Zwei Stürmer begegnen Thomas Tuchel seit Wochen, wenn er auf Journalisten trifft: Harry Kane und Sadio Mané. Wenigstens die Akte mit dem Senegalesen kann Tuchel schließen. Der Bayern-Trainer äußert in diesem Zusammenhang seine Verwunderung über einen "Goldrausch". Wortkarger wird er im Falle Kanes.

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Thomas Tuchel lächelte in Singapur, als er gleich zum Start der Pressekonferenz zum letzten Testspiel auf der Asienreise gegen den FC Liverpool gefragt wurde, wie optimistisch er sei, dass Harry Kane bald ein Bayern-Spieler sein werde. "Vielleicht wechseln wir gleich zur nächsten Frage", sagte Tuchel und schloss an: "Ich werde die Frage nicht beantworten, wie Sie sich vorstellen können."

Kein Update in Sachen Harry Kane

Ob nach dem von zahlreichen Medien vermeldeten Kurztrip von Bayerns Vorstandchef Jan-Christian Dreesen und des Technischen Direktors Marco Neppe nach England für ein Treffen mit Tottenham-Boss Daniel Levy Bewegung in den Poker um Kane gekommen ist, blieb damit am Tag danach weiter unklar.

Tuchel sprach später aber die grundsätzliche Bayern-Taktik in den laufenden Transferbemühungen an. "Wir haben klare Entscheidungen", sagte er zu den Abstimmungen in der internen Taskforce, der auch die einflussreichen Aufsichtsräte Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge angehören. Man werde sich nicht "hetzen lassen" und nicht von Zeitdruck oder Alternativen leiten lassen: "Wir wissen, welche Spieler wir wollen."

Sadio Mané wird Mitspieler von Cristiano Ronaldo

Sadio Mané gehört nach nur einem Jahr in München nicht mehr dazu. Der ehemalige Liverpooler steht vor dem so gut wie fixen Wechsel zum Klub Al-Nassr. Für den spielt seit Jahresbeginn 2023 schon der mehrmalige Weltfußballer Cristiano Ronaldo.

Tuchel mag noch nicht einschätzen, wie der aktuell so aktive saudische Markt den internationalen Fußballmarkt beeinflussen wird. "Ich habe keine wirklich schlaue Antwort auf die Frage", sagte der 49-Jährige. "Es ist eine sehr neue Situation, ähnlich der, als China seine Liga startete. Es ist jetzt eine Art ähnlicher Goldrausch dort", sagte Tuchel.

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Thomas Tuchel beobachtet Saudi-Arabien "überrascht"

"Es ist die nächste Liga, die versucht, populärer und zu einer Marke zu werden", führte Tuchel aus: "Sie haben viele Spieler überzeugt, viele Qualitätsspieler - und sogar Trainer. Es ist eine komplett neue Situation. Und es ist zu früh für mich, dazu eine klare Meinung zu haben." Er sei ein Beobachter der aktuellen Entwicklungen, "ein überraschter Beobachter".

Auch der 31-jährige Mané, der trotz Vertrages in München nach einer enttäuschenden Premierensaison keine sportliche Zukunft mehr hatte, geht nun in die Saudi Pro League. Der deutsche Rekordmeister hatte dem Senegalesen einen Wechsel nahegelegt. Mané wurde während der Asienreise freigestellt, um den Transfer zu Al-Nassr perfekt zu machen.

Tuchel: "Die beste Lösung" mit Mané gefunden

Ich hatte eine lange Umarmung mit Sadio", sagte Tuchel zur Verabschiedung von Mané in Tokio am 30. Juli. Beide seien nicht glücklich gewesen über die Entwicklung, aber dessen vorzeitiger Wechsel sei am Ende "die beste Lösung in der Situation" gewesen. An seiner persönlich guten Beziehung zu Mané werde sich nichts ändern, versicherte der Bayern-Coach. "Ich verstehe, dass er verletzt ist, aber ich bin auch nicht glücklich."

Mané soll bei Al-Nassr umgerechnet 40 Millionen Euro netto pro Jahr verdienen können. Die Bayern wiederum sollen annähernd die rund 32 Millionen Euro als Ablöse erhalten, die sie vor einem Jahr an den FC Liverpool gezahlt hatten. (dpa/hau)

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