- Italiens EM-Helden lassen sich nicht stoppen, als es darum geht, mit den freudetrunkenen Fans zu feiern.
- Die Polizei ist machtlos gegen Giorgio Chiellini und Leonardo Bonucci.
- Die Busfahrt durch Rom sei so nicht genehmigt gewesen. Der Fußballverband weist den Vorwurf des Polizeichefs zurück.
Die römische Polizei hat die Fahrt der italienischen EM-Helden am Montagnachmittag im offenen Bus durch Rom stark kritisiert. Der Polizeichef von Rom, Matteo Piantedosi, verkündete, dass die Behörden dem Fußballverband FIGC die Genehmigung für die Busfahrt nicht gegeben haben. Offenbar hatte sich die Mannschaft um Kapitän Giorgio Chiellini aber für eine Busfahrt stark gemacht, um den zweiten EM-Triumph nach 1968 mit den Tifosi zu zelebrieren.
Gegen feierende Fans haben Corona-Regeln keine Chance
Bei der 45 Minuten langen Fahrt vom Quirinalpalast, wo die Squadra Azzurra von Italiens Staatspräsidenten Sergio Mattarella empfangen worden war, bis zum Regierungssitz, wo ein Treffen mit Premier Mario Draghi geplant war, strömten Zehntausende Römer zum Zentrum. Dabei seien alle Corona-Distanzregeln ignoriert worden.
"Die Nationalmannschaft hatte um eine Tour durch Rom in einem offenen Bus gebeten, aber es wurde deutlich gemacht, dass das nicht möglich ist und dass wir diese Fahrt nicht genehmigen können", sagte Piantedosi im Interview mit dem "Corriere della Sera".
Der Fußballverband hatte versichert, dass ein geschlossener Bus für die Fahrt zu Draghi eingesetzt werde. Doch stattdessen stand kurz nach dem Besuch bei Mattarella ein offener Bus für den Europameister bereit.
"Kapitän Giorgio Chiellini und Leonardo Bonucci haben der Polizei mit Entschlossenheit ihre Absichten dargelegt. Zu diesem Zeitpunkt konnte man nur noch die Situation zur Kenntnis nehmen und sie auf die bestmögliche Weise bewältigen", betonte der Polizeichef. Er äußerte die Hoffnung, dass sich der Fußballverband künftig an die Regeln und Vorschriften halten werde.
Der Verband wies den Vorwurf der Polizei zurück. Der FIGC habe sich immer "verantwortungsbewusst und respektvoll" gegenüber den Institutionen und den italienischen Fans verhalten, schrieb Verbandschef Gabriele Gravina. Die kurze Fahrt mit dem Bus sei im Einklang mit den Behörden beschlossen worden, äußerte Gravina.
Leonardo Bonucci: "Wir haben uns als Mannschaft durchgesetzt"
Auch Bonucci meldete sich am Mittwoch zu Wort. "Es war richtig, mit den Tifosi zu feiern, die lange auf uns gewartet haben. Die Trophäe gehört ihnen. Wir haben uns als Mannschaft bei den Verhandlungen mit den Behörden durchgesetzt", sagte Bonucci im Gespräch mit italienischen Medien. (AFP/hau)
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