Bei einem Auftritt in München hat Bundestrainer Julian Nagelsmann auch über seinen Rauswurf beim FC Bayern gesprochen. Er zieht Lehren aus seiner Zeit bei einem großen Klub mit vielen "politischen Strömungen".
Julian Nagelsmann blickt nach anderthalb Jahren ohne Groll auf seinen Rauswurf beim FC Bayern München zurück. Der Bundestrainer sieht sich sogar in der besseren Position.
"Wenn man nur eine Marionette ist und wird dann entlassen, dann fällt es einem deutlich schwerer. Ich war es nicht. Daher bin ich, glaube ich, besser weggekommen aus der Nummer als Bayern selbst", sagte der 37-Jährige bei einem Auftritt auf der Sportmesse Ispo in München.
Er könne "gut damit leben, weil wir irgendwann im Trainerteam entschieden haben, wir gehen unseren Weg und entscheiden die Dinge so, wie wir das wollen. Und wenn es nicht mehr gefragt ist bei der Führung, ist es auch okay."
Nagelsmann würde Dinge heute anders machen
Nagelsmann gab Einblicke in die Besonderheit des Arbeitens bei einem Topverein. "Bei so einem großen Klub gibt es immer politische Strömungen, auf die man Rücksicht nehmen muss. Man darf sich trotzdem nicht verbiegen lassen. Da gab es schon Momente, wo ich Entscheidungen getroffen habe in meiner Zeit bei Bayern, die ich im Nachgang anders entscheiden würde."
Er sprach von "inhaltlichen Entscheidungen", bei denen es "in einem großen Klub sehr viele Strömungen gibt und jeder mitsprechen will". Dabei würden Dinge, "die an einem Montag als herausragend gut gesehen werden", nur einen Tag später bisweilen "komplett 180 Grad in die andere Richtung bewertet". Die Konsequenz daraus sei für ihn gewesen, "dass man sich ein bisschen neutraler verhält. Da lernt man, mit Dingen vorsichtiger umzugehen." (dpa/bearbeitet von jum)
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