• Trainer Julian Nagelsmann und Torwart Manuel Neuer bedauern den ablösefreien Abgang von Niklas Süle.
  • Süle-Berater Volker Struth widerspricht der Darstellung des FC Bayern, dass eine Vertragsverlängerung am Geld gescheitert sei.
  • Struth beklagt eine geringe Wertschätzung für Süle beim FC Bayern und stellt Parallelen zu Toni Kroos fest.

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Eigentlich befindet sich der FC Bayern München in einer herausragenden Ausgangssituation. Bei neun Punkten Vorsprung auf Borussia Dortmund ist ihnen die zehnte Meisterschaft in Folge kaum noch zu nehmen.

Und doch gibt es ein Thema, das beim Rekordmeister für Unruhe sorgt: der Abgang von Niklas Süle im bevorstehenden Sommer.

"Uns alle nervt, dass Niklas geht. Er wird uns fehlen", stellte Torwart Manuel Neuer am Samstagabend nach dem 3:2 gegen RB Leipzig klar.

Rummenigge: Süle hat sich "nie wirklich durchgesetzt"

Wenige Tage zuvor hatte der ehemalige Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge sich bei "sky" noch abwertend über Süle geäußert: "Er war immer ein brauchbarer Spieler. Das Problem ist, er hat sich nie wirklich auf seiner Position durchgesetzt."

Neuer widerspricht seinem Ex-Boss: "Ich denke, dass man heute sagen kann, dass er sich hier durchgesetzt und klasse Leistungen gezeigt hat."

Auch Julian Nagelsmann scheint den Abgang des Innenverteidigers zu bedauern. "Wenn einer viel spielt, ist es immer besser, wenn er bleibt", sagt der Trainer. "Aber es gibt offensichtlich Vereine in Europa, die ein paar mehr Euro mehr aufbringen können, woher auch immer."

Der Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn hatte erklärt, man habe dem deutschen Nationalspieler ein "sehr gutes Angebot gemacht. Aber wir müssen gewisse wirtschaftliche Grenzen einhalten."

Süle-Berater stellt klar: "Wir haben nie verhandelt"

All das klingt so, als würde Süle aus finanziellen Gründen den FC Bayern München verlassen. Am Sonntag meldete sich allerdings Volker Struth, der Berater von Süle, beim "Doppelpass" von "Sport1" zu Wort und stellt die Situation völlig anders dar.

"Wir haben nie verhandelt", sagte der Berater. Es hätte lediglich im Herbst ein kurzes Gespräch gegeben: "Ich habe damals schon signalisiert, dass der Spieler in Gedanken ist, ob er grundsätzlich verlängern möchte. Da ging es gar nicht ums Geld."

Vor allem die abwertende Aussage von Rummenigge stößt Struth böse auf: "Ich finde das unglücklich, weil der Spieler ja noch mindestens ein halbes Jahr bei den Bayern spielt."

Genau dies sei auch der Grund, warum Süle den Verein verlässt: "Weil er einfach das Gefühl hat, nicht genügend wertgeschätzt zu werden. Das hat bei Niklas nicht nur mit einem großen wirtschaftlichen Angebot zu tun, sondern das hat ganz andere Gründe."

Struth erinnert daran, dass Süle Ende 2019 bereits zum zweiten Mal einen Kreuzbandriss erlitt: "Da machst du dir schon Sorgen. Und ich glaube, wenn der Club in der Zeit oder kurz danach auf den Spieler zugekommen wäre, dann hätten wir heute eine andere Situation. Das ist aber nicht passiert."

Das soll wohl bedeuten: Süle fühlte sich vom Verein nicht ausreichend unterstützt. Die geringe Wertschätzung für den 26-Jährigen erinnert Struth an den Abgang von Toni Kroos: "Da gab es auch solche Aussagen, die in diese Richtung gehen. Wenn er da ist, okay, wenn nicht, auch okay."

Vom FC Bayern zum BVB: Der neue Verein von Süle steht bereits fest

Laut Struth wäre Süle wohl bereits im vergangenen Sommer transferiert worden, hätte die Corona-Pandemie nicht vielen Vereinen finanziell geschadet. "25, 30, 35 Millionen. Das wäre die Hausnummer gewesen, die Niklas gekostet hätte. Ohne Corona hätte es einen Markt gegeben."

Nun allerdings wäre die Zukunft von Süle ohnehin gesichert. "Der neue Verein steht fest. Niklas hat vor kurzer Zeit eine Entscheidung getroffen", sagt Struth.

Montagnachmittag bestätigte Bayern-Rivale Borussia Dortmund, Süle unter Vertrag genommen zu haben.

Verwendete Quellen:

  • Pressekonferenz des FC Bayern München mit Julian Nagelsmann, 05.02.2022
  • sport.sky.de: Nach Bayern-Abschied: Rummenigge kritisiert Süle
  • sport1.de: Sendung verpasst? Der STAHLWERK Doppelpass mit Reuter und Struth vom 06.02
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