• Gegen Bochum feierte Jamie Bynoe-Gittens sein Startelfdebüt bei Borussia Dortmund.
  • Der Teenager wusste zu überzeugen und ist jetzt schon ein Hoffnungsschimmer in einer ansonsten tristen Dortmunder Saison.
Eine Analyse
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Am Anfang kam alles zusammen für Jamie Bynoe-Gittens und man kann nicht behaupten, dass das eine leichte Eingewöhnungszeit für einen Teenager gewesen wäre. "Das war eine schwere Zeit, das war ja mitten in der Pandemie. Dann habe ich mich dreimal am Knöchel verletzt. Aber jetzt bin ich zurück. Das war kein leichter Weg, wenn ich zurückschaue", sagte der mittlerweile 17-Jährige in einem Interview mit Borussia Dortmunds Haussender BVB-TV.

Im Herbst 2020 kam Bynoe-Gittens aus der Nachwuchsabteilung von Manchester City nach Dortmund und fand nur schwer den Anschluss an die neuen Kollegen, ans Trainerteam, an den Klub und die Umgebung. Mit den ersten Spielen bei der U19 änderte sich das aber, später durfte der Youngster zu ausgewählten Terminen im Training der Profis reinschnuppern und ist nun auf dem Sprung, ein Teil der Mannschaft zu werden.

"Jetzt spiele ich wieder und das fühlt sich gut an", sagt Bynoe-Gittens und sieht die schwierigen Monate im Nachgang sogar als eine Art Hilfestellung: "Ich bin mental jetzt noch stärker. Ich habe damals ziemlich viel durchgemacht, das habe ich hinter mir gelassen." Und dafür nun eine verheißungsvolle Zukunft bei der Borussia.

Rose: "Er zeigt ein paar Dinge, die uns fehlen"

Beim Kracher in der Allianz Arena hatte sich Marco Rose noch nicht getraut, obwohl schon da der eine oder andere Jamie Bynoe-Gittens in der Dortmunder Startelf erwartet hatte. Rose entschied sich gegen den 17-Jährigen und für Reinier - und wurde vom Brasilianer einmal mehr bitter enttäuscht. So wie am letzten Wochenende dann von seiner kompletten Mannschaft beim nächsten schlimmen Heimauftritt gegen Bochum. Einer der wenigen Lichtblicke: Jamie Bynoe-Gittens.

Natürlich klappt auch bei einem 17-Jährigen nicht auf Anhieb alles. Aber alleine das besondere Engagement des Spielers - Bynoe-Gittens führte die meisten Zweikämpfe seiner Mannschaft und legte die meisten Sprints hin - stach in einer Mannschaft heraus, bei der ein paar Spieler zu viel Dienst nach Vorschrift schoben.

"Er zeigt ein paar Dinge, die uns fehlen, die wir auch so gar nicht in unserem Kader haben", sagte Dortmunds Trainer nach dem Spiel über seinen Youngster. Eine erstaunliche Erkenntnis, zwei Spieltage vor Ende der Saison. Das spricht tatsächlich nicht eben für eine besonders ausgewogene Kaderstruktur, bei deren Planung für diese Saison der Verlust des besten Dribblers Jadon Sancho offenbar nicht ganz korrekt eingeschätzt wurde oder andere Spieler - wie Reinier - überschätzt wurden.

Bynoe-Gittens: Furchtlos und entspannt

Es spricht andererseits aber auch für die Unbekümmertheit des Talents und dass Bynoe-Gittens die Chance auf dauerhafte Einsatzzeiten nutzen will und kann. Er selbst jedenfalls steht nicht im Verdacht, mit der ziemlich verkorksten Saison der Profis viel zu tun zu haben - und das merkt man ihm auch an.

Der Engländer ist eine Wohltat in einer tristen Endphase der Saison und dürfte allein schon im Hinblick auf die neue Spielzeit - und weil die Fans nach frischen, motivierten Spielern lechzen - auch in den letzten Partien das Vertrauen geschenkt bekommen.

"Ich war entspannt, nicht nervös. Einfach voller Vorfreude, Teil dieses Teams zu sein", sagte Bynoe-Gittens. "Dass ich ohne Furcht spiele, ist genau mein Ding. Ich will ganz cool bleiben und mein Spiel durchziehen." Und das ist derzeit eigentlich das Beste, was dieser Dortmunder Mannschaft passieren kann.

Verwendete Quelle:

  • BVB TV

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