• Borussia Dortmund gewinnt 2:0 gegen Bayer Leverkusen, der dritte Erfolg in einer Woche.
  • Trainer Edin Terzic ist mit der Bilanz sehr zufrieden.
  • Ein Grund für die Siegsträhne dürfte auch die vollbesetzte Ersatzbank des BVB sein.

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Diesmal gab es keinen Ermessensspielraum und keine Zweifel: Borussia Dortmunds Sieg bei Bayer Leverkusen war rechtmäßig und verdient und vor allen Dingen auch so erarbeitet und erspielt, wie sich das die BVB-Fans jedes Wochenende wünschten.

Mit harter Arbeit zuerst begegnete die Borussia ihrem Gegner, zog Bayer mit einer guten Portion gesunder Härte, mit Leidenschaft und Widerstandskraft den Zahn und kam erst dann über ein paar spielerische Elemente zum Sieg. Ganz so, wie das Trainer Edin Terzic oft genug eingefordert hatte von seiner Mannschaft in der Hinserie.

"Wir sind sehr zufrieden: Nicht nur mit dem Ergebnis, sondern auch mit der Leistung", sagte Terzic also nach dem 2:0-Sieg, dem dritten Erfolg innerhalb einer Woche. "Es war eine reife, souveräne Vorstellung. Wir sind als verdienter Sieger vom Platz gegangen. Damit sind wir heute sehr zufrieden, aber wir wissen, dass noch ein weiter Weg vor uns liegt."

Beste BVB-Bank aller Zeiten?

Terzic mahnte nicht umsonst unmittelbar nach dem bisher besten Dortmunder Spiel der Rückserie zur Vorsicht und Demut, der Wankelmut seiner Mannschaft hat den Trainer schließlich schon ein paar Mal kalt erwischt in dieser Saison. Aber diesmal könnten die Vorzeichen für beständig gute Leistungen besser kaum sein.

Gegen die aufstrebenden Leverkusener hatte Terzic so viele Alternativen wie noch nie in dieser Saison, konnte aus einem Angebot aus zwei kompletten Mannschaften frei wählen und entschied sich gegen die Hochgeschwindigkeitsfußballer des Gegners für eine Aufstellung aus soliden, robusten und flexibel einsetzbaren Spielern.

Was wiederum zur Folge hatte, dass Dortmunds Bank wirkte wie die Startelf eines Meisterschaftsanwärters: Neben Ersatzkeeper Alxander Meyer nahmen dort Mats Hummels, Jamie Bynoe-Gittens, Gio Reyna, Marco Reus, Donyell Malen, Anthony Modeste, Youssoufa Moukoko und auch Raphael Guerreiro Platz.

Am Portugiesen lassen sich Terzic' neuen Auswahlmöglichkeiten wohl am besten dokumentieren: Nicht der Europameister von 2016 durfte wie gewohnt auf seiner linken Abwehrseite ran, sondern Zugang Julian Ryerson. Dafür verteidigte auf der rechten Abwehrseite Allzweckwaffe Marius Wolf, im zentralen Mittelfeld brachte Terzic unter anderem Allrounder Emre Can.

Damit hatte die Borussia nicht nur eine gewisse körperliche Präsenz, sondern auch so viel Flexibilität auf dem Platz, dass es Terzic ein Leichtes war, innerhalb der Partie die Grundordnung und die Ausrichtung auf den Gegner passgenau noch zu ändern. "Wir haben nicht genau gewusst, wie Leverkusen ins Spiel geht, als wir die Aufstellung gelesen haben. Da war vieles möglich, ob 4-2-3-1 oder 3-4-1-2. Sie haben sich dafür entschieden, aufs Tempo zu gehen, hatten sehr viele kleine, schnelle Spieler auf dem Platz. Wir haben dann das System angepasst...", erklärte Terzic seinen Kniff auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.

Terzic: "Es sind harte Entscheidungen für mich"

Dem Trainer bieten sich neben den neuen Möglichkeiten aber auch Härtefälle, die es zu moderieren gilt. "Es waren fünf Spieler, die gesund waren, und die wir nicht mitnehmen konnten", sagte Terzic über Spieler wie etwa Thorgan Hazard oder Mo Dahoud, die es erst gar nicht in den Spieltagskader geschafft hatten - obwohl sie spielfit sind.

"Das war die beste Bank, die Borussia Dortmund jemals hatte, da saßen fast allesamt Nationalspieler. Das ist mir viel lieber, als wenn sich die Mannschaft von alleine aufstellt. Es sind harte Entscheidungen für mich. Mein Job ist es, richtige und ehrliche Entscheidungen zu treffen. Alle, die heute eingewechselt wurden, haben ihren Beitrag dazu geleistet, den Sieg über die Linie zu bringen. Die anderen haben sich mitgefreut", war Terzic sichtlich bemüht, etwas Druck aus den Fragen der Journalisten zu nehmen.

Denn auf Sicht wird es angesichts des straffen Restprogramms und der schweren Aufgaben der kommenden Wochen nur über das Kollektiv und eine entsprechende Kaderdichte gehen. "Wir wollen nicht mit der Startelf Spiele gewinnen, sondern wir wollen unsere Ziele als Mannschaft erreichen", so Terzic.

Dem spielt der Spielplan dazu ein wenig in die Karten. Während einige Konkurrenten in den kommenden Tagen im DFB-Pokal ran müssen und die zweite englische Woche in Folge abreißen, ist Dortmunds Achtelfinal-Partie gegen den VfL Bochum erst auf die nächste Woche terminiert. Es bleibt also ein wenig mehr Zeit, die neu gewonnenen Erkenntnisse in die Trainingsarbeit einfließen zu lassen - und jedem einzelnen Spieler die Chance zu geben, sich über starke Trainingsleistungen beim Trainer anzubieten.

Verwendete Quellen:

  • www.bvb.de: Spielbericht Borussia Dortmund
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