Es musste einfach so kommen, dass das 1909. Bundesligaspiel der 1909 gegründeten Borussia aus Dortmund so ziemlich alles bietet, was diesen Klub ausmacht: Höhen und Tiefen, Aufreger, Diskussionen und reichlich Tore.

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Das 3:3 bei Eintracht Frankfurt war ein denkwürdiges Spiel und eines, das beim BVB die Hoffnung auf eine erfolgreiche Saison nährt. Ob die Dortmunder nach zwei Rückständen nun einen Punkt gewonnen oder angesichts der Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit doch eher zwei verloren haben, darüber gab es danach unterschiedliche Ansichten.

Konsens herrschte dagegen bei der Frage nach der Widerstandsfähigkeit der Mannschaft: Wie schon wenige Tage zuvor bei der Abwehrschlacht in Newcastle zeigte sich die Dortmunder Mannschaft von einer besonders hartnäckigen Seite, trotzte allen Rückschlägen und verdiente sich am Ende deshalb zumindest ein kleines Happy End - eines mit Signalwirkung.

BVB-Trainer Terzic: "Wir sind schwer zu schlagen"

Wenn in Dortmund die sogenannte Mentalität der Mannschaft zur Sprache kommt, verheißt das in der Regel nichts Gutes. Die Erinnerungen an zahllose Debatten um die Resilienz der Truppe sind noch frisch, erst vor gut einem Jahr hatte der BVB eine dieser Diskussionen wochenlang an der Backe.

Nun ist mit diesem einen Spiel in Frankfurt, in dem die Mannschaft erst einen 0:2-Rückstand und dann einen 2:3-Rückstand zumindest zum Remis wandeln konnte, nicht alles perfekt. Aber der Trend hin zu mehr Gegenwehr und der Gewissheit, auch Rückschläge innerhalb einer Partie wegstecken und in positive Energie verwandeln zu können, doch klar erkennbar.

Das Remis in Frankfurt war saisonübergreifend das 17. Ligaspiel in Folge, in dem die Borussia ungeschlagen blieb. Schon zum vierten Mal in dieser Saison holte die Mannschaft einen Rückstand noch auf. In der Hinserie der letzten Saison war ein 0:1-Rückstand in fünf von sieben Fällen gleichbedeutend mit einer Niederlage.

In diesem Kalenderjahr aber entwickelte die Mannschaft sukzessive ein neues Selbstverständnis und eine unbändige Kampfkraft. "Wir mussten zweimal zurückkommen, das ist nicht so leicht. Die kämpferische Einstellung gefällt uns. Wir sind schwer zu schlagen", sagte Trainer Edin Terzic nach der Partie in Frankfurt und bekam dabei Unterstützung von seinem Sportchef Sportdirektor Sebastian Kehl: "Wir haben erneut nicht verloren, sind erneut zurückgekommen."

Die Gier nach mehr

Noch ist es womöglich ein bisschen zu früh, einen völlig neuen Geist innerhalb der Mannschaft auszurufen. Aber die Widerstandsfähigkeit, gepaart mit einem nahezu komplett einsatzbereiten Kader und damit genug Variationsmöglichkeiten plus der Überzeugung, sich auch aus schwierigen Phasen winden zu können, macht die Borussia zu einem echten Spitzenteam.

Und die Aussagen der Spieler nach dem turbulenten Spiel lassen darauf schließen, dass der Ärger über zwei verlorene Punkte mehr wiegt als die Freude über das Remis. Nico Schlotterbeck, Niclas Füllkrug, Ersatzkeeper Alexander Meyer: Alle betonten die ordentliche Aufholjagd und ärgerten sich gleichzeitig darüber, dass die Mannschaft die durchaus vorhandene Chance zum Sieg nicht genutzt hatte.

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Jetzt kommen die Bayern.

Das sollte im Hinblick auf den Rest der Saison und die unmittelbar anstehenden Aufgaben der Spirit sein, mit dem sich die Borussia weiterentwickeln und immer gierig bleiben kann. Die Jagd nach dem klubinternen Rekord geht jedenfalls weiter: In den Jahren 2011 und 2012 blieb Borussia Dortmund in 31 Spielen in Folge unbezwungen, der damalige Trainer Jürgen Klopp bezeichnete seine Mannschaft damals als "Mentalitätsmonster".

Nun wird schon der nächste Spieltag Aufschluss darüber bringen, wie viel "Mentalitätsmonster" die aktuelle Mannschaft tatsächlich sein kann: Der BVB erwartet am kommenden Samstag im Signal Iduna Park den FC Bayern München.

Verwendete Quellen:

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