Bisher hatte die Deutsche National-Elf Glück: Wenn sie in Frankreich gespielt hat, war das Wetter erträglich. Das ändert sich heute Abend in Marseille: Dort werden Temperaturen bis 30 Grad erwartet. Kann die Mannschaft trotzdem optimal spielen?
Hobby-Sportler und Gelegenheitsläufer lassen bei über 30 Grad meistens die Sporttasche stehen und legen die Füße hoch. Aber die Fußball-Nationalmannschaft kann bei Hitze nicht einfach aufgeben.
Am Donnerstag werden heiße Temperaturen von knapp über 30 Grad erwartet, gefühlt sogar fast 35 Grad. Am Abend zum Anpfiff um 21:00 Uhr in Marseille soll die Temperatur zwar auf 24 Grad sinken, doch im Stadion dürfte sich die Hitze der zurückliegenden Tage angestaut haben.
Trotz der Hitze in Marseille sieht es aber gut aus für die Fußballer. Professor Herbert Löllgen, Ehrenpräsident der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention erklärt, dass es vor allem auf die richtige Vorbereitung ankommt: "Vor dem Spiel, während der Halbzeit und nach dem Spiel ist trinken das A und O."
Bei der Wärme steigt beim Sport vor allem die Körpertemperatur an. Wenn Sportler nicht genügend trinken, könne das zu vielfältigen Veränderungen im Gehirn, aber auch an den Nieren und am Herz-Kreislauf-System führen, so Löllgen.
Wärme hat auch Vorteile
Hier gilt - nicht nur für Fußballer: Nicht nur reines Wasser trinken. "Normales Wasser führt zur Verdünnung des Salzes im Blut. Wenn der Kochsalz-Pegel zu stark sinkt, kann das zu Schwellungen im Gehirn bis hin zu Todesfällen führen", erklärt der Sportmediziner. Ein besserer Durstlöscher bei hohen Temperaturen ist deswegen Wasser, das mit Kochsalz versetzt ist.
Die hohen Temperaturen sind ebenfalls nicht gut für den Spielverlauf. Im Laufe der Zeit sinkt die Leistungsfähigkeit. Die Kontrolle über den Körper wird schlechter, so Löllgen: "Für das Spiel an sich, sollte es eigentlich reichen. Aber ab der Verlängerung könnte es für die Spieler problematisch werden."
Bei einem Wärme-Spiel ist die Vorbereitung sehr wichtig. Vor allem die Ausdauerfähigkeiten sollten trainiert sein, sonst wird es kritisch.
Aber einen Vorteil haben die hohen Temperaturen. Spieler mit Vorverletzungen haben bessere Karten: "Die Wärme verbessert die Beweglichkeit der Muskeln und Gelenke", erklärt Löllgen. Das verkürze die Aufwärmzeit.
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