• Die Dominanz des FC Bayern München in der Bundesliga hat laut dem Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn nicht nur finanzielle Gründe.
  • Trainer Julian Nagelsmann bekommt von dem Vereinsboss ein großes Lob ausgesprochen.
  • Kahn gibt sich aber auch selbstkritisch und spricht über sein eigenes Auftreten in der Öffentlichkeit.

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Oliver Kahn steht mit für die Dominanz des FC Bayern München. Acht Meisterschaften gewann er in seiner aktiven Zeit. In seinem ersten Jahr als Vorstandsvorsitzender durfte der 52-Jährige nun erneut die Meisterschaft feiern. Für den FC Bayern München war dies bereits die zehnte Meisterschaft in Folge.

"Unsere Fans und wir alle können stolz sein, diese Ära des FC Bayern mitzuerleben. Zu meiner aktiven Zeit war drei Mal in Serie Meister zu werden das Maximale der Vorstellungskraft", sagt der ehemalige Torwart in einem Interview mit dem Vereins-Mitgliedermagazin "51".

Der Erfolg des Rekordmeisters resultiert laut Kahn nicht nur aus den wirtschaftlichen Vorteilen gegenüber der Konkurrenz. "Natürlich spielen auch die finanziellen Möglichkeiten eine Rolle, aber wir sehen im internationalen Topfußball immer wieder, dass Geld allein keine Titel kaufen kann", erklärt er. "Beim FC Bayern wurde eine Kultur entwickelt, die von Spielergeneration zu Spielergeneration weitergegeben wird. Das macht uns stark."

Kahn hebt die im Verein gelebte Mentalität hervor. "Nachlassen, lockerlassen das gibt es beim FC Bayern nicht. Hier wird sich ständig hinterfragt. Und zwar in einer Konsequenz, die ich nirgendwo sonst jemals erlebt habe. Selbst wenn du gewinnst oder einen Titel holst, wird ständig an den nächsten Schritt gedacht", erklärt der Vereinsboss.

"Dieser Club ist immer in Bewegung. Das Gefühl von Zufriedenheit hat nie Zeit, sich so auszubreiten, dass daraus Selbstzufriedenheit werden könnte. Dieses ständige Ringen hier um die besten Lösungen ist ein Erfolgsrezept des FC Bayern."

Kahn lobt Nagelsmann mit seiner "frischen, dynamischen Art"

Auch wenn der FC Bayern im DFB-Pokal und in der Champions League verhältnismäßig früh gescheitert ist, beurteilt er die erste Saison von Trainer Julian Nagelsmann sehr positiv. "Julian tut uns mit seiner frischen, dynamischen Art sehr gut und ich war nie ein Freund davon, Menschen ändern zu wollen. Dass er hier und da mal mit seinen lockeren Sprüchen falsch verstanden werden kann, gehört bei ihm dazu. Mir ist so ein Typ viel lieber als einer, der keine Stellung bezieht", sagt Kahn.

"Julian ist unheimlich ehrgeizig und enorm reflektiert. Ohne seine außergewöhnlichen Fähigkeiten wäre er nicht da, wo er heute ist. Er wird diese Saison für sich analysieren und dann das machen, was er seit Jahren macht: sich Stück für Stück weiterentwickeln. Mit seinen 34 Jahren hat er schon jetzt ein sehr hohes Niveau erreicht."

Kahn nahm aus seiner ersten Saison als Vereinsboss neue Erkenntnisse mit. Die öffentliche Kritik, dass er sich zu brisanten Vereinsthemen (Corona-Impfungen, Katar-Sponsoring, Jahreshauptversammlung etc.) kaum äußerte, hat er sich offenbar zu Herzen genommen. Kahn habe gelernt, "dass es für die Öffentlichkeit von großer Bedeutung ist, dass die handelnden Personen des FC Bayern in der Außenwahrnehmung präsent sind und zwar dauerhaft präsent. Weil das Identität stiftet."

Kahn spricht von einer "verändernden Fußballwelt"

In der Bundesliga mag der FC Bayern München nahezu konkurrenzlos sein. International allerdings wird es eine Mammutaufgabe, mit den schwerreichen internationalen Topvereinen, zum Beispiel aus England, zu konkurrieren. "Der FC Bayern hat in den vergangenen Jahrzehnten in der Summe viele richtige Entscheidungen getroffen und sich so regelmäßig eine Position erarbeitet, um national wie international auf Topniveau wettbewerbsfähig zu sein", erklärt Kahn.

Nun kämen allerdings neue Herausforderungen auf den Verein zu: "Mit meinem Einstieg in den Vorstand begann die Pandemie, die Folgen werden uns noch einige Zeit beschäftigen, und der Fußball ist generell in einem Wandel mit all den sich weiter professionalisierenden Investorenclubs, einem neuen Champions League-Format ab 2024 und den Financial Sustainability Regulations, der Weiterentwicklung des Financial Fairplay."

Die Aufgabe, mit dem FC Bayern München weiterhin international ganz oben mitzuspielen, sei daher "komplex, und es gilt für uns alle im Club, weiterhin gute Entscheidungen zu treffen. Dafür müssen wir in einer neuen, sich verändernden Fußballwelt denken."

Verwendete Quellen:

  • fcbayern.com: Oliver Kahn: "Nachlassen, lockerlassen das gibt es beim FC Bayern nicht“
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