- In einer Studie wurden die Transferbilanzen der Klubs aus Europas Top-5-Ligen veröffentlicht.
- Der BVB liegt dabei im vorderen Bereich.
- In der Bundesliga gibt es sogar nur einen Klub, der ein größeres Plus ausweisen kann.
Der angekündigte Transfer von
Mittlerweile hat sich der Tenor verfestigt, dass dem BVB mit Süles Verpflichtung ein Coup gelungen sei - was neben den sportlichen Qualitäten des Spielers auch an der Tatsache liegen mag, dass Süle die Borussia offiziell keine Ablöse kosten wird.
Das nunmehr übliche Handgeld für einen Spieler ohne gültigen Vertrag wird zwar durchaus üppig sein, in den Geschichtsbüchern wird der Transfer aber ohne Ablösesumme vermerkt werden.
Inzwischen kursiert sogar schon die Theorie, dass der BVB mit dem Spieler womöglich eine andere Strategie verfolgen könnte: Demnach könnte Süle nach nur einer Saison in Dortmund und dank einer im Vertrag verankerten Ausstiegsklausel den Klub schon wieder verlassen - und dann im besten Fall ein sattes Plus in die Kasse spülen.
Einen Beleg gibt es nicht für diese Überlegungen, die aus sportlichen Gesichtspunkten reichlich gewagt erscheint - zur grundsätzlichen Dortmunder Strategie auf dem Transfermarkt könnten sie aber passen.
Die Manchester-Klubs mit zusammen zwei Milliarden Transfer-Minus
Vor ein paar Tagen hat die unabhängige Forschungs- und Bildungsorganisation "Centre International d'Etude du Sport", kurz CIES, eine Liste der Transferbilanzen der Bundesliga und den fünf europäischen Top-Ligen herausgegeben.
Erfasst wurden alle Transferausgaben und -einnahmen seit Sommer 2012, also der knapp letzten zehn Jahre.
Einige der dort veröffentlichen Zahlen sind so schwindelerregend hoch, dass man sie kaum glauben mag: Die beiden Klubs aus Manchester etwa liegen bei einem Transfer-Minus von je rund einer Milliarde Euro - City mit 984 Millionen Euro noch etwas darunter, United dafür mit 1,075 Milliarden Euro schon im zehnstelligen Bereich.
Am anderen Ende der Tabelle liegen übrigens die beiden französischen Klubs Olympique Lyon und OSC Lille. Lyon hat in den letzten zehn Jahren demnach 247 Millionen Euro mehr durch Transfers eingenommen als ausgegeben, Lille liegt sogar bei einem Plus von 349 Millionen Euro.
Und in der Bundesliga? Da hat der FC Bayern die mit Abstand schlechteste Bilanz aller aktuellen Erstligisten. Der Rekordmeister hat ein Transfer-Minus von 363 Millionen Euro verzeichnet, Wolfsburg (190 Mio.) und RB Leipzig (186 Mio.) folgen mit großem Abstand.
Dortmunds sattes Plus wird nur von Hoffenheim übertroffen
Die Bayern spielen ein wenig außer Konkurrenz, weil sie ein fast reiner Käufer-Klub sind und kaum Spieler für den europäischen Markt ausbilden und mit Alimenten Wolfsburger oder Leipziger Art kann der BVB auch nicht planen - weshalb der Klub auf satte Transfereinnahmen angewiesen ist und seine Sache dabei auch außerordentlich gut gemacht hat.
Dortmunds Transfer-Plus beträgt 86 Millionen Euro und wird in der Bundesliga lediglich von 1899 Hoffenheim übertroffen. Die Kraichgauer knackten die 100-Millionen-Euro-Grenze und landeten bei 108 Mio.
Im internationalen Vergleich der fünf besten Ligen des Kontinents hat es der BVB damit knapp nicht unter die Top Ten geschafft - die im Übrigen von der Ligue 1 und der Serie A dominiert wird. Beide Ligen stellen je vier Klubs mit den größten positiven Transferüberschüssen.
Verwendete Quellen:
- Football Observatory: Net transfer spending over last ten seasons
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