Borussia Dortmund kämpft in der Krise um Stabilität. Nach der Trennung von Trainer Nuri Sahin soll beim BVB nun die nächste unbequeme Personalentscheidung anstehen. Nach nur wenigen Monaten soll offenbar auch der Kaderplaner gehen.

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Sven Mislintat steht einem Medienbericht zufolge vor dem Aus bei Borussia Dortmund. Nach Informationen der "Ruhrnachrichten" soll die Trennung des BVB von seinem Kaderplaner zeitnah verkündet werden.

Zuletzt hatte es vermehrt Berichte über Unstimmigkeiten und einen Machtkampf zwischen dem 52-Jährigen und Sportdirektor Sebastian Kehl gegeben. Der Vertrag mit Kehl war zuletzt bis 2027 verlängert worden. Von Vereins-Chef Hans-Joachim Watzke wurde Kehl dabei bei einer möglichen Beförderung übergangen. Die bekam stattdessen der neue Sport-Boss Lars Ricken.

Mislintat und Kehl funktionieren nicht

Die Entscheidung bezüglich Kehls Vertragsverlängerung zog sich über Monate, dennoch erscheint der Sportdirektor in einer stärkeren Position als Mislintat. Kehl und der Technische Direktor sind sich nicht grün: Dass Mislintat seine Machtbasis ausweiten will, obwohl er eigentlich Kehl zuarbeiten sollte, gilt als offenes Geheimnis. In Kürze soll diese verfahrene Lage SID-Informationen zufolge also ebenfalls bereinigt werden.

Dass die Unstimmigkeiten zwischen beiden wichtige Personalentscheidungen behinderten, ist nicht bestätigt. Auffällig ist trotzdem, dass wenige Tage vor dem Ende der Winter-Transferfrist noch kein einziger dringend benötigter Neuzugang verpflichtet wurde. Und das, obwohl nach Donyell Malens Abgang zu Aston Villa ein weiterer Spieler im Kader fehlt.

Mislintat hatte zwischen 2006 und 2017 bereits beim BVB gearbeitet. Nach Stationen beim FC Arsenal, beim VfB Stuttgart und bei Ajax Amsterdam kehrte er im vergangenen Jahr nach Dortmund zurück.

Sammer soll Expertenstatus bei BVB-Spielen aufgeben

Und dann ist da noch Matthias Sammer. Dortmunds externer Berater und Experte beim Streaminganbieter Prime Video. Die Doppelrolle Sammers ist eines der Mysterien aus der BVB-Führungsetage – und soll aufgelöst werden. Nach SID-Informationen hat Ricken Sammer nun nahegelegt, zumindest keine BVB-Spiele mehr im TV zu begleiten.

Die Borussia steckt auch rein sportlich tief in der Krise. Dortmund liegt in der Fußball-Bundesliga nur auf dem elften Platz. Nach dem 1:2 in der Champions League beim FC Bologna in der vergangenen Woche trennte sich der BVB von Trainer Sahin. Aktuell coacht U19-Trainer Mike Tullberg die Mannschaft übergangsweise. Er soll sie auch in der Königsklasse an diesem Mittwoch gegen Schachtar Donezk (21:00 Uhr/DAZN) betreuen. (dpa/SID/bearbeitet von ska/lh)

Tullberg lobt BVB trotz verspielter Führung - und bleibt vorerst im Amt

Der BVB verpasst im ersten Spiel unter Mike Tullberg den Sieg - dennoch kann der Däne Positives mitnehmen und macht dem Team ein Kompliment. Eine Frage zu seiner Zukunft beantwortet er mit Demut.
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