Maria Luisa Grohs hat ihr Comeback für den FC Bayern gegeben. Erst im vergangenen Oktober wurde eine Tumorerkrankung bei der Torhüterin festgestellt.

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Maria Luisa Grohs war gleich wieder mittendrin. Die Torhüterin des FC Bayern zog sich umgeben von ihren Teamkolleginnen entspannt die Handschuhe aus und klatschte zufrieden mit den Mitspielerinnen ab – es wirkte fast so, als wäre sie nie weg gewesen. Dabei kam das Comeback der 23-Jährigen nach ihrer schockierenden Krebsdiagnose und einer rund dreimonatigen Leidenszeit einer kleinen Erlösung gleich.

Dass Grohs "so schnell wieder auf dem Platz ist und da zwischen den Pfosten steht, freut uns natürlich alle", sagte die verletzte Nationalspielerin Lena Oberdorf beim Testspiel der Münchnerinnen gegen den Schweizer Erstligisten BSC YB Frauen (7:0): "Sie hat eine super starke Persönlichkeit. Da kann man 'Mala' wirklich als Vorbild sehen."

Grohs-Comeback für den FC Bayern im Testspiel

Für 45 Minuten durfte Grohs bei der Partie im Trainingslager in Spanien für die deutschen Meisterinnen nach der Pause wieder ran. Es sei "sehr gut, sie zurück zu haben. Glücklicherweise scheint es so, dass alles gut ist", sagte Trainer Alexander Straus erleichtert. Schließlich wüssten im Team noch alle genau, wie "dramatisch" die Diagnose gewesen sei, die der Klub im November öffentlich gemacht hatte.

Im Oktober war bei Grohs eine Tumorerkrankung festgestellt worden. Es folgte eine Welle der Solidarität, nachdem Grohs in einem bewegenden Video über ihr Schicksal gesprochen hatte. Nach einer erfolgreichen Operation befand sich die Torhüterin vor Weihnachten schon auf dem Weg der Besserung und kehrte zur Wintervorbereitung ins Training zurück.

Die Tür zum DFB-Team bleibt für Grohs weiter offen

Grohs, die ihr bislang letztes Pflichtspiel für die Münchnerinnen Anfang November bestritten hat, war im Oktober auch für die Nationalmannschaft nominiert worden, musste aber aufgrund einer Mandel-Operation absagen. Die Türen bei der DFB-Auswahl, hatte Bundestrainer Christian Wück ihr im Vorjahr versichert, "stehen für sie immer offen".

Grohs müsse körperlich aber noch in den Rhythmus kommen – und, vielleicht noch wichtiger, all das "mental" erst einmal verarbeiten, sagte Straus am Mittwoch. Er ließ zunächst offen, ob Grohs zum Liga-Restart am 2. Februar bei RB Leipzig schon wieder bei 100 Prozent sein könne: "Sie braucht noch Zeit, aber wir sind geduldig mit ihr."

Doch die ersten Schritte sind gemacht. (sid/bearbeitet von ms)

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