Nico Hülkenberg wird im Jahr 2026 in der Formel 1 Pionierarbeit als Audi-Pilot leisten. Zuvor wechselt er offiziell aber auch nochmal den Rennstall.

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Formel-1-Pilot Nico Hülkenberg verlässt zum Saisonende den Haas-Rennstall und wechselt zum Audi-Projekt ins Sauber-Team. Das US-Team Haas bestätigte am 26. April den Abschied von Hülkenberg zum Ablauf dieses WM-Jahres, kurz darauf verkündete Audi die Verpflichtung des 36 Jahre alten Rheinländers.

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Hülkenberg habe einen mehrjährigen Vertrag unterschrieben und werde schon im Jahr 2025 für das Team Kick Sauber fahren, teilte der Autobauer aus Ingolstadt mit. 2026 werde Hülkenberg dann als Audi-Werksfahrer in der Formel 1 starten.

In der Saison 2024 fahren der Finne Valtteri Bottas, einst Vize-Weltmeister, und der Chinese Zhou Guanyu für Sauber. Das Team ist noch ohne Punkt und Letzter der Konstrukteurs-WM.

Audi spricht von einem "Meilenstein"

Hülkenberg, der 2013 bereits für Sauber in der Formel 1 gefahren war, werde die "Transformation zum Werksteam begleiten". Die Verpflichtung Hülkenbergs sei "ein nächster Meilenstein für das Formel-1-Projekt von Audi. Mit seinem Speed, seiner Erfahrung und seinem engagierten Teamwork wird er schon 2025 einen wichtigen Beitrag für den Einstieg von Audi in der Saison 2026 leisten", sagte Andreas Seidl, Geschäftsführer des künftigen Werksteams. Es habe "auf Anhieb großes gegenseitiges Interesse" gegeben, so der Bayer weiter, der Hülkenberg bestens kennt: 2015 gewannen sie für Porsche gemeinsam das 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Hülkenberg hinter dem Lenkrad, Seidl am Kommandostand.

"Das ist eine einmalige Chance und für mich eine große Ehre."

Nico Hülkenberg lobt die Entschlossenheit Audis

Audi übernimmt das Schweizer Sauber-Team und will 2026 als Werksteam einsteigen. In zwei Jahren greift in der Formel 1 eine große Motorenreform, die das Kräfteverhältnis neu mischen könnte. Hülkenberg bringt die Erfahrung von mehr als 200 Grand Prix mit. Er sagte: "Die Perspektive, für Audi an den Start zu gehen, ist etwas ganz Besonderes. Wenn ein deutscher Hersteller mit einer solchen Entschlossenheit in die Formel 1 einsteigt, dann ist das eine einmalige Chance. Das Werksteam einer solchen Automobilmarke mit einer Power Unit made in Germany zu repräsentieren, ist für mich eine große Ehre."

Wie schnell Audi um Siege fahren wird - das erklärte Ziel bei Bekanntgabe des Formel-1-Einstiegs im August 2022 - ist fraglich. 2026 greift ein grundlegend neues Reglement, unter anderem die Motoren werden sich radikal ändern. In Audis Motorsport-Zentrum in Neuburg an der Donau entsteht bereits die Antriebseinheit, parallel arbeiten natürlich die anderen Hersteller um Red Bull Powertrains, Mercedes oder Ferrari an ihren Konzepten für den Umbruch.

Nico Hülkenberg im Rahmen einer Pressekonferenz am Mikrofon
Wird im Jahr 2025 für das Team Kick Sauber fahren: Nico Hülkenberg, der dann zwei Jahre im Team Haas hinter sich hat. (Archivbild) © dpa / Darko Bandic / AP

Nico Hülkenberg stand 2010 ein Mal auf der Pole Position

Hülkenberg wird zum zweiten Mal in seiner langen Formel-1-Laufbahn (ab 2010) für ein Werksteam fahren. Zwischen 2017 und 2019 versuchte er sich bei Renault, war danach drei Saisons nur Ersatzfahrer, bei Underdog Haas gelang ihm 2023 ein ebenso unerwartetes wie starkes Comeback. In der Saison 2024 fuhr "Hülk" mit unterlegenem Material bereits dreimal in die Punkte und machte sich interessant. Mit 208 Grand-Prix-Teilnahmen ist Hülkenberg einer der erfahrensten Piloten in der Formel 1, der große Coup blieb ihm bislang versagt. Seine besten Rennergebnisse sind drei vierte Plätze, 2010 in Brasilien fuhr er zum ersten und einzigen Mal auf die Pole Position.

Dass Audi einen deutschen Fahrer holen würde, galt lange als ausgemacht. Zunächst schien eine Verpflichtung von Mick Schumacher naheliegend. Der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher musste bei Haas allerdings Ende 2022 seinen Platz für Hülkenberg räumen. Seitdem ist Schumacher Ersatzfahrer bei Mercedes und in dieser Rolle ohne Formel-1-Renneinsatz geblieben.

Carlos Sainz soll Hülkenbergs Teamkollege werden

Auch den zweiten Fahrer soll Audi bereits im Blick haben: Dem Spanier Carlos Sainz, bis Jahresende bei Ferrari, liegt offenbar ein lukratives Angebot aus Ingolstadt vor, wie Helmut Marko vom Konkurrenten Red Bull zuletzt erklärte. (dpa/sid/hau)

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