- Marco Reus ist endlich zurück und gibt sein erstes großes Interview seit Monaten.
- Er spricht über seine Leidenszeit, die verpasste WM, Dortmunds größtes Problem und über seine Zukunft beim BVB - zumindest ein bisschen.
In Marbella macht sich
Von Reus war in den vergangenen Monaten wenig zu sehen und zu hören, eine hartnäckige Sprunggelenkverletzung setzte den Kapitän außer Gefecht. Umso gespannter durfte man auf den ersten öffentlichen Auftritt des Routiniers sein, den Reus am Wochenende absolvierte. Im Rahmen einer Presserunde platzierte der BVB seinen Anführer als Hauptdarsteller und Reus wusste tatsächlich einiges zu erzählen: über seine Zukunft, über seinen Gesundheitszustand und die Ziele mit dem BVB in dieser Saison.
Reus über die verpasste WM und sein Comeback
"Ich war jetzt leider auch wieder zwei, drei Monate raus. Die ganze Geschichte war etwas komplizierter und hat länger gedauert. Das war keine einfache Zeit, weil es immer wieder ein paar Rückschläge gab", so Reus über die schwierigen letzten Monate, in denen er nicht nur fast alle Spiele seiner Borussia verpasste, sondern auch die Weltmeisterschaft in Katar.
"Das war enorm schwierig. Es waren viele Ereignisse und Phasen, in denen es sehr schwierig vom Kopf her war. Die Gespräche mit Hansi Flick tun weh, wenn man am Ende sagt, dass es keinen Sinn macht und nicht reicht. Dann musst du direkt wieder den Fokus darauf legen, trotzdem fit zu werden. Das ist unser Job und trotzdem spielt der Kopf eine große Rolle. Das ist bei mir nicht anders, auch wenn ich vielleicht ein bisschen besser damit umgehen kann, weil ich es in der Vergangenheit schon kennengelernt habe. Trotzdem tut das jedes Mal sehr weh..."
Immerhin, so Reus weiter, sei diese Phase nun überwunden. "Ich will einfach nur auf dem Platz stehen, von daher war es für den Kopf nicht ganz einfach. Aber bis jetzt habe ich es gut hinbekommen und bin ich froh, einfach wieder bei der Mannschaft zu sein und die Dinge aufzuholen, die ich verpasst habe."
Selbst ein Comeback im ersten Spiel der Rückserie gegen den FC Augsburg will Reus nicht ausschließen. "Ich fühle mich gut, hab bis jetzt alle Einheiten mitgemacht. Wenn nichts groß dazwischenkommt, wird das hoffentlich auch so bleiben. Ich habe während der Weihnachtszeit und davor schon viel gemacht, um auf ein gutes Niveau zu kommen."
Keine Antworten zur Zukunft
Über die jüngsten Gerüchte, der neue Ronaldo-Klub Al Nassr aus Saudi-Arabien hätte auch ihm ein Angebot unterbreitet, hielt sich Reus aber ebenso bedeckt wie bei der Frage nach seiner Zukunft beim BVB.
"Für mich ist es wichtig, dass ich gesund bleibe, das komplette Trainingslager und die Spiele mitmache. Den Rest wird man in der Zukunft sehen, dafür habe ich meinen Berater. Aber natürlich schaust du voraus und ich habe nur noch ein halbes Jahr Vertrag. Wenn ich mir da keine Gedanken machen würde, wäre das auch falsch", so Reus.
"Ich bin nur gerade froh, bei der Mannschaft zu sein. Wir stehen auf dem sechsten Platz, da haben wir andere Dinge zu tun. Darauf liegt gerade komplett der Fokus, alles andere wird sich in den kommenden Wochen und Monaten entscheiden. Dann wird man sehen, in welche Richtung es geht."
Reus: "...da gibt es keine Ausreden"
Parallel dazu müssen Reus und seine Teamkollegen aber eine kleine Aufholjagd in der Bundesliga starten. Mit schon sechs Niederlagen aus 15 Spielen und Platz sechs ist das Zwischenergebnis enttäuschend, das Minimalziel Champions-League-Qualifikation durchaus in Gefahr.
Umso wichtiger, dass neben Reus selbst auch noch andere Leistungsträger wieder zurück im Training und spielfit sind. Die vielen sportlichen Rückschläge der jüngeren Vergangenheit jedenfalls sollten damit in Zukunft abgestellt werden. Eine echte Erklärung für das ständige Auf und Ab hat Reus aber auch nicht.
"Wenn ich es wüsste, würden wir es direkt abstellen. Es passieren so viele Dinge im Spiel, du gerätst in Rückstand oder kommst nicht gut rein. Aber trotzdem darf das deine innere Stärke und den Mannschaftsgeist nicht beeinflussen. Das war leider in der Vergangenheit zu häufig der Fall", so Reus. Viel Anlaufzeit bleibt aber nicht, um diese Dinge umzusetzen. "Wir müssen vom ersten Spiel an das Rennen von hinten aufholen, da gibt es keine Ausreden!"
Deshalb müsse die Mannschaft "die Intensität und die Gier auf Siege, aufs Torverteidigen und aufs Toreschießen als Einheit wieder auf den Platz bringen", fordert Reus. "Wenn wir das geschafft haben, sahen wir meistens gut aus. Aber wir müssen das kontinuierlich auf dem Platz zeigen. Das ist ein großes Manko, an dem wir arbeiten. Es sind zu viele Spiele dabei, in denen wir Ausreißer haben, in denen wir es uns anders vorstellen, in denen wir gegen Widerstände angreifen müssen, das aber nicht so tun, wie wir uns das vorstellen."
Verwendete Quellen:
- bvb.de: Marco Reus: "Mit einer anderen Intensität dagegenhalten"
- kicker.de: Reus über Herbst-Tief, Vorbereitung, Wechselgerüchte und Haller
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