Die Bayern gewinnen das Eröffnungsspiel der neuen Bundesliga-Saison. Aber das 3:1 gegen Hoffenheim ist teuer erkauft. Heftige Debatten gibt es schon wieder um den Videobeweis. Vor allem in Hoffenheim sorgt er für Empörung.
Hoffenheims Trainer
Beim 3:1 (1:0) des FC Bayern gegen Hoffenheim kam der Videobeweise gleich mehrfach zum Einsatz - bei der spielentscheidenden Szene aber nicht.
Kuriose Szenen in der Schlussphase
Dabei ging es um die Elfmeterentscheidung von Schiedsrichter Bastian Dankert beim Stand von 1:1 in Minute 79.
1899-Profi Havard Nordtveit wollte Bayern-Profi
Diese Aktion, die nach einer weiteren Videobeweis-Verwirrung zur 2:1-Führung der Bayern führte, überprüfte Dankert aber nicht.
Dafür untersuchte er die Ausführung des Elfmeters nach Hinweis aus der Zentrale in Köln. Den Strafstoß von Robert Lewandowski hatte 1899-Torwart Oliver Baumann gehalten, Arjen Robben traf im Nachschuss, war aber zu früh in den Strafraum gestartet. Deswegen wurde der Elfmeter wiederholt.
Und noch einmal nutzte der Schiedsrichter das Videostudium - und zwar bei einem am Ende aberkannten Tor von Thomas Müller . Er war von Leon Goretzka angeschossen worden und fälschte den Schuss mit dem Ellbogen unhaltbar ab.
"Vogelwilde 20 Minuten"
Nagelsmann hob bei seiner Spielanalyse auf die umstrittene Elfmeter-Entscheidung ab. Ein gutes Spiel habe er gesehen, aber "dann kamen vogelwilde 20 Minuten und kaum noch Fußball, nur noch Video gucken und ein Elfer, der für mich keiner war", sagte der junge Coach.
Warum Dankert das vermeintliche Foul von Nordtveit an Ribéry nicht überprüfte, konnte sich Nagelsmann einfach nicht erklären: "Ich weiß nicht warum, ich hatte keine Kamera in Köln", ätzte Nagelsmann gegen den Videoassistenten, der in der Rheinmetropole die Entscheidungen des Schiedsrichters kontrollierte.
Sportchef Alexander Rosen wurde noch deutlicher - und ironisch: "Wir haben es bei der Weltmeisterschaft gesehen: Da hatten wir einen leitenden Schiedsrichter aus Simbabwe, einen Vierten Offiziellen aus Saudi-Arabien und im Videoraum saß einer aus Uruguay. Es gab keine Testphase und der Videobeweis wurde zu etwas gemacht, was er sein soll, nämlich eine ganz wunderbare, sinnvolle und gerechte Einrichtung. Und dann haben wir das, was wir heute erlebt haben. Das steht im Gegensatz zu dem, was es sein sollte." (cai/dpa)
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