Beim Champions-League-Spiel des FC Bayern gegen Donezk sorgt eine Einblendung bei Prime Video für Verwirrung. Während des Interviews mit Thomas Müller nach der Partie erlaubt sich der Sender einen kleinen Spaß – auf Kosten von Experte Christoph Kramer.

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Ein 5:1-Sieg und zumindest vorübergehend Platz acht in der neuen Champions-League-Ligaphase, gleichbedeutend mit dem direkten Einzug in die K.o.-Runde: Der FC Bayern um Trainer Vincent Kompany kann mit dem Spiel am Dienstagabend gegen Schachtar Donezk auf Schalke durchaus zufrieden sein.

Auch Thomas Müller, der die Münchner in Abwesenheit des verletzten Manuel Neuer als Kapitän aufs Feld führte, zeigte eine gute Leistung. Der Routinier rettete nicht nur in der Defensive kurz vor der Linie, er erzielte mit seinem Treffer in der 45. Minute auch sein insgesamt 55. Tor in der Champions League.

Christoph Kramer und sein halbes Champions-League-Tor

Der übertragende Sender Prime Video nahm dies zum Anlass, sich einen kleinen Scherz mit Experte Christoph Kramer zu erlauben. Denn als Müller nach dem souveränen Sieg zum Interview mit Kramer, Expertin Tabea Kemme und Moderator Alexander Schlüter kam, blendete die Regie die Champions-League-Tore der Protagonisten ein.

Tabea Kemme, die früher unter anderem für den 1. FFC Turbine Potsdam spielte, kam in ihrer aktiven Karriere auf zwei Tore in der Champions League. Müller schafft es bislang auf besagte 55 Tore. Und Kramer? Dem wurden von Prime Video 0,5 Tore in der Königsklasse zugeschrieben. Ein halbes Tor – wie geht das denn, dürfte sich vermutlich der ein oder andere Zuschauer gefragt haben.

Diese Einblendung sorgte dürfte für die ein oder andere Verwirrung gesorgt haben.
Diese Einblendung dürfte für die ein oder andere Verwirrung gesorgt haben. © Screenshot: Prime Video

Kramer-Treffer wurde als Eigentor gewertet

Für die Aufklärung der Verwirrung muss man etwas in die Vergangenheit blicken, ins Jahr 2020, als Borussia Mönchengladbach in der Champions League spielte. Am 3. November deklassierten die Fohlen den Gegner aus Donezk mit 6:0. Eines der Tore, den Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0, erzielte damals vermeintlich Kramer per Distanzschuss. Doch Donezk-Verteidiger Valeriy Bondar fälschte den Ball so unglücklich ins eigene Tor ab, dass die Uefa den Treffer als Eigentor wertete.

"Chris, hast du eigentlich gesehen, wer das Tor gemacht hätte?", fragte Moderator Schlüter den Experten am Dienstagabend, als es um Müllers Rettungsaktion in der Abwehr ging. "Das ist der Mann, der damals das Eigentor gemacht hat – und so wurde ihm sein einziges Champions-League-Tor aberkannt", erklärte Schlüter Bayern-Star Müller weiter.

Müller lachte und auch Kramer konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen: "Und so schließt sich ein Kreis heute", sagte der Ex-Gladbach-Profi, der aktuell vereinslos ist. Zumindest ein halbes Tor schenkt der Sender seinem Experten also. Ein nette – und durchaus amüsante – Geste.

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