- Erling Haaland wird bald nicht mehr für Borussia Dortmund spielen, der BVB verliert seinen nächsten Leistungsträger.
- An der grundsätzlichen Transferstrategie des Vereins hält Boss Hans-Joachim Watzke aber weiterhin fest.
- Wer in Dortmund als Haaland-Nachfolger gehandelt wird.
Neulich hat sich Hans-Joachim Watzke mal wieder in seiner besten Rolle gezeigt: als Hans-Joachim Watzke. In einem Interview mit dem US-Sender CNN kam die Sprache auf
"Sie wissen ja, dass Erling eine Ausstiegsklausel hat. Wir spielen seit 113 Jahren Fußball in Dortmund. Und 111 Jahre davon haben wir das ohne Erling Haaland getan", sagte Watzke. "Wir hatten
Watzkes demonstrativ vorgetragene Routine mit diesem Schuss Süffisanz deutete an, was für den Geschäftsführer zu diesem Zeitpunkt offensichtlich schon Gewissheit war. Wirklich interessant wurde es dann bei dessen weiteren Ausführungen.
Watzke: "Diesen Kampf können wir nicht gewinnen"
Watzke erklärte noch einmal die jüngste Strategie des Klubs auf dem Transfermarkt und wie diese auch in Zukunft aussehen könnte. Das Ziel, junge Spieler mit großem Entwicklungspotenzial an die Borussia zu binden, sie in Dortmund weiter auszubilden und zu entwickeln, um sie dann gewinnbringend zu verkaufen, bleibe ein sehr konkretes.
"Das ist der einzige Weg für uns! Wenn ein Spieler dann schon sehr starke Leistungen zeigt, kämpfen wir gegen die ganz großen Klubs mit den Oligarchen und den arabischen Staaten im Rücken", sagte Watzke weiter, der sich in diesem Punkt auch keinerlei Illusionen mehr hingeben will, denn: "Diesen Kampf können wir nicht gewinnen."
Die Bezeichnung "Ausbildungsklub" hören sie in Dortmund nicht so gerne, von den Verantwortlichen ist diese Kategorisierung selten bis gar nie zu hören. Dabei wird sich der BVB in ebendieser Rolle zurechtfinden müssen. Borussia Dortmund muss seinen Platz in der zweiten Reihe finden, der BVB ist sowohl ein Käufer- als auch ein Verkäufer-Klub. Mit diesem Geschäftsmodell unterscheiden sich die Dortmunder von den "Oligarchenklubs" und denen mit "arabischen Staaten im Rücken". Auch die Bayern oder die von amerikanischen Investoren geleiteten Klubs Manchester United und Liverpool fahren eine andere Strategie als die Borussen.
Haller und Ekitike im Visier?
Es wird also auch in Zukunft die Aufgabe der Borussia sein, bei den sehr jungen Spielern besonders schnell anzuklopfen und überzeugend zu argumentieren. "Wir können einen Kampf um einen 18-Jährigen wie Jude Bellingham gewinnen, weil dieser Spieler es liebt, für Borussia Dortmund zu spielen, weil wir immer mehr als 80.000 Zuschauer haben und der Klub weiß, wie man mit jungen Spielern umgeht", formulierte Watzke den besonderen Standortvorteil der Schwarz-Gelben.
Deshalb hat sich der BVB die Dienste von Nico Schlotterbeck gesichert und nur ein paar Stunden nach Haalands angekündigtem Wechsel auch den Transfer von Karim Adeyemi öffentlich gemacht. Schlotterbeck, 22, und Adeyemi, 20, sollen die nächsten Eckpfeiler des Dortmunder Modells werden. Und vielleicht kommt bald auch noch ein Teenager aus Frankreich dazu.
Zwar bemüht sich der BVB dem Vernehmen nach um Ajax Amsterdams Mittelstürmer Sebastien Haller als Haaland-Nachfolger, denn der ehemalige Frankfurter würde aufgrund seines Spielerprofils sehr gut in die Rolle des Norwegers passen und wohl sofort helfen können.
Aber: Haller wird im Sommer "schon" 28 Jahre alt, die Aussicht auf eine große Gewinnspanne bei einem möglichen Weiterverkauf wäre sehr gering oder gar nicht mehr gegeben.
Interessanter wäre daher wohl Hugo Ekitike. Der spielt - ebenfalls als Mittelstürmer - aktuell bei Stade Reims und ist einer der Senkrechtstarter der Ligue 1. Ekitike soll vieles von dem mitbringen, was der BVB für die Zeit nach Haaland sucht. Und das Beste: Der Spieler ist erst 19 Jahre jung.
Verwendete Quellen:
- CNN: 'It's a decision for Erling,' Borussia Dortmund CEO lifts the lid on Haaland's future
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