Jürgen Klopp arbeitet ab kommendem Jahr für Red Bull. Berichten zufolge soll der spektakuläre Deal schon vor über zwei Jahren eingefädelt worden sein. Damit erscheinen nun auch alte Aussagen des Star-Trainers in einem etwas anderen Licht.

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Das aufsehenerregende Engagement von Jürgen Klopp als "Head of Global Soccer" bei Red Bull soll offenbar schon lange beschlossen gewesen sein.

Wie die Zeitungen "Münchner Merkur"/"tz" berichten, soll der mittlerweile verstorbene Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz den Deal mit Klopp im September 2022 eingefädelt haben. Damals war Klopp noch als Teammanager des FC Liverpool aktiv, ein Abschied hatte sich noch zu keinem Zeitpunkt angedeutet.

Laut dieser Information habe Klopp auch alle Angebote als Trainer, die ihn in diesem Sommer ereilt hatten, in dem Wissen abgesagt, ab Januar 2025 einen neuen Job anzutreten. Seinen Abschied nach der Saison aus Liverpool, wo er in neun Jahren die Champions League, den Meistertitel und den FA Cup gewann, hatte er im Januar 2024 angekündigt und Ermüdung als Grund angeführt.

Mit dem neuen Job bei Red Bull müssen wohl nun auch Klopp-Aussagen von Juli 2022 aus einer etwas anderes Perspektive betrachtet werden. Denn in einem Video der Deutschen Fußball Liga (DFL) äußerte sich der Star-Trainer damals mehr als wohlwollend zum Milliardenkonzern Red Bull.

"Leipzig hat keinen Deut mehr Geld als andere Bundesligavereine."

Jürgen Klopp im Juli 2022

"Ich weiß, wie sehr die Idee Red Bull in der Kritik steht bei Traditionalisten im Fußball – und ich bin auch einer", sagte Klopp – und erklärte weiter: "Nur finde ich, dass Leipzig keinem Traditionsverein irgendetwas weggenommen hat und sie einfach einen neuen Weg gegangen sind."

Am Anfang der RB-Leipzig-Geschichte mag Geld laut Klopp vielleicht eine große Rolle gespielt haben. Doch der Trainer stellte damals auch klar: "Das ist schon lange nicht mehr so. Leipzig hat keinen Deut mehr Geld als andere Bundesligavereine. Sie qualifizieren sich für die Champions League, dadurch haben sie mehr Geld zur Verfügung." Auch der Gehaltsetat sei bei RB Leipzig nicht größer als bei Dortmund oder gar dem FC Bayern, erklärte Klopp.

Die ganze Idee, so der damalige Liverpool-Trainer, sei eine "Fußball-Idee und keine Geld-Idee" – Kritiker des RB-Konstrukts mögen bei diesen Aussagen durchaus anderer Meinung sein.

Am 1. Januar 2025 startet Klopp seine neue Aufgabe beim österreichischen Milliardenkonzern. Helmut Marko, als Motorsport-Berater von Red Bull ein künftiger Kollege Klopps, äußerte sich gegenüber "Münchner Merkur"/"tz" ungläubig darüber, dass der neue Job des ehemaligen Trainers nicht früher durchsickerte: "Unfassbar, wie ein solcher Megadeal über so lange Zeit geheim bleiben konnte. In der Formel 1 wäre das nie und nimmer möglich gewesen."

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