Der Hamburger SV schneidet alte Zöpfe ab: Vor der zweiten Zweitliga-Saison eines der Gründungsmitglieder der Bundesliga erhielt Stadionsprecher Lotto King Karl seine Kündigung. Auch die Vereinshymne des Kult-Musikers wird fortan nicht mehr gespielt.

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Musiker Lotto King Karl hat die Absetzung seiner Stadion-Hymne vor den Heimspielen des Hamburger SV mit Würde getragen.

"Es war eine große Ehre, für diesen Verein arbeiten zu dürfen, 14 Jahre sind eine lange Zeit - so lange bin ich nicht einmal zur Schule gegangen...", teilte der 52 Jahre alte Musiker, Radio- und TV-Moderator in den sozialen Medien mit.

Die Hamburger Lokalgröße hatte vor jedem Heimspiel die Hymne "Hamburg, meine Perle" live im Stadion vorgetragen.

Er werde dem Verein aber auch ohne Gesang treu bleiben: "Ich wechsele nun also wieder zurück auf die andere Seite des Zaunes und werde von dort unsere Mannschaft anfeuern! Bleibt diesem tollen Verein treu, das mache ich auch - ich kann ja auch gar nicht anders!"

Uhr weg, Hymne weg, Sprecher weg

Nach der Demontage der Stadionuhr hatte der HSV-Vorstandsvorsitzende Bernd Hoffmann am Donnerstag auch die Absetzung des Liedes verkündet. In dem Song werden Gegner aus längst vergangenen Bundesliga-Zeiten und deren Chancenlosigkeit in Hamburg besungen.

Befürworter bewerteten die Absetzung der Hymne als richtigen Schritt, "mal vom hohen Ross runter zu kommen. Vielleicht die Wende zu besseren Zeiten."

Kritiker monierten hingegen, dass mit dem abgesetzten Vereinslied auch die Identifikation mit dem Verein verloren gehe. (hau/dpa)

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