmeister ist es nach seinem Ski-Unfall Ende 2013 ruhig geworden. Er lebt von der Öffentlichkeit komplett abgeschirmt. Der 42 Jahre alte Heidfeld arbeitet heute als Formel-1-Experte im Fernsehen.

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Verwendete Quelle:

  • Nick Heidfeld Interview | Beyond The Grid | F1 Official Podcast
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