• Sadio Mané wurde bei seiner Verpflichtung als Weltstar gefeiert, steckt nun aber in einem Formtief.
  • Als Mittelstürmer sollte er die Nachfolge von Robert Lewandowski antreten, fremdelt allerdings mit dieser Position.
  • Trainer Julian Nagelsmann weiß, dass der Senegalese mit sich hadert.

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Julian Nagelsmann wollte die Leistung von Sadio Mané nicht kommentieren. "Über Einzelspieler sprechen wir jetzt nicht, das mache ich in der Kabine", sagte der Trainer des FC Bayern München nach der 0:1-Niederlage gegen den FC Augsburg.

Der Neuzugang vom FC Liverpool, der in diesem Sommer für eine Ablöse von rund 32 Millionen Euro verpflichtet wurde, steckt in einem Leistungstief. Auf den ersten Blick sind fünf Tore nach elf Pflichtspielen zwar ein ordentlicher Wert. Die Formkurve zeigt allerdings nach unten.

In keinem der jüngsten vier sieglosen Bundesligaspielen gelang ihm ein Tor. In den beiden siegreichen Champions-League-Partien genauso wenig. Auffällig ist auch, dass er wettbewerbsübergreifend noch keinen einzigen Treffer des FC Bayern vorbereitet hat.

Mané gibt sich selbstkritisch: "Natürlich kann ich es besser"

"Natürlich kann ich es viel besser. Das weiß ich", sagte der Senegalese nach dem Auswärtssieg beim FC Barcelona in der vergangenen Woche. Seine schwache Leistung beim FC Augsburg war ein neuer Tiefpunkt. Bis zu seiner Auswechslung in der 78. Minute bekam er lediglich einen Torschuss zustande.

Kurios: Selbst Torwart Manuel Neuer, der in der Schlussphase mit nach vorne ging und nach zwei Ecken jeweils eine Kopfballchance hatte, brachte den Ball häufiger in Richtung Tor als Mané.

"Er macht auf mich keinen glücklichen Eindruck", sagte Didi Hamann im Interview mit unserer Redaktion über Mané. "Andere Spieler wie Leroy Sané, Jamal Musiala oder in der Verteidigung der momentan verletzte Lucas Hernandez bringen herausragende Leistungen. Von Mané spricht momentan niemand. Er wirkt isoliert und nimmt kaum am Spiel teil. Dass muss der FC Bayern in den Griff bekommen."

Ein Problem von Manékönnte die Position sein. Während er beim FC Liverpool meist als Außenspieler eingesetzt wurde und dadurch seine Schnelligkeit einbringen konnte, muss er beim FC Bayern aufgrund des Abgangs von Robert Lewandowski eher als Mittelstürmer agieren. Diese Rolle scheint ihm allerdings nicht zu liegen. Das Spiel läuft vielfach an ihm vorbei.

Nagelsmann weiß, dass Mané "unzufrieden" ist

In der vergangenen Woche, vor der ersten Saison-Niederlage in Augsburg, hatte sich Nagelsmann über die Situation von Mané geäußert. Dabei gab er zu, dass der 30-Jährige mit sich selber hadert. "Wenn man ehrgeizig im Leben ist und nicht alles rund läuft, ist man unzufrieden, das ist ganz normal", erklärte Nagelsmann.

"Sehr angenehm ist, dass er sehr selbstreflektierend ist. Man muss ihm am Tag danach nicht erklären, warum er ausgewechselt wurde. Er weiß schon, wann er gut und wann er nicht ganz so gut gespielt hat. Er ist da sehr demütig und bodenständig."

Der Trainer gab sich zuversichtlich: "Er wird an sein Optimum kommen. Wenn man neu irgendwo hinkommt, ist es oft so, dass die Anfangszeit sehr gut ist und man unbefangen ist. Irgendwann beschäftigt man sich dann mit den Strukturen und Abläufen und verkopft vielleicht ein bisschen."

Dies solle sich allerdings früher oder später ändern. Nagelsmann stellt klar: "Er hat mein vollstes Vertrauen. Das ist die entscheidende Botschaft. Er wird noch viele Tore für uns schießen und viele Vorlagen machen."

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Auch der frühere Bayern-Spieler Stefan Effenberg traut Mané die baldige Wende zu und sagte im "Sport 1 Doppelpass". "Er hat bewiesen, dass er es kann. Nicht nur beim FC Liverpool, sondern zum Saisonbeginn auch beim FC Bayern." Sein Rat an Nagelsmann lautet daher: "Ich würde ihn einfach weiterspielen lassen und gar nicht so viel darüber reden… Wenn man zu viele Analysen macht, blockiert das den Spieler vielleicht noch mehr."

Möglicherweise kommt die Länderspielpause für den Offensivspieler nun genau zum richtigen Zeitpunkt. Am Samstag geht es für Mané und die Nationalmannschaft vom Senegal im französischen Orléans gegen Bolivien. Drei Tage später trifft Senegal auf österreichischem Boden auf den Iran.

Das eine oder andere Tor, um das Selbstvertrauen aufzubauen und danach gestärkt zum FC Bayern zurückzukehren, täte ihm sicherlich gut.

Verwendete Quellen:

  • Sport1: Doppelpass (18.09.2022)
  • Pressekonferenz des FC Bayern München
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