• Corentin Tolisso schien aufgrund seiner Verletzungsanfälligkeit beim FC Bayern München keine Zukunft zu haben, entwickelt sich nun aber zum Leistungsträger.
  • Der Vertrag des französischen Mittelfeldspielers endet nach dieser Saison.
  • Julian Nagelsmann schwärmt nach seinem starken Auftritt gegen Hertha BSC von dessen Qualitäten und dürfte sich eine weitere Zusammenarbeit wünschen.

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Ein halbes Jahr vor Vertragsende bekommt der FC Bayern München den Corentin Tolisso, den sie sich immer gewünscht haben. Der französische Mittelfeldspieler blüht unter Trainer Julian Nagelsmann regelrecht auf.

Beim 4:1 gegen Hertha BSC erwies er sich sogar als kopfballgefährlich. Gleich zweimal beförderte der zentrale Mittelfeldspieler den Ball per Kopf ins Tor. Wurde sein erstes Tor in der 2. Spielminute wegen Abseits noch aberkannt, leitete der Treffer in der 25. Spielminute zum 1:0 den 4:1-Triumph ein.

Bereits in der Woche zuvor, beim 4:0 gegen den 1. FC Köln, hatte der Franzose ein Tor erzielt. Tolisso scheint die quälend lange Phase der mangelnden Torgefahr überwunden zu haben. In den drei Bundesliga-Spielzeiten zuvor gelangen ihm jeweils nur ein Tor.

Nagelsmann lobt: "Ein torgefährlicher Mittelfeldspieler"

Wie ist der plötzliche Aufschwung des 27-Jährigen zu erklären? "Er hatte keine leichte Hinrunde gehabt, hatte ein paar Verletzungen und war eine Zeit lang weg", erklärte Trainer Julian Nagelsmann auf Nachfrage unserer Redaktion.

Seitdem er seine Verletzungsprobleme überwunden hat, habe Tolisso seine Aufgabe allerdings "sehr, sehr gut gemacht. Heute hat er auf der Zehn (offensives Mittelfeld, Anm.d.Red.) gespielt. Er ist ein sehr, sehr torgefährlicher Mittelfeldspieler, das war er schon vor dem FC Bayern. Er hat ein gutes Gespür, in die Box zu gehen. Gerade wenn der Gegner tief steht, ist er wichtig, um in die Box zu laufen. Er hat wieder ein gutes Spiel gemacht."

Tatsächlich gab es bereits eine Phase in der Karriere von Tolisso, in der er mit seinen Abschlussqualitäten glänzte. In der Saison 2016/2017, seiner letzten Spielzeit beim französischen Olympique Lyon, kam er in 31 Ligaspielen auf acht Tore und fünf Vorlagen.

Der viertteuerste Bayern-Spieler aller Zeiten

Daraufhin wechselte er im Sommer 2017 für eine Ablöse von 41,5 Millionen Euro zum deutschen Rekordmeister. Bis heute ist er nach Lucas Hernandez (80 Millionen Euro), Leroy Sane (60 Millionen Euro) und Dayot Upamecano (42,5 Millionen Euro) der viertteuerste Bayern-Transfer aller Zeiten.

In seiner ersten Saison beim FC Bayern schien Tolisso das viele Geld tatsächlich wert zu sein. Auch aufgrund seiner Torgefahr: Sechs Tore gelangen ihm in der Bundesliga, drei Treffer in der Champions League.

Verletzungsprobleme als ständiger Begleiter

Was dann allerdings folgte, war ein immer wiederkehrendes Verletzungspech: ein Kreuzbandriss, ein Sehnenriss, eine Operation am Knöchel, Infektionen mit dem Corona-Virus – um nur ein paar Beispiele zu nennen. Tolisso fand nicht mehr zu seinem Rhythmus.

Spielerisch hält Nagelsmann viel von dem Mittelfeldspieler: "Er hat herausragende Qualitäten. Er ist unglaublich ballsicher, hat in keiner Situation Angst und will immer die Bälle haben und hat eine gute Körperlichkeit. Er ist eine ordentliche Maschine im Zweikampf und kann viele Balleroberungen haben."

Das Problem: Sein Vertrag endet nach dieser Saison. Schien es zeitweise so, als wäre eine Trennung für beide Seiten die beste Lösung, hat sich dies aufgrund des Formanstiegs von Tolisso nun wohl geändert. "Die Vertragssituation ist bekannt. Alles andere kann ich nicht kommentieren", sagte Nagelsmann.

Sein Wunsch nach einem Verbleib von Tolisso scheint allerdings offensichtlich zu sein.

Verwendete Quellen:

  • Pressekonferenz nach dem Bundesligaspiel Hertha BSC – FC Bayern München, 23.01.2022
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