• Kaum ein Spieler verkörpert Borussias Aufstieg so wie Nico Schlotterbeck.
  • Mit Dortmunder Ur-Tugenden hat sich der Nationalspieler zu einem integralen Bestandteil der Mannschaft entwickelt - und zu einem Publikumsliebling.

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Das Lob kommt von höchster Stelle, also muss es ja stimmen. "Edin Terzic und sein Team leisten herausragende Arbeit", sagte Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke vor dem Abflug des BVB-Tross zum Champions-League-Spiel beim FC Chelsea. Er habe das im Übrigen auch schon im November so kommuniziert, als es "sportlich trüber aussah. Ich bin froh, dass sich meine Meinung jetzt auch in den Ergebnissen widerspiegelt."

In den zehn Siegen aus zehn Spielen der Rückserie, die unter anderem auch die Hoffnung befeuern, dass sich die Borussia wieder zu den besten acht Mannschaften Europas zählen kann. Gar nicht so schlecht für eine Mannschaft, die in der Hinserie noch sieben von 23 Pflichtspielen verloren hatte und nun wie ein runderneuertes Konstrukt erscheint.

"Wir wussten immer, was in der Mannschaft steckt, an Qualität hat es nie gemangelt", so Watzke weiter. "Seit dem Winter hat die Mannschaft aber verinnerlicht, dass Talent alleine nicht reicht. Dieser unbedingte Siegeswille zeichnet uns aktuell aus."

Identifikationsfigur für die Fans

Diesen "unbedingten Siegeswillen" verkörpert derzeit bei der Borussia kaum jemand so sehr wie Nico Schlotterbeck. Der Innenverteidiger wird auf mehreren Ebenen zum Symbol des sportlichen Aufstiegs der Mannschaft. Das erste Halbjahr als BVB-Spieler ließ sich für Schlotterbeck noch als durchwachsen beschreiben.

Wankelmütigen Auftritten im Klub, wo sich starke Leistungen mit einigen Aussetzern abwechselten, folgte der Tiefpunkt bei der Weltmeisterschaft in Katar. Schlotterbeck wurde zu einem der Sündenböcke für die Niederlage gegen Japan erkoren, die letztlich das Ausscheiden der deutschen Mannschaft einleitete.

Seit der Winterpause ist es nun aber so, dass Schlotterbeck nicht einfach "nur" ein fester Bestandteil der Dortmunder Innenverteidigung ist – sondern mit seinen Leistungen auch immer mehr in die Rolle eines heimlichen Anführers für die Mannschaft und einer klaren Identifikationsfigur für die Fans schlüpft.

Schlotterbeck als Symbol für den Aufstieg

Die Rettungsaktion auf der Linie gegen Leipzig, als Schlotterbeck den Sieg mit allem, was er eben zur Verfügung hat, sicherte, war ein besonders sichtbares Zeichen. Seine Grätsche gleich zu Beginn des Spiels gegen den enteilten Christopher Nkunku ein anderes und so symbolisch für sein Spiel und das der Borussia derzeit.

Auch bei Schlotterbeck läuft längst nicht alles glatt, den Tiefenpass auf Nkunku konnte er in der Szene nicht zustellen. Und trotzdem blieb er drin in der Aktion, holte den Gegenspieler noch und vereitelte mit einer Grätsche den möglichen frühen Rückstand.

Eine durchaus riskante Aktion, in höchstem Tempo im eigenen Strafraum von hinten zum Ball zu grätschen. Aber eben auch ein Zeichen für jenen unbedingten Willen und Einsatz, den jeder, der es mit Schwarz-Gelb hält, auch sehen will. Und der so bezeichnend ist für den Lauf der Mannschaft. Gegen Leipzig war damit jedenfalls schnell der Ton gesetzt, das Stadion voll da.

In diesen vermeintlich kleinen Momenten zeigt sich Schlotterbecks Wert nicht nur für die Mitspieler auf dem Rasen, sondern auch in der Symbiose, die die Spieler wieder mit ihren Fans eingehen. Und das ist es in letzter Konsequent, was den BVB ausmacht - und was ihn momentan durch die Wettbewerbe fliegen lässt.

Dortmunds neuer Abwehrchef

Vor der Saison war viel darüber spekuliert worden, welche der drei Top-Innenverteidiger sich durchsetzen würden oder ob Terzic unter Umständen sogar über eine Dreierketten-Formation nachdenkt, um Schlotterbeck und dessen Kontrahenten Niklas Süle und Mats Hummels unterzubringen.

Nach gut zwei Dritteln der Saison darf man konstatieren, dass Schlotterbeck sich als klarer Starspieler entpuppt hat und gesetzt ist. Süle ist aktuell sein Nebenmann, Hummels in die Rolle des Herausforderers geschlüpft. In lediglich drei der bisher 33 Pflichtspielen durfte Schlotterbeck nicht starten. Die Frage nach dem derzeitigen Dortmunder Abwehrchef sollte sich damit auch erledigt haben…

Verwendete Quellen:

  • ruhrnachrichten.de: BVB-Boss Watzke lobt Terzic und den Siegeswillen
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