Mit seiner Rückkehr zu Borussia Dortmund war die Hoffnung vieler Fans verbunden, dass Mario Götze wieder zu seiner alten Form findet. Bislang ist das dem 24-Jährigen zwar nicht gelungen. Dennoch stimmen einige Aspekte positiv.
Die Vorfreude ist groß, die Spannung steigt – am Samstagabend trifft Borussia Dortmund auf den FC Bayern München. Für Mario Götze könnte es das erste Spiel gegen seinen Ex-Verein werden. Beim Supercup Mitte August saß er noch auf der Bank. Sicherlich würde Götze den Bayern gerne noch einmal zeigen, welche Fähigkeiten in ihm stecken. Doch ist er momentan überhaupt dazu in der Lage?
Die Zeit beim FC Bayern hat Spuren hinterlassen
Sein Spiel ist nicht mehr so spektakulär wie in früheren Zeiten. Die Explosivität, die Spritzigkeit und die besonderen Momente sind ihm verlorengegangen. Seine drei Jahre beim FC Bayern München, wo er nie so richtig ankam, haben
Bayern Münchens Vorstandschef Karl Heinz Rummenigge sagt im Interview mit der Sport Bild: "Mario ist ein lieber Bursche und hat sich bei uns immer total seriös verhalten. Wir bedauern, dass es irgendwie nicht so gepasst hat. Aber er hat absolut das Zeug, wieder durchzustarten."
Selbiges glaubt BVB-Boss Hans-Joachim Watzke, der im gleichen Interview sagt: "Wenn jemand so lange kaum gespielt hat, benötigt er nun mal Zeit. Natürlich kann er noch deutlich mehr, aber er wird immer besser."
Die ständige Fragerei, wann es den alten Mario Götze wieder geben wird, nervt den Betroffenen zunehmend. Im Interview mit der Bild-Zeitung fragte er: "Soll ich mich jetzt wieder zum 18-Jährigen machen?" Er habe sich weiterentwickelt, fast 60 Länderspiele gemacht und fünf deutsche Meisterschaften gewonnen. "Diesen alten Mario Götze wird es nicht mehr geben", stellt er klar.
Mario Götzes Statistik
Seine aktuelle Statistik ist auf den ersten Blick ernüchternd: Nach zehn Bundesligaspielen kommt er auf sechs Einsätze. Fünfmal stand er in der Startelf, spielte allerdings nur einmal über 90 Minuten. Ein Tor oder eine Vorlage gelang ihm bislang nicht. Nie zuvor stand er nach zehn Partien noch ohne Scorerpunkt da.
Selbst in München war er zum Saisonbeginn immer effektiver. Herausragend war sein Start in die Spielzeit 2014 / 2015. Nach zehn Spieltagen hatte er bereits sechs Tore und eine Vorlage auf dem Konto.
Seine aktuelle Bilanz in der Champions League rettet das Gesamtbild etwas: Dort stand er in allen vier Partien in der Startelf, schoss ein Tor und bereitete einen weiteren Treffer vor. Dies ist nicht der einzige Aspekt, der für die Zukunft von Götze positiv stimmt.
In München wurde Götze viel hin- und hergeschoben. Mal lief er als Linksaußen auf, dann als Rechtsaußen oder sogar als Mittelstürmer. Nur gelegentlich durfte er im offensiven Mittelfeld agieren, wo er sich eigentlich am wohlsten fühlt. BVB-Trainer Thomas Tuchel hingegen setzt ihn immer auf seiner Lieblingsposition ein.
Auch wenn sich das bislang nicht auf die Tore oder Vorlagen auswirkt, befinden sich andere Werte im Aufwärtstrend. Seine zuvor schwache Zweikampf-Quote beim FC Bayern München hat er deutlich verbessert. Zudem kommt er pro Spiel nun auf durchschnittlich 2,3 Torschuss-Vorlagen. Man könnte also sagen: Wären seine Mitspieler effektiver gewesen, wäre Götze ein Top-Vorlagengeber.
Populär wie kaum ein anderer
Möglicherweise hat sich einfach sein Spielstil verändert. Götze ist nicht mehr das freche Talent, der sich den Ball schnappt und sich unbekümmert durchdribbelt. Er agiert nun eher in zweiter Reihe. Eine Statistik auf Spiegel Online beweist: Seine Aktionen im gegnerischen Strafraum haben nach der Saison 2013 / 2014 von Jahr zu Jahr abgenommen. Auch die Dribblings sind weniger geworden. Andererseits verliert er dadurch auch weniger Bälle.
Die Popularität von Götze ist ohnehin ungebrochen. Der Siegtreffer im WM-Finale 2014 hat ihn in der ganzen Welt bekannt gemacht. Bestes Beispiel ist, dass ihm 7,5 Millionen User bei Instagram folgen. Volks-Liebling Thomas Müller hat nicht einmal halb so viele. Kaum vorstellbar, wie beliebt Götze erst wäre, wenn er irgendwann wieder seine Top-Form erlangt.
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