Damit wird sich Dietmar Hopp wohl keine Freunde machen in Dortmund: In einem Interview mit "Sport1.de" spricht der Mäzen der TSG 1899 Hoffenheim erneut über die Anfeindungen gegen sich und teilt dabei auch gegen Borussia Dortmund aus.
Die letzten Spieltage, bevor sich die Bundesliga zwangsweise in die Coronapause verabschieden musste und die Fans aus den Stadien verbannt wurden, waren geprägt von der Diskussion um die Anfeindungen gegen den Mäzen der TSG 1899 Hoffenheim,
Fans mehrerer Vereine hatten Schmähplakate mit fragwürdigen Statements hochgehalten, das Spiel des FC Bayern bei der TSG wurde sogar unterbrochen und dann medienwirksam nur noch mit Ballgeschiebe beendet.
Trotz der langen Pause hat Dietmar Hopp diese Vorfälle nicht vergessen. Im Interview mit "Sport1.de" gibt er zu: "Das ist nach wie vor eine Geschichte, die mir weh tut, weil sie ungerecht ist und weil ich mir nach wie vor nicht vorstellen kann, wie man sich so etwas zurecht konstruieren kann."
Für viele Fans ist Hopp nach wie vor das Gesicht der voranschreitenden Kommerzialisierung im Fußball und der Bundesliga. Auch, dass für Hopp seit 2015 eine Ausnahme der 50+1-Regel gilt, stößt vielen sauer auf.
Hopp: TSG kein "Kommerz-Verein"
Vor allem gegen den Kommerz-Vorwurf wehrt sich Hopp vehement. Die TSG sei ein Klub, "der nicht Kommerz-Verein genannt werden darf". Man solle stattdessen doch mal auf Borussia Dortmund schauen, "das ist inzwischen Kommerz pur", erklärt Hopp.
Ein Vorwurf, der beim BVB nicht besonders gut ankommen dürfte. Neu ist er jedoch nicht. Schon 2017 hatte RB-Boss Oliver Mintzlaff den BVB als "Benchmark" in Sachen Kommerz bezeichnet: "Ich habe mir mal das Programm-Heft angeschaut. Ich glaube, wir haben durch 35 Seiten mit Anzeigen und Werbung blättern müssen", hatte er bei "Sky gesagt. "Viel mehr Kommerz als hier kann ich gar nicht finden."
Hopp will Fans in Stadien
Hopp nennt neben dem BVB auch Hertha BSC als Beispiel. "Da sind viele Millionen im Umlauf", erklärt der Hoffenheim-Mäzen. Er könne nicht verstehen, dass er auch von deren Fans attackiert werde.
Nichtsdestotrotz wünscht sich Hopp, dass Fußballspiele bald wieder vor Fans ausgetragen werden können. Und Hopps Firma Curevac könnte daran sogar einen Anteil haben, schließlich forscht das Unternehmen intensiv an einem Impfstoff gegen das Coronavirus. Hopp zeigt sich zuversichtlich, "dass im Januar beziehungsweise Februar schon breitflächig geimpft werden kann mit dem, was meine Firma Curevac liefert." (ska)
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