Die Königsblauen siegen im Duell der Altmeister und setzen sich von der Abstiegszone ab.
Schalke 04 hat die Gunst der Stunde genutzt und nach dem Wirbel um die Verbannung von Dominick Drexler einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf der 2. Bundesliga gelandet. Nach den Niederlagen der Konkurrenten setzten sich die Königsblauen gegen den 1. FC Nürnberg 2:0 (1:0) durch und vergrößerten den Vorsprung auf den Relegationsplatz vorübergehend auf fünf Punkte.
Kenan Karaman brachte die Gelsenkirchener nach einer turbulenten Woche mit seinem zehnten Saisontor (42.) in Führung. Der türkische Nationalspieler verpasste die vorzeitige Entscheidung, als er einen Foulelfmeter an die Oberkante der Latte schoss (56.). Diese brachte dann aber Paul Seguin (86.).
Schalke trotzt Theater der letzten Woche und schlägt Nürnberg
"Das war eine Leistung von uns allen. Wir wollten nichts mehr als das. Die Erleichterung der Spieler spricht für sich", sagte Schalkes starker Torhüter Marius Müller bei Sport1.
Am vergangenen Dienstag hatte Trainer Karel Geraerts den Routinier Drexler in die Regionalliga-Mannschaft verbannt, nachdem er einen Schoko-Shake durch die Kabine geworfen hatte. Danach wurde öffentlich, dass der Klub eine Sonderprämie für die vergangenen drei Spiele ausgesetzt hatte - was nicht gerade die Autorität des Coaches stärkte.
Schon vor dem Anstoß hatten die Fans der beiden Altmeister in der altehrwürdigen Glückauf-Kampfbahn ihre Freundschaft ausgiebig gefeiert, unter anderem mit einem Duell der Traditionsmannschaften. Mit dem Anstoß war die Zeit der Freundlichkeiten aber vorbei.
Karaman vergibt vom Punkt
Geraerts musste auf den angeschlagenen Jungstar Assan Ouedraogo verzichten, für den 17-Jährigen rückte Yusuf Kabadayi in die Startelf, der schon nach 45 Sekunden den ersten Torschuss abgab. Auf der Gegenseite setzte Finn Jeltsch einen Kopfball nur knapp am langen Eck vorbei (9.). Schalke spielte aber weiter druckvoll und ließ sich vom Theater der vergangenen Tage nichts anmerken. Doch Thomas Ouwejan (16., 23.) und Karaman (22.) scheiterten am starken Club-Keeper Carl Klaus.
Es dauerte aber bis kurz vor der Pause, ehe Karaman vor 62.278 Zuschauern mit einem Schuss aus der Drehung von der Strafraumgrenze die verdiente Führung erzielte. Nach einem Foul von Jannes Horn an Kabadayi kratzte der Elfmeter des Türken die Latte. Auf der Gegenseite machte Horn sein Vergehen beinahe wieder gut. Sein Freistoß traf aber nur die Oberkante der Latte (84.). Nur zwei Minuten später beruhigte Seguin mit einem strammen Schuss die Nerven der Schalker Fans. (mt/sid)
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