Bei Bayern-Torhüterin Maria Luisa Grohs ist ein bösartiger Tumor diagnostiziert worden. Die 23-Jährige werde dem Team auf "unbestimmte Zeit fehlen", teilte der FCB mit. Alle Verantwortlichen sicherten ihr große Unterstützung zu.
Die sieben Wörter, die das Leben von Maria Luisa Grohs so brutal verändern, sprach die Torhüterin von Bayern München ohne Angst und mit fester Stimme aus. "Bei mir wurde ein bösartiger Tumor entdeckt", sagte sie in einer Videobotschaft, in der sie trotz der schlimmen Erkrankung vor allem eines ausstrahlen wollte: Den Kampf gegen den Krebs werde sie annehmen - und gewinnen.
"Das Ganze ist sicher eine Challenge, mit der ich nicht gerechnet habe, dass ich sie jetzt lösen muss, aber mit der Hilfe aller hier werde ich das auf jeden Fall meistern", sagte die 23-Jährige in dem Clip, den die Bayern auf ihrer Website veröffentlichten. Grohs erhielt Zuspruch von allen Seiten: Fans, Verantwortliche und Spielerinnen - in kürzester Zeit wurde das Video hundertfach kommentiert. "Wir sind bei dir", schrieb ihre Mitspielerin und Nationalmannschaftskapitänin Giulia Gwinn.
Grohs war im vergangenen Monat auch für die deutsche Nationalmannschaft nominiert, musste aber aufgrund einer Mandel-Operation absagen. Die Torhüterin, teilten die Bayern mit, werde nach einer abschließenden Untersuchung "mit einer entsprechenden Behandlung beginnen, sich ganz auf ihre Genesung konzentrieren und der Mannschaft daher auf unbestimmte Zeit fehlen". Der Klub bat zudem darum, "von Nachfragen an Mala Grohs abzusehen und in den kommenden Monaten die Privatsphäre der Spielerin zu achten."
Vor Grohs liegt ein langer Weg, den sie aber nicht alleine gehen muss. Daher sei sie trotz der schlimmen Diagnose "grundsätzlich sehr optimistisch gestimmt", sagte sie: "Ich bin bei den Ärztinnen hier in den allerallerallerbesten Händen, die Mädels, alle im Verein unterstützen mich wirklich, wo sie nur können."
Dies gilt auch für die Verantwortlichen des FCB, die den Vertrag der Torhüterin vorzeitig um ein Jahr bis Sommer 2026 verlängerten. Damit "wollen wir einen kleinen Teil beitragen, dass sie sich auf ihre Genesung konzentrieren kann – und ihr zeigen, dass sie wissen soll, dass der FC Bayern immer ihre Heimat ist", so Sportvorstand Max Eberl. "Die Gesundheit und das Leben stehen weit über dem Sport. Mala Grohs wird jetzt ihren wichtigsten Kampf angehen, dabei sind wir an ihrer Seite und wünschen ihr von Herzen die nötige Kraft sowie alles Gute", so der Sportvorstand.
Dressen: Krebserkrankung hat "alle zutiefst erschüttert"
Vorstandschef Jan-Christian Dreesen sagte, dass die Nachricht von der Krebserkrankung "alle zutiefst erschüttert" habe. Die Gesundheit der Spielerin stehe "klar an allererster Stelle", diese sei "wesentlich wichtiger als jeder Sieg auf dem Platz". Auch FCB-Präsident Herbert Hainer betonte, dass "unser Verein gemeinsam mit der ganzen FC-Bayern-Familie hinter Mala Grohs" stehe: "Mala ist eine großartige, starke Persönlichkeit, und sie wird sämtliche Hilfe erhalten, die wir ihr geben können und die sie braucht, um wieder gesund zu werden."
Münchens Frauen-Fußball-Direktorin Bianca Rech sagte: "Sie wird ganz nah bei uns und immer ein Teil unseres Teams sein. Alles ist darauf ausgerichtet, dass sie erst einmal gesund wird – und dann wieder auf den Platz zurückkehrt." Grohs selbst sagte, sie wolle jetzt "möglichst viel beim Team sein" und versuchen, "die Energie, die die Mädels geben, für mich mit aufzunehmen." Sie blickte nochmals mit dem Anflug eines Lächelns in die Kamera. "Und dann", meinte sie, "sehen wir uns sicher auch ganz bald wieder". (sid/dpa/bearbeitet von jum)
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