• Der BVB siegt auch im Pokal in Bochum und zeigt sich in einigen entscheidenden Momenten sehr robust.
  • Diese neue Qualität reicht für die aktuelle Siegesserie.
  • Aber wie wird das in Zukunft gegen deutlich stärkere Gegner?

Mehr News zu Borussia Dortmund

In der Frage um die Rechtmäßigkeit des Spielausgangs waren sich am Ende vielleicht nicht alle Beteiligten einig. Borussia Dortmunds Vertreter sahen einen verdienten Erfolg beim Pokalspiel in Bochum, jene des Gegners hatten aber ebenfalls einige sehr gute Momente für sich proklamiert und den Sieg und damit das Weiterkommen gerne mitgenommen.

Tatsächlich war es über die kompletten 90 Minuten gesehen eine ausgeglichene Partie mit guten Phasen auf beiden Seiten, allerdings mehr klaren Chancen für die Dortmunder und diesem zweifelhaften Elfmetertreffer, der den VfL Bochum für ein paar Minuten auch faktisch zurück ins Spiel geholt hat. Selbst den hatte Bochums Trainer Thomas Letsch noch als durchaus gerechtfertigt bezeichnet.

Und so fanden beide Parteien nur in dieser einen Sache einen gemeinsamen Nenner: Der Platz im Bochumer Ruhrstadion war schlecht, ein gepflegtes Fußballspiel auf dem holprigen und nassen Untergrund nur schwer möglich. Was in der Konsequenz ein klarer Vorteil für den Gastgeber war. Die Bochumer waren in den fünf Heimspielen davor stets siegreich und dabei immer einem klaren Muster gefolgt: Jede Partie so stressig und unruhig wie mögliche für den Gegner zu gestalten. Da helfen schlechte Witterungs- und Platzverhältnisse ungemein.

Weniger Fußball, mehr Sicherheit

Tatsächlich legten die individuell und technisch klar unterlegenen Bochumer einen bärenstarken Auftritt hin, weil sie in ihren Kernkompetenzen bis zum Schlusspfiff ans Limit gehen und den Gegner damit immer wieder auf ihr Niveau herunterziehen konnten. Und weil Bochum nicht nur viele sehr schnelle Angreifer, sondern ein paar sehr feine Fußballspieler in seinen Reihen hat, spielte der Außenseiter eine Partie auf Augenhöhe gegen den BVB.

Ein anderer Spielausgang als der des 2:1-Sieges für den BVB war bis zum Schluss möglich. Aber wieder einmal schaukelte die Borussia ein Ergebnis irgendwie über die Zeit und behält damit auch im fünften Spiel nach der Winterpause ihre weiße Weste. Was im Umkehrschluss und vor allen im Vergleich zu etlichen Spielen der Hinserie ein klarer Aufwärtstrend ist.

Spiele wie in Bochum oder zum Auftakt gegen Augsburg und Mainz hat die Mannschaft in der ersten Saisonhälfte gerne zumindest zum Teil noch abgeschenkt. Aktuell aber schafft es Edin Terzics Mannschaft, den Widrigkeiten zu trotzen und mit ein wenig Spielglück und einem herausragenden Torhüter Punkte oder Siege einzufahren.

In Bochum stellte Dortmunds Trainer gleich vier kampfstarke Spieler in die Startelf – die Außenbahnen waren mit Marius Wolf und Julian Ryerson besetzt, im Mittelfeldzentrum bekamen erneut Emre Can und Salih Özcan den Vorzug – und verordnete seiner Mannschaft einen eher simplen Matchplan: weniger Kombinationsfußball gegen den kompakten Bochumer Zentrumsblock, dafür mehr lange Bälle direkt in die Spitze.

Milans schwedische Fußballlegende Zlatan Ibrahimovic spielt auch mit 41 Jahren noch

Zlatan Ibrahimovic steht vor seiner Rückkehr in Milans Elf

Zlatan Ibrahimovic lässt sich auch von einer Operation an Kreuzband und Meniskus nicht stoppen, obwohl der Schwede bereits 41 Jahre alt ist. Neun Monate nach ihrem letzten Einsatz für den AC Mailand steht die Legende vor ihrer Rückkehr in den Ligabetrieb.

Eine neue Dortmunder Stärke?

"Die Bochumer haben uns aggressiv und hoch angelaufen. Wir hatten einen Plan, wie wir spielen wollten. Aber die Bochumer haben es top gemacht mit ihrem Pressing. Wir haben nicht brilliert, aber es war ein Sieg, den wir gerne mitnehmen", sagte Torhüter Gregor Kobel nach dem Spiel. Die Mannschaft hätte "den Kampf angenommen", befand Can. "Heute war nicht immer alles schön. Wir haben kein gutes Passspiel gehabt, aber es dennoch gut gemacht."

Das kann man so sehen und daraus eine neue Qualität der Mannschaft ableiten: Der BVB hat offenbar gelernt, sich veränderten Umständen anzupassen, auch auf anderen Ebenen dagegenzuhalten und am Ende doch zu triumphieren. Es ist jedenfalls ein gutes Signal, dass diese "Kampfspiele" zuletzt immer zugunsten der Borussia gekippt sind – weil es auch zeigt, dass diese fußballerisch begabte Mannschaft auch beißen kann.

Auf der anderen Seite ist diese Stärke auch mit etwas Vorsicht zu genießen. Trotz der blitzeblanken Statistik nach der Winterpause hat jeder einzelne Sieg seine eigene Geschichte und im Prinzip war der BVB nur in Leverkusen eindeutig die bessere Mannschaft und wusste gegen einen Gegner in voller Mannstärke auf dem Platz zu überzeugen.

Fußballerisch fehlt der Mannschaft immer noch ein gutes Stück in ihrer Entwicklung und die Spiele gegen wirklich starke Gegner stehen ja erst in den kommenden Wochen an. Dann wird die Borussia auch wieder mehr Fußball spielen müssen. Wie weit sie in diesem Entwicklungsprozess tatsächlich schon ist, wird sich erst dann zeigen.

Verwendete Quelle:

  • bvb.de: "Wir haben uns das Weiterkommen erkämpft"
Interessiert Sie, wie unsere Redaktion arbeitet? In unserer Rubrik "So arbeitet die Redaktion" finden Sie unter anderem Informationen dazu, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte kommen. Unsere Berichterstattung findet in Übereinstimmung mit der Journalism Trust Initiative statt.
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.