- Donyell Malen geht nach einer durchwachsenen ersten Saison beim BVB mit neuem Schwung und deutlich besseren Voraussetzungen in seine zweite Spielzeit.
- Jedenfalls deutet einiges darauf hin, dass der Niederländer in Dortmund richtig wichtig wird.
Die erste Saison war schwierig: Eine neue Liga, ein neues Land, ein neuer Klub und eine neue Mannschaft. Dazu eine viel zu kurze Vorbereitung, ein paar Verletzungen, die Probleme der Mannschaft während der Saison. Eigentlich war es kaum möglich für Donyell Malen, so richtig bei Borussia Dortmund anzukommen. In diesem Sommer aber scheint vieles anders.
Malen hat sein Premieren-Jahr hinter sich, kennt die Bundesliga und seine Umgebung, selbstredend auch den BVB und seine Mitspieler deutlich besser. Mit
Und Malen war zwar leicht verspätet in die Vorbereitung gestartet, fasste aber in den letzten drei Wochen schnell Fuß. Er könnte nun der Spieler werden, auf den sich die Fans so lange schon freuen und der den Klub auch daran erinnert, dass vor einem Jahr immerhin 30 Millionen Euro nach Eindhoven geflossen waren. Eine immense Summe für einen damals erst 22-Jährigen.
"Ich bin jetzt ein Jahr hier und kenne die Leute im Umfeld mittlerweile viel besser. Ich glaube, dass jetzt viele Dinge leichter von der Hand gehen werden. Hinzu kommt, dass ich im Urlaub wirklich sehr hart an mir gearbeitet habe. Das alles macht mich zuversichtlich", sagte Malen in einem Interview mit "Sport1".
Sonderlob von Trainer Terzic
Einen kleinen Vorgeschmack auf die am Samstag mit dem Kracher gegen Bayer Leverkusen beginnende Bundesliga-Runde gab Malen am vergangenen Freitag. Beim souveränen 3:0-Erfolg im Pokal beim TSV 1860 München wirbelte der Niederländer wie noch nie im Dortmunder Trikot und trat als Torschütze und Vorbereiter bei allen drei Treffern in Erscheinung.
"Er hat in der ersten Halbzeit richtig Spaß gemacht. Er arbeitet hart und spielt richtig gut Fußball. Wir wollten die Jungs immer wieder ins Eins-gegen-Eins bekommen, wollten ausnutzen, dass 1860 es sehr mannorientiert verteidigt. So konnten wir uns die Räume aufziehen. Das hat gut geklappt", verteilte Trainer Terzic erneut ein Sonderlob an seinen Angreifer. Schon im Trainingslager in Bad Ragaz wurde Malens Arbeit von seinem Vorgesetzten explizit herausgestellt.
Der profitiert offenbar gehörig von den deutlich besseren Rahmenbedingungen und auch von Terzics Ideen im Spiel mit dem Ball. Die Grundordnungen mit zwei klaren Flügelangreifern oder in einem 3-5-2 mit einem Keilstürmer und einem eher flinken Nebenspieler in dessen Umgebung bringen Malen in dessen bevorzugte Positionen im offensiven Halbraum oder als Co-Mittelstürmer.
Er habe "sein Leben lang beides immer gerne gemacht. Und ich glaube, dass ich beides auch gut kann. Ich will mich gar nicht festlegen. Egal, wo ich spiele: Ich möchte Tore schießen und zum Erfolg beitragen."
Malen: "Ich habe mir viel vorgenommen"
Ohne den abgewanderten Erling Haaland und den erkrankten Sebastien Haller wird zumindest in den ersten Spielen noch etwas mehr Erwartungsdruck und auch Verantwortung auf Malen liegen. "Wir müssen Wege finden, ohne ihn auch erfolgreich zu sein", sagt Malen in Bezug auf die ab sofort fehlenden Tore Haalands. "Aber wir werden einen Weg finden."
Dieser könnte über noch mehr Fußball durch die Halbräume führen. Das andere geplante Rezept mit einigen Flanken auch aus dem Halbfeld dürfte sich ohne großen Zielspieler im Zentrum vorerst erledigt haben. Dafür weiß Malen in Raphael Guerreiro, in ebenfalls starker Frühform, einen besonders spielstarken Außenverteidiger oder Schienenspieler hinter sich, mit dem er ein herausragend gutes Gespann auf der linken Seite bilden könnte.
Malen jedenfalls hat in seiner zweiten Spielzeit in Dortmund einiges vor. "Ich habe mir viel vorgenommen für die neue Saison. Ich möchte mich täglich verbessern und ich werde mich auch verbessern. Davon bin ich überzeugt."
15 Scorerpunkte in bisher 38 Pflichtspielen waren eine ordentliche Quote, die aber auch noch Luft nach oben bietet. "Mein erstes Jahr war okay, ich hatte einige gute, aber auch schlechte Momente. Ich bin insgesamt aber sehr optimistisch, dass es ein besseres Jahr wird und ich dem Team mit meinen Toren helfen kann", so Malen. Am Samstag gegen Leverkusen bietet sich dafür schon die nächste Gelegenheit.
Verwendete Quellen:
- Sport1: Malen über Haaland: „Nicht schön“
- Kicker: "Sehr dominant und erwachsen" - Terzic freut sich über Auftritt bei 1860
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